Selbst die während der Begegnung mit dem amtierenden Meister SV Pullach teils heftigen Regenfälle konnten dem Platz nichts anhaben, weder eine Pfütze noch braune Flecken waren nach 90 Minuten leidenschaftlichen Kampfes auszumachen. Immerhin sollte sich die exzellente Arbeit des Rasenpflegers am Ende doch noch auszahlen. Nachdem die Platzherren lange einem 0:1-Rückstand hinterhergelaufen waren, rettete Ismanings spielender Co-Trainer Mijo Stijepic seinem Team mit dem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit zumindest noch einen Punkt.
Und sorgte damit für Verdruss bei Pullachs Meister-Coach Frank Schmöller. „Wir sind so doof“, haderte der 50-jährige Ex-Profi, „da wollen wir in der Nachspielzeit das Zaubern anfangen“. Andreas Roth hatte sich bei einem Gäste-Konter für ein – misslungenes – Abspiel anstatt eines Abschlusses entschlossen, den anschließenden langen Ball von Bastian Fischer verwertete der 38-jährige Stijepic gekonnt zum Endstand. So harsch und überzogen Schmöllers Kritik auch war, verständlich war sein Frust allemal.
Nach einem Foul von Manuel Ring an Roth waren die Gäste durch den gefoulten 25-jährigen SVP-Angreifer, der selbst zum Strafstoß antrat, in Führung gegangen (41.). Ohne drückende Dominanz zu offerieren, verdiente sich der Titelverteidiger diese Führung durch die reifere Spielanlage. „Wir hatten mindestens fünf gute Konter-Gelegenheiten, bei denen wir nicht zum Abschluss gekommen sind“, benannte Schmöller das größte Manko seiner Elf. Da seinem Team nach dem 2:2 zum Auftakt in Heimstetten bereits das zweite Mal einen späten Ausgleich hinnehmen musste, zeterte der SVP-Coach: „Auch wenn wir erst drei Spiele haben: Dafür fehlt mir schon jetzt jegliches Verständnis.“
Ismanings Trainer Rainer Elfinger dagegen konnte durch den späten Lucky Punch immerhin die zweite Punkteteilung im zweiten Spiel bilanzieren. Während das 3:3 zum Auftakt gegen Aufsteiger TSV Kornburg trotz dreimaligen Rückstands kaum als Erfolg gewertet werden durfte, konnte sich der 50-jährige FCI-Coach mit dem Remis gegen den Meister durchaus anfreunden. „Der Punkt war hochverdient, zum Glück konnten wir uns am Schluss noch belohnen.“ Angesichts von nur zwei Zählern aus zwei Partien aber ist ein wirklicher Fortschritt im Vergleich zum enttäuschenden elften Platz der Vorsaison, derzeit noch nicht zu erkennen.
Dass Schmöller indes der späte Ausgleich auch deshalb so wurmte, da es gegen seinen ehemaligen Verein ging, stritt er vehement ab: „Das ist zu lange her, Ismaning hat den Preis dafür längst bezahlt“. Im Mittelfeld der Regionalliga Bayern hatte Schmöller im Januar 2012 an Roman Grill abgeben müssen, danach stieg der FCI zwei Mal in Folge ab und ist erst seit letztem Jahr immerhin wieder zurück in der Bayernliga.
Dafür haben sie in Ismaning offensichtlich den besten Platzwart der Liga.
Text: Matthias Horner