2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Reijhan Murati (links) erzielte gegen Sillenbuch den vorentscheidenden Treffer zum 2:0 für den SSV Zuffenhausen. Foto: Günter Bergmann
Reijhan Murati (links) erzielte gegen Sillenbuch den vorentscheidenden Treffer zum 2:0 für den SSV Zuffenhausen. Foto: Günter Bergmann

Bezirksliga: Drei Teams sind gerettet

Während die Sportvg Feuerbach weiter zittert, haben Croatia, der TV 89 und der SSV die Klasse gehalten - der Rückblick zum Spieltag

TV 89 Zuffenhausen? Gerettet. Der SSV Zuffenhausen? Gerettet. Croatia Stuttgart? Ebenfalls gerettet. Und so ist nach dem vorletzten Spieltag aus dem Sechskampf um den Klassenverbleib ein Dreikampf geworden, in dem am Sonntag noch ein direkter Absteiger und ein Relegationsteilnehmer ermittelt werden.

Beteiligt daran sind der TSV Plattenhardt, die Sportvg Feuerbach und die SG Untertürkheim. Und auch im Kampf um den Titel hat sich die Zahl der Anwärter verringert. Der TSV Weilimdorf kann sich nur noch Hoffnungen auf Rang zwei machen – die Meisterschaft machen die TSVgg Münster und der SC Stammheim untereinander aus.

Spiel mit hohem Unterhaltungswert

Die Premiere von Maik Malletschek bot so ziemlich alles, was der Fußballsport hergibt. Vor wenigen Tagen war er nach der Trennung von Marco Scheel vom Co- zum Interimstrainer des TV 89 Zuffenhausen befördert worden. Das erste Spiel unter seiner Leitung war gegen den FC Stuttgart-Cannstatt. Und es war ein Spiel, das gemessen an den Torchancen locker mit einem 11:8 für die Gäste hätte ausgehen können. Aber: Die Partie endete mit einem 4:4 – womit der zum Klassenverbleib fehlende Punkt für die Zuffenhäuser unter Dach und Fach war. „Es ist toll, dass wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft haben und nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen sind“, sagte Malletschek erleichtert. Wie schon angedeutet hatte die Begegnung einen hohen Unterhaltungswert, wobei der FC den deutlich besseren Start erwischte. Zweimal wurde das Mittelfeld schnell überbrückt, zweimal nutzte Spiridon Katsioulas die Schlafmützigkeit der TV-Abwehr.

Angriff ist die beste Verteidigung

Bei seinem Heber zum 2:0 waren gerade einmal sieben Minuten gespielt. Doch der TV 89 kämpfte sich zurück und hatte den Rückstand durch Eddy Bormann und Sergio Mavinga bis zur Pause egalisiert. Bormann traf nach einem Querpass von Yavuz Tepegöz in der 20. Minute zum 1:2, Mavinga schloss in der 44. Minute eine schöne Kombination über vier Stationen ab, bei der sich die Abwehr der Gäste ähnlich zurückhaltend verhielt wie die der Platzherren bei den ersten beiden Gegentreffern. Der muntere Schlagabtausch setzte sich in Durchgang zwei unvermindert fort. Getreu der Devise, dass Angriff die beste Verteidigung ist, ging der FC nach der Pause zu Werke. Das zahlte sich schnell in dem 3:2 durch Harun Halilovic aus. Doch die Zuffenhäuser glichen in der 64. Minute per Freistoßtreffer von Maximilian Eisentraut erneut aus – um eine Minute später ebenso erneut wieder in Rückstand zu geraten, weil Katsiulas eine Freistoß-Flanke von Tamer Fara ins Netz gewuchtet hatte. Für das glückliche Ende aus Sicht der Zuffenhäuser sorgte Bormann. Das Nordlicht unter den Nord-Stuttgartern verwertete eine Flanke von Diar Shammak in der 80. Minute zum letztendlich verdienten 4:4.

Vier Minuten zittern zum Klassenverbleib

Nicht minder nervenaufreibend verlief die Partie des Lokalrivalen SSV Zuffenhausen gegen den SV Sillenbuch. „Wir sind mit einem Riesen-Rucksack an Druck ins Spiel“, sagte SSV-Trainer Ingo Ramljak. „Dabei hat der Gegner gar nicht viel von uns gewollt.“ Die Last fiel erst ab, als die Gastgeber Dank einer gehörigen Portion Glück in der 26. Minute zum Führungstreffer kamen. Der Schlussmann der Sillenbucher konnte einen – eigentlich nicht sehr gefährlichen – Schuss von Martin Mataija nur abklatschen. Kevin Hachenbruch stocherte den Abpraller zum 1:0 über die Linie. Danach ließen die Zuffenhäuser einige Chancen liegen, ehe Reijhan Murati nach Pass von Martin Mataija in der 80. Minute zum 2:0 vollendete. Nach dem Anschlusstor der Sillenbucher musste sich der SSV noch durch vier Minuten Nachspielzeit zittern, ehe der Sieg und damit der Klassenverbleib perfekt waren.

