"Bernau gehört mindestens in die Regionalliga"

Ein Jahr bist Du nun in Bernau, wie fällt das Urteil aus?
Mein Fazit nach dem ersten Jahr in Bernau ist durchweg positiv. Das Ziel, Aufstieg in die Brandenburgliga, wurde erreicht, auch das Umfeld stimmt. Einfach gesagt: alles ist gut.

Vorher hast Du anderthalb Jahre im Berliner Pendant, der Berlin-Liga, gespielt: Worin unterscheidet sich der Fußball in den beiden Bundesländern?
Ich denke, der Fußball unterscheidet sich größtenteils im physischen Bereich. In Brandenburg wird robuster earbeitet, in Berlin hingegen mehr Wert auf den technischen Bereich gelegt.

Die Umstellung ist Dir scheinbar leicht gefallen. Du bist direkt zum Leistungsträger aufgestiegen, steuertest fünf Vorlagen zum Aufstieg bei und wurdest direkt für das FuPa-Allstar-Game nominiert. Eingewöhnungszeit sieht anderes aus, oder?
Die Verantwortlichen des FSV Bernau haben mich nicht geholt, um mir Eingewöhnungszeit zu geben. Ich sollte der Mannschaft und dem Verein sofort helfen, die Ziele zu erreichen. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen.

Der Start in die neue Saison verlief allerdings holprig: War der Leistungsunterschied zur Landesliga doch größer als vor der Saison gedacht?
Nein, der Leistungsunterschied zwischen den Ligen ist enorm, aber das wussten wir und haben es nicht unterschätzt. Wir haben zu Beginn der Saison gegen gute Gegner gespielt, mehr nicht.

Nach Deiner Rückkehr am 11.Spieltag startete das Team eine Serie, mittlerweile bestehend aus fünf Siegen am Stück. Habt Ihr euer Spiel ab dort besser durchbringen können?
Ja, konnten wir. Unser Problem war, dass Christian Amuri, mein Partner in der Innenverteidung, zu selben Zeit auch ausgefallen ist. Wir sind auf der Innenverteidigerposition aber nicht mehrfach besetzt, die Stabilität hat an dieser Stelle gefehlt. Die Mannschaft ist ein wenig ins Straucheln gekommen, aber wir haben uns wieder gefangen. Die Serie spricht für sich, das ist für uns das wichtigste.

Umso ärgerlicher für Euch, dass die knapp zweieinhalb Monate andauernde Winterpause begann?
Die Pause kam natürlich zu einem Zeitpunkt, wo wir eine Serie gestartet haben. Aber was soll man machen? Wenn Pause ist, ist Pause. Wir arbeiten in der Vorbereitung gut und versuchen in der Rückrunde an unsere Leistungen anzuknüpfen, auch gegen die vermeintlich schwereren Gegner.

Platz drei und 28 Punkte als Aufsteiger lassen sich aber auch sehen. Wie ist die Zielstellung innerhalb der Mannschaft für die Rückrunde?
Ja auf jeden Fall, uns hat dort oben vor der Saison sicherlich keiner erwartet. Man muss auch realistisch sein, wir haben erst die Hälfte gespielt, aber trotzdem ist Platz drei für uns ein super Resultat. Die Zielstellung ist besser als in der Hinrunde zu sein.

Auch besser als Einheit Bernau, oder ist das eher zweitrangig?
Wir wollen immer vor Einheit stehen.

Beim FSV Bernau wurde in den letzten Jahren viel investiert, die Sportanlage mit den Rasen- und Kunstrasenplätzen ist in einem hervorragenden Zustand. Wohin soll der Weg führen?
Ja, von den Bedingungen beim FSV, die auch uns Spielern zur Verfügung gestellt werden: Davon träumt mancher Regionalligist. Ich denke, ein Verein wie Bernau gehört auch mindestens in die Regionalliga. Das wäre für die Stadt und die gesamte Region sehr positiv. Wann es soweit sein wird, das wird man sehen. Hier arbeiten seriöse Menschen, der Verein wird langsam aufgebaut, niemand überdreht.

Du hast bei Optik Rathenow und dem BAK bereits Regionalligaerfahrung sammeln können. Wäre das hier nochmal ein Ziel?
Das auf jeden Fall, mit Bernau in die Regionalliga aufzusteigen und zu spielen, wäre echt geil.

Die Fragen stellte Marcel Peters

Spielerprofil: Damir Coric