Peter Loder ist Sportredakteur beim Fürstenfeldbrucker Tagblatt
Das war kein blöder Scherz mehr. Das war böswillige Absicht, mit der auf der offiziellen Liveticker-Seite des Bayerischen Fußballverbandes gestern Schindluder getrieben wurde. Bis zur 90. Minute wurde dort ein 1:1 bei der für den Abstieg entscheidenden Partie in Inning gemeldet und so die Konkurrenz in die Irre geführt. Dabei stand längst schon fest, dass die SpVgg Wildenroth mit Niederlage (am Ende 0:3) in die A-Klasse absteigen würde. Doch wegen des Live-Tickers wurde die Konkurrenz auf den anderen Plätzen über die gesamten 90 Minuten in die Irre geführt.Was den Schwachpunkt dieses vom Bayerischen Fußballverband – und da vor allem von Präsident Reiner Koch – so hochgelobten und als Meilenstein empfundenen Schritt in die neue Medienlandschaft offenbart: Es fehlt – anders als bei journalistisch unabhängigen Internet-Formaten – die Kontrolle.
Unklar blieb bis zum Abend, wer hinter dem Ergebnis-Fake steckt. Auf der Verbandsseite kann sich jeder anonym zum Livetickern eintragen und zur Verfügung stellen. Im Inninger Fall war es schlicht „ein Fan“.