2024-05-02T16:12:49.858Z

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Beim Würzburger FV läuft es überraschend gut
Beim Würzburger FV läuft es überraschend gut – Foto: Heiko Becker

Beim WFV scheint wieder die Sonne

Der Nord-Bayernligist hat seine Finanzprobleme in den Griff bekommen und spielt bislang eine bemerkenswerte Runde +++ Coach Göbel macht weiter +++ Imgrund kommt im Winter aus Karlburg

Einige Sorgenfalten standen vor dieser Saison im Gesicht von Trainer Berthold Göbel, der neu zum Würzburger FV gekommen ist. Denn der Verein musste nach finanziellen Problemen einige Leistungsträger ziehen lassen und auf junge Leute setzen. Dem WFV wurde von vielen Experten eine schwere Saison prognostiziert. Doch es kam anders und es lief viel besser als erwartet . Der Traditionsklub überwintert mit 31 Punkten auf Rang acht, hat damit komfortable zwölf Zähler Vorsprung auf die Relegationsplätze. Es dürfte also es keine Problem mehr für Coach Göbel und sein Team geben. Der 51 Jahre alte WFV-Trainer und sein Assistent haben nun die Zusammenarbeit mit dem WFV auf die Spielzeit 2020/21 ausgedehnt. Zudem kommt mit Lukas Imgrund vom Ligakonkurrenten TSV Karlburg ein Spieler dazu.
Hochkarätige Abgänge hatte der Würzburger FV vor dieser Spielzeit zu verkraften. Auch Marc Reitmaier, der Trainer in den dreieinhalb Spielzeiten zuvor, packte auf eigenen Wunsch seine Koffer. Finanzielle Probleme beherrschten das Tagesgeschäft uns so hatte der “Patient” WFV seinerzeit keine gute Zukunftsperspektive. Aber es ging weiter, die Finanzprobleme konnten in den Griff bekommen werden und so stand mit dem Beginn dieser Spielzeit ein Neuanfang auf der Agenda. Der Rückzug der U21 der Würzburger Kickers kurz vor Saisonstart spielte dem WFV in die Karten, denn von dort konnten mit Calvin Gehret, Fabio Bozesan, Jayson Tuda und Julian Koch gleich vier Akteure verpflichtet werden, die sich im Team gut einfügten. "Wir sind mit unserem Abschneiden sehr zufrieden. Das konnten wir so fast nicht erwarten, denn viele hatten damit gerechnet, dass es für uns knallhart gegen den Abstieg gehen wird. Daher ist unsere Punkteausbeute sehr gut", meint Göbel. Grund genug für den Chefanweiser und seinen Assistenten Marco Scheder (42) die Zusammenarbeit mit dem Würzburger FV zu verlängern.

Göbel: »Die Situation hat sich grundsätzlich verbessert. Das bedeutet nun aber nicht, dass wir von der Regionalliga träumen«

“Es passt alles. Die Mannschaft hat sich gut entwickelt und wir hoffen alle, dass wir auch in der nächsten Saison wieder in der Bayernliga spielen werden. Die Situation hat sich grundsätzlich verbessert. Das bedeutet nun aber nicht, dass wir von der Regionalliga träumen. Die schwierige Lage haben wir jedoch gemeistert, stehen besser als letzte Saison und das gibt uns Mut für die Restrückrunde. Klar ist aber auch: Wenn wir Bayernliga spielen wollen, dann geht das nur mit Qualität im Kader", verdeutlicht Göbel. Der junge Kader mit einem Schnitt von knapp unter 23 Jahren hat Bayernliga-Tauglichkeit bewiesen. In der Winterpause kommt mit Lukas Imgrund (20) vom TSV Karlburg ein neuer Kicker an die Mainaustraße. “Es war mein Wunsch, Lukas zur nächsten Saison zu verpflichten. Der hat sich nun bereit erklärt, sofort zu kommen, was uns natürlich sehr freut. Wir haben mit Karlburg bereits alles geklärt, der Wechsel ist perfekt”, informiert Göbel. Imgrund hat schon bei den Würzburger Kickers II Bayernliga gespielt, ist im zentralen Mittefeld einsetzbar und wird den WFV noch einmal verstärken. Der aus der U19 von Viktoria Aschaffenburg stammende Imgrund kann auf 52 Bayernliga-Einsätze mit acht Toren zurückblicken. Aber es gibt auch einen Abgang. Abwehrspieler Felix Eberhardt steht ein halbes Jahr bis zum Sommer 2020 wegen eines Studienaufenthaltes in den USA nicht zur Verfügung. Mittelfeldmann Steffen Barthel (25) absolviert in den nächsten Monaten ein Praktikum in Frankfurt, kann daher nicht mehr trainieren. “Damit wird auch Platz im Kader und da wollen wir eigenen Nachwuchsspielern eine Chance geben”, sagt Göbel. Denn die U19 des WFV hat Qualität im Kader, steht in der Landesliga Nord auf Platz drei. Auf jeden Fall sind die Voraussetzungen sehr gut, besser als gedacht. Der Würzburger FV dürfte wohl auch 2020/21 weiter in der Bayernliga spielen und dann weitere neue und junge Gesichter aus dem eigenen Fundus an den Start bringen.
Aufrufe: 04.1.2020, 12:33 Uhr
Dirk Meier Autor