2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Wieder bessere Zukunftsaussichten für FC-Coach Gerhard Peintinger
Wieder bessere Zukunftsaussichten für FC-Coach Gerhard Peintinger

Bei Erfolg bleiben alle, wenn nicht ...

Trotz der Verstärkungen hält der Vorjahresvierte FC Miltach den Ball lieber flach +++ Tschechische Sturmspitze Tomas Linhart nicht mehr dabei.

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So schnell kann's manchmal gehen: Noch vor Jahresfrist wurde dem FC Miltach nach zwei Abstiegen in Folge der freie Fall in die Kreisklasse prophezeit, nun kürt so mancher Kreisliga-Konkurrent die Weinroten plötzlich zu einem Titelkandidaten. Wegen der illustren Neuzugänge, die in der Warteschleife erkannt haben, dass ein Wechsel nach Miltach wieder Sinn machen könnte. Trainer Gerhard Peintinger sieht das als Bestätigung der Arbeit, über die Vorschusslorbeeren der Konkurrenz will der 38-Jährige nur schmunzeln: ,,Wir nehmen das zur Kenntnis, aber ich schenke dem wenig Beachtung." Wichtiger ist für Peintinger, der nun in sein zweites Jahr als Chefcoach der Regentaler geht, was die eigenen Schützlinge sich vorgenommen haben.

Doch auch intern wachsen die Ansprüche. ,,Ich habe die Ziele der Spieler abgefragt und die sind sehr hoch. Der Großteil der Spieler sagt, wir wollen ganz vorne mitmischen", erzählt Gerhard Peintinger. Der Coach selbst hält sich mit offensiven Zielformulierungen noch zurück: ,,Ich setze mir erst ein Ziel, wenn die Vorbereitung vorbei ist. Dann sehe ich, auf welchem Stand die Mannschaft ist, was sie zu leisten imstande ist." Als Motivationshilfe begrüßt Gerhard Peintinger die hehren Ziele seiner Kicker allerdings. ,,Wir waren mit diesem vierten Platz voll zufrieden. Wenn uns den vor der Saison jemand angeboten hätte, hätten wir sofort unterschrieben", übertünchte die gute Endplatzierung so manches grottenschlechtes Auswärtsspiel der Restrückrunde beim Ex-Landesligisten. ,,Voriges Jahr ging es darum, uns zu konsolidieren. Wenn es heuer normal läuft, sollten wir im Vorderfeld mitspielen können. Ob es dann für ganz vorne reicht ...", will Peintinger wie alle anderen Mitfavoriten den Ball flach halten.

Trotz namhafter Neuzugänge wie die Dendorfer-Brüder Simon und Fabian, die von der DJK Arnschwang ans Regenufer zurückgekehrt sind, oder Simon Blasini vom FC Zandt, der nach abgelaufener Wechselsperre nun einsatzfähig ist. ,,Das muss sich erst wieder finden. Außerdem steht uns Tomas Linhart nicht mehr zur Verfügung, er hat vorige Saison immerhin zehn Tore geschossen. Das ist schon ein Verlust." Linharts Pass bleibe zwar in Miltach, er verändere sich aber beruflich und gehe daher wieder zurück nach Tschechien, hundert Kilometer weg von Miltach. ,,Und 200 Kilometer fürs Training zu fahren, das ist den Aufwand nicht wert", hatte der Tscheche in der Vorrunde der letzten Saison bisweilen getroffen, wenn gar nichts mehr zu machen schien. Der Trainingsrückstand wurde in der Restrückrunde dann aber schon offenbar.Auch die neuen Hoffnungsträger könnten noch etwas Zeit brauchen, dennoch freut sich Gerhard Peintinger über die höhere Qualität im Aufgebot. ,,Simon Blasini konnte in letzter Zeit nicht so viel trainieren, aber er ist im Defensivbereich eine absolute Verstärkung. Er ist einer, der sich mit dem Verein identifiziert. Ein Spieler aus der Region, solche Leute brauchen wir. Den Dendorfer-Brüdern fehlt die Spielpraxis, weil sie in Arnschwang schul- und studienbedingt nicht mehr regelmäßig gespielt haben. Sie müssen den Rhythmus erst wieder finden. Eine Belebung für unsere Offensive sind sie aber zweifellos", so der FC-Coach erwartungsfroh.

Michael Kufner, der aus Teisnach gekommen ist, solle Spielmacher Oliver Kübler ersetzen, der die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat. Nach zwei Kreuzbandrissen müsse man aber auch bei Kufner abwarten, sagt Miltachs Coach. Die Abwehr wollte Gerhard Peintinger noch verstärken, ,,weil ich hier schon noch eine Baustelle sehe. Aber leider hat das nicht geklappt." So hofft Peintinger, dass Andreas Röhrl, der neue Spielertrainer der Reserve, dabei bleibt. Dennoch: Seine Position am hart umkämpften Spielermarkt hat der Ex-Kult-Klub wieder verbessert, weil der freie Fall gestoppt werden konnte. Ein hartes Geschäft im lokalen Monopoly, dem stetigen Wettrüsten. Doch Gerhard Peintinger bleibt Realist: ,,Ja, ich würde schon sagen, dass es heuer etwas leichter war. Wir haben wieder ein ganz anderes Standing als letztes oder vorletztes Jahr. Aber das ist und bleibt erfolgsabhängig, das ist überall so, wenn ein Verein nicht die finanziellen Möglichkeiten hat, die Spieler zu binden. Wenn du absteigst, laufen dir die Spieler davon, wenn du Erfolg hast, bleiben sie." Im Falle Miltachs also zweiteres, schließlich ist keiner weggegangen außer Linhart.

Sturmspitze Linhart nicht mehr da

,,Ich will den vierten Platz jetzt nicht als großartigen Erfolg verkaufen, das war ordentlich. Aber es ist uns offenbar gelungen, die Spieler davon zu überzeugen, bei uns zu bleiben, obwohl der eine oder andere namhafte Verein aus dem Landkreis an Spielern von uns dran war." Ein bisschen Sorgen macht sich Gerhard Peintinger dennoch, wenn er an die Zukunft des Vereins denkt. Nachwuchs ist kaum da, zumindest in der A-Jugend nicht. ,,Als Trainer der ersten Mannschaft mache ich mir auch Gedanken, was nachkommt oder wen ich einbauen könnte. Aber viel ist nicht da." Die Altersstruktur im Team aber fange das auf, meint der FC-Coach: ,,Wir haben eine junge Mannschaft, viele sind erst 18, 19 oder Anfang 20. Wenn die nicht alle mit 25 aufhören ..."

Aufrufe: 04.7.2014, 19:30 Uhr
Von Jürgen ZiereisAutor