2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Christoph Janker wechselte vor der Saison von Hertha BSC Berlin zum FC Augsburg. Foto: Getty Images
Christoph Janker wechselte vor der Saison von Hertha BSC Berlin zum FC Augsburg. Foto: Getty Images

Beller gesehen, gegen Zellner noch gespielt

Christoph Janker, Ex-Jugendspieler der DJK Vilzing und des ASV Cham, plaudert nach seinem Wechsel zum FC Augsburg und nach der roten Karte

Gleich im Blickpunkt war Christoph Janker, Ex-Jugendspieler der DJK Vilzing und des ASV Cham, beim Comeback in der Bundesliga nach langer Abstinenz auf dem Abstellgleis bei Krisenclub Hertha BSC Berlin. Für zwei Spiele pausieren muss der Neu-Augsburger nach der Notbremse in Dortmund.

Hallo Christoph Janker, warum sind Sie zum FC Augsburg gewechselt?

Vor allem diese Saison ist bisher nicht so verlaufen, wie ich mir das vorgestellt habe. Daher habe ich mich im Winter mit einem Wechsel beschäftigt. Als das Angebot vom FCA kam, musste ich nicht lange überlegen. Zum einen aufgrund der tollen Entwicklung des Klubs in den letzten Jahren, zum anderen bin ich nun auch wieder etwas näher an der Heimat.

Wie geht es Ihnen verletzungsmäßig?

Ich bin fit, natürlich fehlt mir etwas der Spielrhythmus, aber das wird kommen. Ich habe ja am Mittwoch schon gespielt, auch wenn das Spiel für mich früher zu Ende war, als mir lieb war.

Sie haben ja nun schon einige Jahre Bundesliga-Erfahrung, wie sehen Sie die Entwicklung des deutschen Profifußballs, wird die Bundesliga wieder einmal zur stärksten Liga in Europa?

Die Bundesliga gehört mit der englischen Premier League und der spanischen Primera Division sportlich zu den besten Ligen der Welt. Wirtschaftlich ist sie im Vergleich so gut aufgestellt, dass sie in den nächsten Jahren weiter davon profitieren wird. Auch dass die Nationalmannschaft den WM-Titel geholt hat, ist eine Auszeichnung für die Bundesliga.

Was macht einen kompletten Bundesliga-Spieler aus?

Das ist schwer zu beantworten, weil es für alle Positionen spezielle Anforderungen gibt.

Was macht Ihrer Meinung nach den FC Bayern so stark und in Deutschland auf Jahre wohl unantastbar?

Die Bayern haben sich ihre Erfolge verdient und hart erarbeitet. Aktuell genießen sie sicherlich eine Ausnahmestellung, die der Bundesliga im internationalen Vergleich aber sehr gut tut.

Hat der WM-Titel die Bundesliga verändert, ist in unserem Lande ein Fußball-Boom zu spüren?

Verändert würde ich nicht sagen, aber die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung für die Bundesliga ist international gestiegen. Mit dem Titel wurde der deutsche Fußball für die großartige Nachwuchsförderung der letzten Jahre belohnt. Ich denke, dass diese Entwicklung damit aber nicht abgeschlossen ist, sondern, dass der deutsche Fußball auf einem sehr guten Weg ist.

Die Bundesliga zieht Millionen von Menschen in die Stadien, liegt das an der Tradition Bundesliga oder weil so guter Fußball gespielt wird?

Beides spielt hier zusammen. Die gute Infrastruktur ist in allen Stadien hervorragend. Es ist nicht nur für Zuschauer etwas geboten, sondern auch für uns Spieler sind die Bedingungen top, von der tollen Atmosphäre gar nicht zu sprechen.

Wie lange möchten Sie noch auf diesem hohen Niveau weiterspielen?

Ich habe mir kein Limit gesetzt, sondern möchte es einfach laufen lassen. Solange ich fit und gesund bin, möchte ich auch noch auf diesem Niveau gegen den Ball treten.

Wie beurteilen Sie das Emporkommen von Retorten-Vereinen, die von Mäzenen oder Firmen getragen werden, Hoffenheim, Wolfsburg, RB Leipzig?

Das muss man differenziert betrachten. Ich finde es wichtig, dass nachhaltig gearbeitet wird.

Wer war für Sie bislang der beste Trainer in ihrer Laufbahn?

Ich habe ja schon mit vielen Trainern arbeiten dürfen und habe bei allen viele wichtige Erfahrungen gesammelt. Da möchte ich keinen hervorheben.

Obwohl Sie erst kurz in Augsburg sind, wie beurteilen Sie das Charisma von Trainer Weinzierl?

Ich bin ja erst eine Woche beim FCA. Aber der Trainer hat mir sofort das Vertrauen ausgesprochen. Das freut mich natürlich. Auch meine ersten Eindrücke sind äußerst positiv. Es stimmt innerhalb der Mannschaft, das ist sicherlich auch der Verdienst des Trainers.

In Augsburg treffen Sie auf alte Bekannte mit Wolfgang Beller und Tobi Zellner. Diese müssten ihnen aus ihrer Jugendzeit ein Begriff sein.

Das stimmt. Wolfgang Beller war damals Trainer in Cham, als ich in der Jugend gespielt habe. Gegen den Tobi Zellner habe ich noch selbst gespielt. Es ist schön, jetzt mit ihnen zusammenarbeiten zu können.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung ihres ehemaligen Vereins DJK Vilzing?

Ich verfolge natürlich weiterhin die Entwicklung und freue mich darüber.

Könnten Sie sich vorstellen, nach ihrer Profikarriere für die DJK Vilzing die Fußballschuhe noch einmal zu schnüren oder einen Funktionärsposten zu übernehmen?

Ich möchte ja noch ein paar Jahre auf höchstem Niveau spielen. Daher mache ich mir über die Zeit nach dem Profifußball noch keine Gedanken. Das lasse ich auf mich zukommen.

Freut es Sie, dass ihre Karriere in der Region verfolgt wird, ehemalige Vereine Artikel über Sie posten?

Klar macht mich das stolz. Ich muss aber nicht im Mittelpunkt stehen und täglich in den Zeitungen und Social-Media-Kanälen auftauchen.

Aufrufe: 07.2.2015, 12:00 Uhr
Thomas MühlbauerAutor