2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Amir Limani (rechts) ist mit nunmehr zehn Saisontreffern der torgefährlichste Spieler der Sportvg Feuerbach. Foto: Günter Bergmann
Amir Limani (rechts) ist mit nunmehr zehn Saisontreffern der torgefährlichste Spieler der Sportvg Feuerbach. Foto: Günter Bergmann

Bezirksliga: Freude, Frust und eine Beinahe-Blamage

Die Nachlese mit Fokus auf die Teams aus dem Stuttgarter Norden

+++ SC Stammheim gibt sich bei Croatia Stuttgart keine Blöße +++ Sportvg Feuerbach gewinnt gegen MTV Stuttgart +++ OFK Beograd Stuttgart erlaubt sich gegen Rohr einen Ausrutscher +++

So, dass soll es gewesen sein – beinahe jedenfalls. Ein bisschen Bezirkspokal gibt es noch, ein Nachholspiel für die Beograder auch, aber für den Löwenanteil an Teams ist es mit dem Kampf um die Punkte in der Fußball-Bezirksliga seit Sonntag für dieses Jahr vorbei. Zwei Nord-Stuttgarter Vereine werden mit einem sehr guten Gefühl in die fußballfreie Zeit gehen: Spitzenreiter SC Stammheim, der sich auch bei Croatia Stuttgart keine Blöße gab und eine mehr als erfolgreiche erste Saisonhälfte nächste Woche noch mit dem Weiterkommen im Bezirkspokalwettbewerb krönen kann. Dort ist die Sportvg Feuerbach zwar schon ausgeschieden, aber den dritten Tabellenplatz in der Liga kann der Truppe von Trainer Rocco Cesarano in den nächsten drei Monaten keiner mehr nehmen. Auf Rang drei war der OFK Beograd auch mal zu finden. Doch inzwischen sind die Serben Siebter – unter anderem auch deshalb, weil sie sich am vergangenen Wochenende beim abgeschlagenen Schlusslicht TSV Rohr einen Ausrutscher erlaubten. Groß ist dagegen der Frust beim MTV Stuttgart. Nach einer gruseligen Hinrunde brachte zunächst auch der Rückrundenstart keinen Aufschwung. Die Elf vom Kräherwald kassierte Saisonpleite Nummer zehn und überwintert auf einem Abstiegsplatz.

Croatia Stuttgart - SC Stammheim 0:2


Vermutlich hätte sich Thomas Oesterwinter, der Trainer des Tabellenführers SC Stammheim, vor der Partie bei Croatia Stuttgart dagegen gewehrt, von einem Pflichtsieg zu reden. Nach dem 2:0 des SC blieb das Fazit: Es war ein Pflichtsieg. Von Beginn an bestimmten die Stammheimer das Geschehen und gingen bereits in der 16. Minute in Führung. Marco Schwalb traf per Kopf nach einem Eckstoß von Tobias Oesterwinter. „Die Standards funktionieren“, urteilte der Stammheimer Coach. Und dass Marco Schwalb gerade ohnehin einen Lauf hat, beweisen seine nunmehr zehn Saisontreffer. „Ihm gelingt gerade alles“, sagt Thomas Oesterwinter. „Ich hoffe, dass das möglichst lange so bleibt.“ Ein Aufbäumen der Kroaten nach dem frühen Rückstand blieb jedenfalls aus. Und so baute der SC in der 57. Minute durch Vadim Kromm nach Zuspiel von Tobias Oesterwinter seine Führung auf 2:0 aus. Dabei sollte es bleiben, weil die Stammheimer in der Folgezeit wahlweise zu kompliziert oder zu leichtfertig agierten, um das Resultat noch zu verbessern. „Vielleicht hat sich meine Mannschaft den Torhunger ja für das Pokalspiel aufgespart“, vermutet der Stammheimer Trainer. Am Sonntag gastiert der SC in Cup-Runde drei zum letzen Pflichtspiel des Jahres beim Bezirksliga-Zweiten und Titelrivalen GFV Ermis Metanastis Stuttgart.

Tore: 0:1 Marco Schwalb (16.), 0:2 Vadim Kromm (57.)

