2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Aus und vorbei: Trainer Hans-Jürgen Boysen (rechts) und ,,Co\\\" Volker Berg müssen die Trainerbank bei Wormatia räumen. Foto: Eibner
Aus und vorbei: Trainer Hans-Jürgen Boysen (rechts) und ,,Co\\\" Volker Berg müssen die Trainerbank bei Wormatia räumen. Foto: Eibner

Boysen ist passé

WORMATIA VfR-Trainer nach fünf Monaten freigestellt / Eller übernimmt bis zum Saisonende

WORMS. Das Kapitel Hans-Jürgen Boysen als Trainer von Wormatia Worms ist beendet. Knapp fünf Monate nach seinem Einstand beim 0:2 in Baunatal hat der VfR-Vorstand den 56-Jährigen am Dienstag freigestellt. Als Grund verwies Wormatia-Vorstand Fritz Bergemann-Gorski auf die schlechte Bilanz unter Boysen mit nur drei Unentschieden in zehn Regionalliga-Spielen sowie dem Ausscheiden aus dem Verbandspokal. Mit dem Trainer wurde auch dessen ,,Co" Volker Berg freigestellt.

,,Wir bedauern, dass sich der gewünschte Erfolg unter ihm nicht eingestellt hat", teilte Bergemann-Gorski im Anschluss an das Gespräch mit dem Trainer mit. Er gab zugleich die Nachfolge-Regelung bekannt: ,,Bis Saisonende wird Sascha Eller die Mannschaft betreuen." Der seitherige Trainer der Landesliga-Mannschaft war bereits im Oktober vergangenen Jahres im Heimspiel gegen Hoffenheim II (0:2) kurzfristig für ein Spiel als Interimstrainer eingesprungen, nachdem der damalige Trainer Stefan Emmerling aus privaten Gründen zurückgetreten war.

,,Wir wollen das letzte Glimmen im Kampf um den Klassenerhalt erhalten und noch mal einen Impuls geben", gab Bergemann-Gorski einen Einblick in die Überlegungen, die zur Trennung von Boysen geführt haben. Bereits vor dem Spiel vom vergangenen Samstag bei Hessen Kassel hatte der VfR-Vorstand angedeutet, dass eine Zukunft mit Boysen bei einer Niederlage schwierig werden würde. Von einem Ultimatum mochte er jetzt zwar nicht sprechen: ,,Was wir besprochen hatten, soll wie immer intern bleiben." Und Boysen selbst hatte sich trotz der erneuten Niederlage nachher auch kämpferisch gezeigt: ,,Ich werde mich weiter auf das Wesentliche konzentrieren. Und das werde ich auch bis zum Saisonende tun." Dennoch sollte das 0:1 die letzte Niederlage unter dem 56-Jährigen sein.

Die Lösung mit Sascha Eller gelte jetzt auf jeden Fall bis zum Saisonende, so Bergemann-Gorski, wobei die Zusammensetzung des Trainerteams final noch beschlossen werden muss. Von der Freistellung nicht betroffen ist der im Dezember zur Wormatia gestoßene Torwart- und Fitnesstrainer Bernd Jayme. Geklärt werden muss noch, ob der 37-jährige Eller als Inhaber der B-Lizenz durch den Verband bis Saisonende akzeptiert wird.

Die Vorgaben, mit denen sich Eller jetzt ans Werk macht, orientieren sich an der fast hoffnungslosen Tabellensituation der Wormaten. Bei bis zu fünf Absteigern ist das rettende Ufer für die VfR-Elf nicht erst seit Samstag wohl außerhalb der Reichweite. Allenfalls Platz 15 scheint noch möglich, der reichen würde, sollte es auf lediglich drei Absteiger hinauslaufen. ,,Wir sind deshalb natürlich an einem Punkt, an dem wir überlegen müssen, wie wir die nächsten Monate angehen", so Bergemann-Gorski, der dem Trainer in personeller Hinsicht zwar keine Vorgaben machen möchte: ,,Er soll sich selbst ein Bild der Mannschaft machen." Im Auge zu behalten gelte es aber doch, dass im weiteren Saisonverlauf eine Mannschaft entsteht, die übers Saisonende hinaus auch bei einem Abstieg eine Perspektive bieten würde.

,,Sind ein Amateurverein"

Weitere Konsequenzen soll die anhaltende Misserfolgsserie keine haben. Nicht zur Disposition steht etwa die Sportliche Leitung mit Marcel Gebhardt und Steven Jones. ,,Natürlich sind auch da Fehler gemacht worden", betont Bergemann-Gorski zwar - und klammert sich selbst nicht aus. Er halte es aber für falsch, jetzt auch über jenen den Stab zu brechen, die sehr viel für den Verein geleistet hätten. ,,Ich weiß, dass viele meinen, im Fußball muss man alle Leute gleich rausschmeißen, wenn kein Erfolg da ist", sagt Bergemann-Gorski, der aber daran erinnert: ,,Wir sind ein Amateurverein." Helfende Hände stehen da eben nicht Schlange. Und dennoch: Zumindest an der Grenze zum Profitum möchten sie bei Wormatia auch künftig (wieder) mitmischen.

.

Aufrufe: 011.3.2014, 18:00 Uhr
Carsten SchröderAutor