2024-05-02T16:12:49.858Z

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Michael Minke
Michael Minke – Foto: FuPa (Archiv)

Bezirksliga: Achtungserfolg der Rumpftruppe

Personell gebeutelter SV Winterbach holt mit drei Ü 50-Kickern ein Remis

WINTERBACH. Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde hatten die Bezirksliga-Fußballer des SV Winterbach in der Staffel Obere Nahe zwar schon sicher, dennoch wollte man im abschließenden Duell beim FC Brücken keinesfalls etwas abschenken. „Einfach des Fair-Play-Gedankens wegen“, betont SVW-Coach Michael Minke, der allen Grund dazu gehabt hätte, das aus Winterbacher Sicht wahrscheinlich eher wertlose Spiel zu vernachlässigen: „Corona und Verletzungen haben uns richtig heftig getroffen. Das ist aktuell echt extrem.“

Punktgewinn ein großer Erfolg für den SVW

Gerade einmal fünf Spieler aus dem üblichen Erstmannschaftskader konnte der Trainer aufbieten. „Den Rest haben wir mit Leuten aus der Zweiten aufgefüllt“, sagt Minke, der noch dazu drei Ü 50-Spieler einsetzte. „Dazu saß ein 49-Jähriger auf der Bank, der zwar unbedingt wollte, dem ich das aber ersparen wollte“, schmunzelt der SVWler. Die grün-weißen Birkenfelder dagegen haben noch alle Chancen, die Aufstiegsrunde zu erreichen. „Entsprechend haben sie auch die volle Kapelle aufgeboten“, berichtet Minke abends nach dem Spiel am Handy.

Dass im Hintergrund immer wieder laute Lacher zu hören sind und auch Michael Minke bester Laune ist, lässt darauf schließen, dass die Winterbacher mit dem 3:3 rundum zufrieden waren. „Wir sind völlig ohne Erwartungen dorthin gefahren“, sagt Minke, dessen Mannschaft zur Halbzeit gar 3:2 führte.

Kleine Feier in der Stamm-Pizzeria

Wenige Stunden später sitze man gemeinsam noch in seiner Stamm-Pizzeria in Monzingen beisammen und feiere den Achtungserfolg. „Obwohl das Spiel unentschieden ausgegangen ist, sprechen alle von einem Sieg“, verrät der Trainer, der vor seinem Team den Hut zieht. „Auf die Moral meiner Mannschaft kann ich einfach nur stolz sein“, sagt Minke, der nicht umher kommt, einen Akteur besonders hervorzuheben: „Peter Kessel hat heute mit seinen 52-Jahren durchgespielt!“

Üblicherweise ist der Routinier zwar eine feste Größe im Team der zweiten Mannschaft, aber „zwischen C-Klasse und Bezirksliga ist dann doch noch mal ein ganz schöner Unterschied. Respekt“. Seine starke Leistung krönte Kessel gar noch mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 (44.). „Was will man mehr“, kommentiert Minke.

Marius Hirsch hatte die Winterbacher nach 19 Minuten in Führung gebracht, Torjäger Elias Pfenning nach dem Ausgleich durch Eloy Campos (32.), wieder vorgelegt (42.). Dennis Peters markierte in der Nachspielzeit den Pausenstand. „Brücken hat mit aller Macht seine Chance gesucht, die Aufstiegsrunde noch zu erreichen“, schildert Michael Minke das Spielgeschehen. „Sie haben gedrückt, aber wir hatten auch einige gute Konterchancen.“ Dass sein Team in Minute 63 dennoch den Ausgleich durch Campos habe hinnehmen müssen, schmälere die Leistung seiner Elf in keinster Weise. „Was wir da geleistet haben, ist wirklich aller Ehren wert“, betont Minke, der sich mittlerweile in den ruhigen Raucherraum begeben hat, um den permanenten Zwischenrufen seiner bestens gelaunten Spieler zu entkommen. „Trotz der schwierigen Lage hat das heute richtig Spaß gemacht”, hält der SVW-Coach fest.

Wer kommt mit in die Aufstiegsrunde?

Wie viele von stolzen 28 Punkten die Winterbacher mit in die Aufstiegsrunde nehmen, entscheidet sich dann wahrlich erst am letzten Spieltag. Da kann der SV Niederwörresbach, aktuell Tabellenvierter (17 Punkte) allerdings nur zuschauen, was Brücken bei der SG Veldenzland und Mörschied zu Hause gegen Birkenfeld machen.

Sowohl der FC, als auch der TuS stehen derzeit bei 16 Zählern. Bei Punktgleichheit müsste ein Entscheidungsspiel herhalten, da beide Klubs je ein Duell für sich entschieden haben. Gegenüber Niederwörresbach, die den direkten Vergleich mit Mörschied auf ihrer Seite haben, würden sich dagegen die Brücker bei Punktgleichheit durchsetzen.

Egal, welcher Kontrahent es letztlich noch unter die besten Vier schafft, Winterbachs Trainer Michael Minke hofft einfach nur darauf, dass sich die Personalsituation bis zum Start der Play-offs wieder etwas entspannt. Ansonsten weiß der Trainerfuchs mittlerweile aber auch, auf wen er sich in zweiter oder gar dritter Reihe verlassen kann.



Aufrufe: 08.3.2022, 12:00 Uhr
Martin ImruckAutor