Sportvg Feuerbach - MTV Stuttgart 3:0


Am fünften Spieltag der aktuellen Runde rangierte die Sportvg Feuerbach auf dem vorletzten Tabellenplatz, der MTV Stuttgart auf dem letzten. Zehn Spieltage später und nach der 0:3-Pleite in Feuerbach ist der MTV Vorletzter – die Sportvg grüßt von deutlich weiter oben. Entsprechend gegensätzlich sind die Gefühle, mit denen die beiden Kontrahenten in die fußballfreie Zeit gehen. „Jetzt können meine Spieler drei Monate lang auf die Tabelle schauen und sagen: Toll, wir sind Dritter“, sagt Feuerbachs Trainer Rocco Cesarano. „Frustrierend“, urteilt dagegen sein Amtskollege vom MTV, Francesco Mazzella di Bosco, über eine völlig missratene erste Saisonhälfte. „Wir werden uns jetzt erst einmal neu sortieren müssen.“

Wieder einmal spielten die Gäste vom Kräherwald gar nicht schlecht, und wieder einmal standen sie am Ende mit leeren Händen da, weil sich der Gegner als cleverer und zielstrebiger erwiesen hatte. Wobei der MTV natürlich auch wieder einmal gehörig Pech hatte: Zwei Spieler vor der Partie krank ausgefallen, Verteidiger Moritz Helmes nach 17 Minuten am Oberschenkel verletzt ausgewechselt, Marcel Pfeiffer nach 39 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Und kurz vor der Pause schlug dann Feuerbachs Top-Torjäger Amir Limani zu, der eine ganze Reihe von Unachtsamkeiten der Gäste zum 1:0 nutzte. Kurz nach dem Wiederanpfiff setzten die Feuerbacher nach – mit tatkräftiger Unterstützung von MTV-Neuzugang Moritz Bussemer, der Amir Limani im Strafraum von den Beinen holte. Den daraufhin fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst zum 2:0. „Er ist zurzeit in absoluter Top-Form“, lobte Cesarano den Angreifer.

Zwar verstärkten die Gäste nun den Druck, aber zwingende Torchancen sprangen dabei nicht heraus. Aber dafür öffneten sich mit zunehmender Spielzeit immer mehr Räume für die Feuerbacher. Die legten in der 87. Minute schließlich Tor Nummer drei nach. Dafür brauchte es allerdings eine Standardsituation und eine raffinierte Idee von Kapitän Harun Sever, die nicht jeder erwartete. Statt einen Freistoß als Flanke zu schlagen oder direkt aufs Tor zu ziehen, passte Sever in die Tiefe. Damit überraschte er erstens seinen Coach Cesarano, zweitens seinen Teamkollegen Dominik Hug, der zunächst einen Gegenspieler anschoss. Den Querschläger verwertete dann aber Julian Hug zum 3:0-Endstand.

Schiedsrichter: Timucin Akbay - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Amir Limani (44.), 2:0 Amir Limani (48. Foulelfmeter), 3:0 Julian Hug (87.)

TSV Rohr Stuttgart - OFK Beograd Stuttgart 1:1


Mazzella die Bosco war mit seinem Frust allerdings nicht allein. Mindestens ebenso sauer war Aleksander Babic, Spielertrainer des OFK Beograd Stuttgart. Denn er und sein Team haben sich eine Beinahe-Blamage geleistet. Gegen das Rumpfaufgebot des abgeschlagenen Schlusslichts TSV Rohr, das bis dahin erst vier Punkte geholt hatte, kamen die Serben nicht über ein 1:1-Remis hinaus. „Ich habe ja gesagt, dass es zäh wird“, schimpfte Babic, dessen Team in Halbzeit eins zwar gefühlt 70 Prozent Ballbesitz, aber keine einzige gute Tormöglichkeit hatte, während die Rohrer zumindest einen Pfostentreffer verbuchten. In der 52. Minute fiel schließlich das 1:0 für den OFK. Meron Tsehaye wurde im TSV-Strafraum gefoult. Benedikt Schneider traf per Foulelfmeter zur Führung. Doch die verschlimmerte die Lage bei den Beogradern nur. „Da haben alle gedacht, es ginge von allein“, schimpft Babic. Das sollte sich rächen – der Tabellenletzte egalisierte in der 77. Minute. Allerdings haben Babic und der OFK gegenüber dem MTV einen Vorteil. Bei noch zwei Nachholspielen in diesem Jahr können die Beograder ihre Tabellensituation vor der Winterpause verbessern und im günstigsten Fall Rang vier erobern.

Tore: 0:1 Benedikt Schneider (52. Foulelfmeter), 1:1 Jean Jacques Ebongue (77.)

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Aufrufe: 05.12.2018, 13:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor