2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Brannenburg gewinnt das Derby in Nussdorf

Durch einen wichtigen Auswärtserfolg beim SV Nussdorf konnte sich die TSV-Truppe um Trainer Hans Nietzold weitere Punkte im Kampf um die Tabellenspitze sichern. Wie vor einigen Wochen beim Hinspiel in Brannenburg behielt der TSV auch diesmal mit 2:1 die Oberhand. Vor dem Spiel sah es so aus, als ob der Coach diesmal fast auf den gesamten Kader zurückgreifen konnte. Dass Fabian Steinbauer seiner Mannschaft für die kommenden Aufgaben leider nicht zur Verfügung stehen wird, war vor dem Spiel klar. Arbeit geht halt manchmal vor Fußball. Kurzfristig musste sich dann Eldar Kavazovic abmelden, während Hannes Gasteiger noch einen gewissen Trainingsrückstand aufzuweisen hatte. Ansonsten hatte der Trainer ausnahmsweise mal die Qual der Wahl. Es ist immer wieder eine undankbare Aufgabe in Nussdorf zu spielen. Der SV Söchtenau weiß ein Lied davon zu singen, ging der Tabellenführer dort vor einer Woche doch mit 4:3 unter, obwohl man 83 Minuten lang in Überzahl spielte. Problem ist immer wieder die Größe des Platzes und die technischen Schwierigkeiten der dieser jedem Fußballer bereitet. Ferner wird man dort von einem stets willigen und aggressiven Gegner erwartet, der einem nichts schenkt. Daher wird dieser Weg nach Nussdorf nie ein leichter sein. Und so kam es auch, dass der Gastgeber gleich versuchte zu pressen, um frühzeitig den TSV so beeindrucken und zu Fehlern zu zwingen. Der erste und wirklich einzige der ersten Hälfte geschah bereits nach vier Minuten. Dabei verfehlte der Abschluss eines Nussdorfers das Tor von Fabian Drechsel nur knapp. Danach kam der TSV immer besser ins Spiel. Man drehte über die Spieldauer hinweg den Spieß um, indem man das eigene Mannschaftsgefüge immer besser justierte und Schritt für Schritt weiter nach vorne schob. Das sichere Ballbesitzspiel und die genauen Pässe durch Sven und Lars Bender, vor allem dann auf die schnellen Außenpositionen setzte den SV immer mehr unter Druck. So war es dann Kapitän Robert Otte der in der 16.Minute erstmals beherzt aus 18 Metern von halblinks abzog. Der Ball krachte von allen mit Bewunderung beobachtet aber „nur“ am rechten Lattenkreuz. So lief das Spiel immer mehr für Brannenburg. Der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit. Dieser kam dennoch in der 25.Minute recht überraschend. Michi Kraxenberger konnte sich auf der rechten Seite den Ball erarbeiten. Er sah kurz auf und anstatt direkt aufs Tor abzuschließen, versuchte er einen der beiden am langen Eck einlaufenden Stürmerkollegen zu finden. In der Mitte verpasste Max, während dahinter Ben goldrichtig stand, um einzuschieben. Da war sie endlich die verdiente Führung. Das Spiel verlief bis zur Pause recht ähnlich, ohne dass sich aber noch etwas ergebnistechnisch ändern sollte. Die zweite Hälfte hatte es dann richtig in sich. Nussdorf war entschlossen den Rückstand schnell auszugleichen. Der TSV geriet zuerst einmal wieder unter Druck, wobei der eine oder andere individuelle grobe Patzer im TSV-Defensivverbund dies erst möglich machte. In der 49. Minute kam ein Nussdorfer an den Ball, der den Versuch von Robert aus der ersten Halbzeit kopieren wollte. Dies gelang ihm zu hundert Prozent. Das Leder küsste exakt die gleiche Stelle wie 33 Spielminuten zuvor Roberts Abschluss. Hans Nietzold reagierte und brachte in der 51. Minute Chris Eckl ins Spiel. Das brachte mehr Konstruktivität. In der Offensive gelang dem TSV nun auch mehr. Jetzt gab es klare schnelle Aktionen, meist über Lars, Kraxei und Ben, während dahinter Sven und Chris dirigierten. Zusätzlich nahm Hans auch Mika Hanssum ins Spiel. Es gab einige riesige Möglichkeiten. Zuerst durch Max und dann zweimal durch Lars . Vor allem in der 62.Minute als ein Tor durch ihn nur mit Nussdorfer Großglück verhindert wurde. Dann kam nach traumhaftem Zuspiel von Lars Mika zweimal in glänzende Abschlussposition. Bei der ersten misslang der Querpass auf Max, beim zweiten Mal verzog er. Doch in der 69. Minute war es soweit. Eckl hatte die Faxen dick und bemächtigte sich der Kugel. Er ging wie geschnitten Brot mittig durchs letzte Nussdorfer Defensivdrittel spielte Doppelpass mit Faltner und weil es so schön war, gleich nochmal. Dann stand er allein vor Nussdorfs Keeper Kreidl und ließ dem aus kurzer Distanz keine Chance zur Abwehr! GEILES DING!! So wollen wir Dich, den Altstrategen, gerne immer sehen. Franz B. hätte gesagt: „ Des is Fuasboi !“. Eigentlich schien jetzt alles klar. Aber Pustekuchen. Nussdorf antwortete prompt, oder naja…. Eine Minute nach dem Treffer, man war noch nicht ganz bei der Sache, ließ man von der rechten Seite eine Flanke zu. Diese wurde halbrechts im Strafraum direkt verlängert. Fabi Drechsel war schon ins richtige Eck unterwegs, doch Lars Bender`s linker oder rechter Nasenflügel stand bzw. hing im Weg, um von dort die Kugel gegen die Laufrichtung von TW Drechsel ins entgegengesetzte rechte Toreck abzulenken. Eigentor Brannenburg. Komplett unglücklich und für die Dramatik der restlichen Spielzeit dann entscheidend bzw. komplett überflüssig. Jetzt ging es hin und her. Mika Hanssum hätte gleich danach zum 3:1 treffen können/müssen, als er abermals von Lars blendend freigespielt, an der unzureichenden Breite des Tores scheiterte. Kurz darauf wurde Max Faltner in einer der Seitenbanden gerammt. Zum Glück verletzte er sich dabei nicht. Kurz danach gab es gelb/rot für den Nussdorfer Leonhard Weyerer. Das änderte nichts. Vor allem waren es Teile der TSV-Defensive, die bei eigenem Ballverlust viel zu behäbig reagierten und die schnelle Rückwärtsbewegung vergaßen. Man stand daher öfter vor Ball und Gegner, anstatt dahinter. Dies führte zu Unterzahl und einigen dramatischen Momenten. Einmal konnte Kraxenberger gerade noch vor der Linie klären, einmal strich der Ball am langen Pfosten vorbei, dann konnte TW Drechsel den Ball über die Latte lenken. Es gab Freistoß um Freistoß, Ecke um Ecke. Hektik auf dem Feld und am Spielfeldrand. Dazwischen immer wieder unsauber zu Ende gespielte Konter, die die Entscheidung hätten bedeuten müssen. So hing der insgesamt verdiente Erfolg bis zum Schluss am seidenen Faden. Umso größer war natürlich daher der Jubel bei Abpfiff nach weiteren vier Minuten Nachspielzeit.

Aufrufe: 08.11.2021, 07:03 Uhr
Johann NietzoldAutor