Blau-Weiß Spandau startet kompletten Neuanfang

Bereits einige Wochen vor Saisonende gab Dirk Hein, unabhängig vom Ausgang der Saison, bekannt, Blau-Weiss Spandau zu verlassen. In den letzten drei Spielen holte die Mannschaft keinen Punkt, sodass der bittere Gang in die Kreisliga A Realität wurde.

Ohne Trainer, ohne Team - dieser Zustand wehrte nur kurz. Denn mit "Kiwi" Schröder von Gatow 2 und dem Coach von Spandau United, einer Betriebssportmannschaft, Manfred Schulze fanden sich schnell zwei wertvolle Alternativen. Als Betreuer wird Wolfgang Schönwälder, ehemals Tennis Borussia, das Team unterstützen.

Auch die Mannschaft wird ein komplett neues Gesicht erhalten. Von dem derzeitigen Kader haben nahezu alle Spieler ihre Kündigung abgegeben. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind Torhüter Mustafa Erkan und Mittelfeldspieler Drazan Curic die einzig verbleibenen. Nicht auszuschließen ist, dass einige Spieler sich zum Trainingsauftakt auf dem Sportplatz einfinden und sich für eine Rückkehr entscheiden, andernfalls werden sie in bislang unbekannte Richtung abwandern.

Vorwiegend wird die neue Mannschaft aus Spielern der Betriebsmannschaft von Spandau United bestehen. Viele von ihnen waren früher höherklassig im Berliner Bereich aktiv, am Ende war der zeitliche Aufwand zu hoch, weshalb sie nun in ihrer Freizeit jahelang in der höchsten Betriebssportliga gespielt haben. Ihr familiäres und generelles Vereinskonzept passt sehr gut mit den Vorstellung von Blau Weiß zusammen, daher haben sich beide Seiten auf eine "Zusammenarbeit" geeinigt. Ein großer Vorteil: viele Spieler die nächste Saison bei Blau Weiß spielen kennen sich untereinander aus alten Zeiten.

Dazu zählen auch die externen Zugänge. Florian Dahm und Ritchie Böcker kommen aus der zweiten Mannschaft von Tennis Borussia , welche gerade den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat.Sven Rehfeld konnte von Berlin-Liga Absteiger SCC für das Projekt gewonnen werden, Angreifer Nico Sader spielte zuvor beim SFC Friedrichshain und wusste dort mit 30 Toren und mehreren Vorlagen in den letzten beiden Jahren zu überzeugen. Alexej Zaharov spielte in seiner Vergangenheit bereits bei Schwarz-Weiß, Teutonia und FC Spandau 06, zuletzt beim SC Capri, Cenk Atabas und Ömer Yesilli kommen von SFC Veritas. Ersin Özdemircelik war in den letzten Jahren ohne Verein, konnte nun aber für die neue Aufgabe gewonnen werden. Auch er spielte früher in Spandau, unter anderem für die Kickers und den SC Gatow.

Insgesamt steht dem Trainerteam derzeit ein 25-köpfiges Aufgebot zur Verfügung, aber erst zum Ende der Transferperiode wird man sehen, ob eventuell der eine andere weitere Neuzugang noch hinzugewonnen werden kann. Zu weit möchte man sich aber nicht aus dem Fenster lehnen, mit der Mannschaft wird in der Saison erstmal ein Platz im oberen Mittelfeld angepeilt, die meisten sollen sich erstmal an den geregeleten Fußball gewöhnen.