Marijanovic entscheidet das Spiel

Der dritte im Kreis der Geretteten ist Croatia Stuttgart. Gegen den bereits abgestiegenen, aber aufopferungsvoll kämpfenden SKV Palästina Al Q’uds Stuttgart kamen die Kroaten zu einem hart erkämpften 3:2-Erfolg. Früh gerieten die Platzherren in Rückstand, kamen aber in der 15. Minute nach Foul an Kevin Reinhardt zu einem Strafstoß, den Stanislav Vrcan zum 1:1 verwandelte. Dann war erst einmal Pause. Besser gesagt: Zwangspause. Ein Spieler des SKV war dem liegenden Branimir Bresic auf den Unterarm getreten. Die Folge davon war ein glatter Bruch, Bresic musste ins Krankenhaus transportiert werden. Nach einer halbstündigen Unterbrechung ging die Partie weiter, in der Abdullah Özdin das Team von Trainer Igor Ilicic in der 50. Minute in Front brachte. Eine Führung, die allerdings nur fünf Minuten Bestand hatte. In der 81. Minute erlöste Branimir Marijanovic die kroatischen Fans: Er staubte nach einem abgewehrten Schuss von Özdin zum entscheidenden 3:2 ab.

Ferubach verpasst die Chance

Mit demselben Resultat wäre die Sportvg Feuerbach auch gerne vom Platz gegangen. Die Chance dazu war jedenfalls da. In der letzten Minute der Begegnung beim der Spvgg Möhringen steuerte Achim Besser mit dem Ball am Fuß in Richtung Möhringer Tor. Doch der Schlusspfiff beendete Bessers Vorstoß. Das 2:2 war zu wenig – die Feuerbacher müssen weiter um den Klassenverbleib bangen. Immerhin war das Team von Trainer Kosta Choudiakis zweimal in Rückstand geraten, zweimal hatte es durch Vaidas Rocys zurückschlagen können. Den Titel des besten Spielers bei der Sportvg verdiente sich allerdings Abwehrchef Steffen Zeitvogel.

Mazzella di Bosco verärgert

Nun hätte der eine Punkt den Feuerbachern schon reichen können – allerdings nur, wenn der MTV Stuttgart den Sportvg-Rivalen SG Untertürkheim besiegt hätte. Das hätte auch beinahe geklappt. Aber eben nur beinahe, denn obwohl der MTV nach Toren von Willie Sauerborn, dem zweimal erfolgreichen Raphael Hahn und Luca Luchetta mit 2:0, 3:1 und 4:2 geführt hatte, brachte er diese Zwischenergebnisse nicht über die Zeit. In den letzten fünf Minuten sicherten sich die Untertürkheimer doch noch das Remis. Sehr zum Ärger von MTV-Coach Francesco Mazzella di Bosco: „Ich sage zu dem Spiel gar nichts, sonst sage ich was Falsches.“

Pescione ist der Mann des Spiels

Der TSV Weilimdorf löste seine Aufgabe gegen die abstiegsgefährdete TSVgg Plattenhardt besser. Er gewann mit 2:0, auch wenn TSV-Abteilungsleiter Reinhardt Wiese dem Erfolg eher das Attribut „Arbeitssieg“ verlieh. Denn in der ersten halben Stunde verdankten es die Nord-Stuttgarter vorrangig ihrem Torwart Burak Demirel, dass sie gegen das Team von den Fildern nicht in Rückstand gerieten. Und dass die Dinge auch in der Offensive in die richtige Richtung liefen, dafür sorgte Carmine Pescione: In der 68. Minute gefoult, trat Pescione selbst zum Elfmeter an und verwandelte sicher. Zwei Minuten später war der Stürmer nach Flanke von Bojan Nikolic per Kopf zur Stelle – das 2:0, das bis zum Schlusspfiff Bestand hatte.

Aufrufe: 01.6.2015, 14:30 Uhr
Nord-Rundschau/Mike MeyerAutor