2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht

Besonderes Hochzeitsgeschenk

Planigs B-Junioren gewinnen Finale um den Titel gegen Idar / Meisenheimer trifft zum 1:0

PLANIG. Die B-Junioren der TSG Planig haben ihrem Trainer Mirco Lauermann ein ganz besonderes Hochzeitsgeschenk nachgereicht: Vier Tage nach seiner Heirat konnte er mit seinen Jungs den Titel feiern. Die Stadtteil-Elf hatte im Entscheidungsspiel in Simmertal die punktgleichen Gegner vom SC Idar 1:0 bezwungen.

„Planig Landesligameister“, konnte es der Coach nicht fassen, dass mit einem „Dorfverein“ und einem kleinen 14er-Kader dieser Erfolg gelungen war. „Es ist unglaublich, was ihr geleistet habt“, hofft Lauermann, dass man in Planig noch lange davon reden wird. Auch wenn der Titel letztlich erst durch ein knappes Ergebnis im Entscheidungsspiel zustande kam, war er über die Saison gesehen hoch verdient: Fast die ganze Runde hatte die TSG die Rangliste angeführt und teils sieben Punkte Vorsprung gehabt, bevor auf der Zielgeraden auch verletzungsbedingt die Kraft ausging.

Das Spiel in Simmertal hätte kaum problematischer beginnen können: Ein Auto hatte sich verfahren, die Spieler kamen erst 30 Minuten vor Anpfiff. Zudem musste man wegen eines Muskelfaserrisses auf Landesliga-Torschützenkönig Leon Karbach verzichten, der in der Runde 48 Treffer erzielt hatte. Der Rest präsentierte sich wie die „berühmten elf Freunde“. Die rannten und rackerten füreinander. Herausragend war dabei Gökhan Dinc, der sich nach riesigem Laufpensum trotz Wadenkrämpfen durchbiss.

Die Taktik von Lauermann ging auf: „Die letzten 20 Minuten gehören uns“, wusste er, dass die Idarer ein schweres Pfingstturnier in Maastricht in Knochen stecken hatten. Und so galt es, möglichst lange die Null zu halten, um Idar zunehmend zu ärgern. Idar hatte zwar im ersten Durchgang mehr Ballbesitz, ohne aber zwingend Chancen herauszuspielen. Auf der Gegenseite wurde es bei TSG-Kontern brandgefährlich. Vor allem Janik Rabler war auf links ein ständiger Unruheherd. Cihan Colak hatte das 2:0 auf dem Fuß, trat aber über den Ball.

Das Siegtor hatte Daniel Meisenheimer herrlich frech (64.) erzielt: Bei einem Freistoß von der Strafraumgrenze hämmerte er die Kugel aus spitzem Winkel fulminant an der Mauer vorbei in den Giebel.

Zwei Minuten später eine Schrecksekunde für die Planiger: Ein Kullerball rutschte Torwart Marvin Heinen unter dem Stollen durch, er hechtete aber hinterher und klärte auf der Linie. Auf der Gegenseite hätte Rabler für einen Strafstoß nur noch über den gestreckten Fuß des Gegners fallen müssen. Dann spielte der Blondschopf zwei Idarer schwindling und tunnelte sie „mit Ansage“ gleich dreifach, sein Pass blieb aber ungenutzt. Von Idar kam trotz „voller Bank“ kaum noch etwas.

Mit riesigen Jubeltrauben feierten Spieler und Fans den Titel. Nach der Heimfahrt fuhr man noch zwei Runden Autokorso durch Planig und wurde von der Polizei angehalten. Die netten Polizisten hatten aber Verständnis und gratulierten.

Der Titelgewinn war letztlich auch ein „Sieg der Gerechtigkeit“: Idar hatte drei kampflose Punkte gegen die Planiger eingeheimst, weil man nicht sportlich fair einer Spielverlegung zugestimmt hatte, obwohl die TSG wegen drei Spielern im Krankenhaus keine Mannschaft stellen konnte.

Aufrufe: 011.6.2014, 18:02 Uhr
Heidi SturmAutor