2024-06-13T13:28:56.339Z

Interview

"Bin überzeugt, dass die Mannschaft die Klasse hält"

Interview: Lars Schmidt, der neue Trainer des Verbandsligisten Viktoria Urberach im Gespräch

Hinter dem heutigen Adventstürchen verbirgt sich ein Interview mit Lars Schmidt. Der ehemalige Bundesligaprofi hat sich Ende des Jahres dazu entschlossen das Ruder beim abstiegsbedrohten Verbandsligisten FC Viktoria Urberach in die Hand zu nehmen. Im Interview mit FuPa nennt er die Beweggründe des Engagements und spricht über seine Pläne und Ziele.

Ende November haben Sie sich für ein Engagement beim FC Viktoria Urberach entschlossen. Hatten Sie in der Zwischenzeit schon die Gelegenheit sich im neuen Umfeld einzuleben?

"Es wird so sein, dass ich erst zum neuen Jahr ins Geschehen mit einsteigen werde. Der offizielle Trainingsbeginn ist am 15. Januar. Ich habe aber schon das ein oder andere Gespräch mit Spielern geführt, um so schon jetzt ein paar Eindrücke zu gewinnen. Letztendlich aber geht es erst Mitte Januar so richtig los."

Wie kam der Kontakt zur Viktoria Urberach zustande?

"Der Kontakt kam durch Peter Zimmerer, der bei der Viktoria für den Bereich Sport verantwortlich ist zustande. Wir kennen uns schon seit einiger Zeit. Er hatte mich einmal darauf angesprochen, ob ich mir denn diese Aufgabe vorstellen könnte. Für mich war es zunächst wichtig einen Verein aus dem Raum Darmstadt-Dieburg zu übernehmen. Die Vikotria selbst hat in der Vergangenheit auch schon in der Oberliga gespielt und ich kenne die handelnden Personen. Dementsprechend habe ich zugesagt."

Die sportliche Situation der Viktoria ist zur Zeit kritisch. Aktuell steht man als Absteiger aus der Hessenliga nun auch in der Verbandsliga Süd mit dem Rücken zur Wand. An welchen Schrauben wollen Sie drehen, um die aktuelle Lage zu verbessern?

"Ich kenne die Mannschaft noch aus der Oberliga. Diese ist inzwischen natürlich nicht mehr identisch mit dem jetzigen Team. Ich habe die Mannschaft in der aktuellen Saison schon zweimal spielen sehen. Da gab es gerade nach Vorne in der Offensive sehr gute Ansätze. Im Defensivverhalten haben wir noch ein paar Probleme. Die Position in der zentralen Abwehrreihe müssen wir nach Möglichkeit in der Winterpause nachbessern. Im Detail wird das so aussehen, dass wir daran arbeiten werden eine stabilere Grundordnung zu bekommen und das Defensivverhalten der gesamten Mannschaft überarbeiten."

Sie sprachen beim Thema Neuzugänge das Abwehrzentrum an. Gibt es noch irgendwelche Positionen bei denen Sie Handlungsbedarf sehen?

"Ansonsten bin ich davon überzeugt, dass die Mannschaft die Klasse hält. Das Personal, welches uns aktuell zu Verfügung steht, ist ausreichend. Wie bereits erwähnt, wollen wir in der Abwehr nochmal tätig werden. Es geht nicht darum irgendwelche Spieler zu verpflichten, nur damit man sagen kann man habe etwas gemacht. Viel mehr geht es darum qualitativ Spieler dazu zu gewinnen, die sich auch in das Mannschaftsklima einfügen können. Denn das Innenleben der Mannschaft ist voll in Takt."

Fangen die Spieler unter Ihnen jetzt noch einmal bei Null an?

"Nein, es fangen nicht alle bei Null an. Klar, es ist jetzt einen neue Situation für alle. Die Spieler müssen mich erst kennenlernen und ich die Mannschaft, aber wir werden das Ganze Konstrukt nicht total neu durchmischen und beginnen alles in Frage zu stellen. Wir haben in der Liga auch noch drei Spiele in der Hinterhand, um zu Punkten. Selbstverständlich ist es eine gefährliche Lage. Sich jetzt einfach auf diese drei Spiele zu verlassen wäre fahrlässig. Aber die Optionen bestehen in den kommenden Spielen und wir wollen zusehen schon in diesen Spielen den ein oder anderen Sieg einzufahren."

Wie sieht Ihre persönliche Zielsetzung für die Rückrunde aus?

"Einfach mit der Mannschaft über dem Strich landen. Der Fußball soll allen Beteiligten auch noch weiterhin Spaß bereiten. Es wird darum gehen einen gut geführten Verein in der Verbandsliga Süd zu halten. Mit einer guten Grundeinstellung und nicht verkrampft werden wir dieses Ziel angehen."

Haben Sie die Viktoria in der Vergangenheit schon länger im Blick gehabt?

"Nein, tatsächlich hatte ich die Viktoria noch nicht lange auf dem Radar. Zumal Sie auch einen guten Trainer hatten. Diesbezüglich habe ich mich nicht intensiv mit dem Verein auseinandergesetzt. Das Engagement hat sich dann eben relativ kurzfristig ergeben. Und wie schon angesprochen sind die räumliche Nähe und die Strukturen des Vereins ausschlaggebend gewesen, um diese Aufgabe anzugehen."

Bringen Sie einen eigenen Trainerstab mit oder werden Sie mit dem vorhandenen Personal arbeiten?

"Ich werde lediglich einen eigenen Co-Trainer mitbringen. Der Torwarttrainer wird bleiben und auch ansonsten sind im Trainerteam keine weiteren Veränderungen vorgesehen."

Planen Sie in Urberach ein längerfristiges Engagement?

"Zunächst einmal wollen wir in der Verbandsliga bleiben. Dieses Ziel ist abhängig davon, um im Anschluss über eine mögliche weitere Zusammenarbeit zu reden. Grundvoraussetzung ist jetzt aber zunächt einmal die Klasse zu halten."

Also schauen Sie aktuell noch gar nicht bis über den Sommer hinaus?

"Es geht dabei nicht nur um meine Person. Der Verein selbst wird sich nach der Saison, unabhängig von der Klassenzugehörigkeit, zusammensetzen und schauen welche Veränderungen sie vornehmen werden. Man wird dann im Sommer ganz in Ruhe schauen, wie die Richtung des Vereins weitergehen soll."

2017 nähert sich dem Ende. Wie sehen Ihre persönlichen und sportlichen Ziele für das Jahr 2018 aus?

"Wenn es so weiter geht wie bisher, wäre ich privat sehr zufrieden. Sportlich ist das Ganze jetzt eine neue Herausforderung für mich. Es ist auch eine neue Situation für mich gegen den Abstieg zu spielen und überhaupt, dass eine Mannschaft von mir in der Winterpause übernommen wird. Das ist bisher unüblich für mich gewesen aber auch sehr interessant. Da hoffe ich, dass wir die richtigen Hebel in Bewegung setzen, um sportlich erfolgreich zu sein."

Aufrufe: 015.12.2017, 08:00 Uhr
Pascal WinklerAutor