Bezirksliga: Remis für Karadeniz zu wenig

SG-Trainer Tino Häuser wusste nicht so Recht, wo er nach der Niederlage gegen den Tabellenzweiten ansetzen sollte. „Du kannst ja keinem die Schuld dafür geben, dass du eine so durchwachsene Vorbereitung hattest“, sagt der 53-Jährige, dessen Team Pandemie bedingt kein einziges Testspiel absolvieren konnte. „Das hat man natürlich auch gesehen, wobei es dafür eigentlich gar nicht so verkehrt ausgesehen hat.“ Vor allem in den ersten 20 Minuten drängte sich der Eindruck auf: „heute geht was“. Später jedoch mussten die Kombinierten schmerzhaft erfahren, dass die Partie irgendwie zum Spiegelbild der letzten Wochen wurde. Zehn Minuten nach dem Führungstreffer der Gäste durch Nico Dorfey hatten die Hausherren per Elfmeter gleich zweimal die Chance zum Ausgleich. „Der Schiedsrichter hat ihn wiederholen lassen, weil der Torwart sich zu früh von der Linie bewegt hatte“, berichtet Häuser. Geholfen habe das jedoch nicht: den ersten verschoss Jelle Ackermann, den zweiten Matthias Schier. „Wenn du nicht zu 100 Prozent fit bist, gehen auch solche Dinger schief“, hakte der 53-Jährige die Begegnung, in der erneut Nico Dorfey für die Entscheidung sorgte (76.), immerhin als Trainingseinheit ab.

Ein Ergebnis, das den Gästen deutlich mehr hilft, als den Löwen. Wenngleich Planigs Trainer Cihan Ceylan vom Spielgeschehen enttäuscht war: „Es war doch sehr ernüchternd gewesen. Karadeniz hat viele lange Bälle gespielt und für uns ist es auf dem Kunstrasen dort echt schwierig gewesen. Da hatte ich mir mehr erhofft.“ Cihan Yakut brachte Karadeniz nach gut einer Stunde in Führung, als ein Zuspiel durchrutschte. „Das 1:1 haben sie uns dann nach einem Querschläger geschenkt“, berichtet Ceylan vom Ausgleich durch Dennis Mastel, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. „Vorher hatten wir fünfmal die Chance, ein taktisches Foul zu machen“, ärgert sich Matthias Mahr. „Da waren wir nicht clever genug“, so der Kreuznacher Trainer, der seiner Mannschaft die anfängliche Nervosität anmerkte: „Man hat gesehen, dass es für uns um viel ging. Leider haben wir es später verpasst, das 2:0 zu machen und für die Entscheidung zu sorgen.“ Sollten Pfaffen-Schwabenheim oder Planig in ihrem letzten Spiel patzen, könnte Karadeniz mit einem Sieg doch noch die Aufstiegsrunde buchen. „Auch wenn die Chance minimal ist, wollen wir sie nutzen“, erklärt Mahr.