2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Beim Futsal-Turnier der männlichen U 17-Junioren in Auerbach setzte sich die Mannschaft des 1. FCN - dunkel, hier im Spiel gegen Regensburg - klar durch und holte sich erneut den Titel des Bayerischen Meisters. Foto: Klaus Trenz
Beim Futsal-Turnier der männlichen U 17-Junioren in Auerbach setzte sich die Mannschaft des 1. FCN - dunkel, hier im Spiel gegen Regensburg - klar durch und holte sich erneut den Titel des Bayerischen Meisters. Foto: Klaus Trenz

Beeindruckendes aus Auerbach

B-Junioren des 1. FC Nürnberg verteidigen Bayerischen Hallentitel +++ Für den Vorjahresfinalisten SK Lauf blieb diesmal nur Rang neun +++ Ausrichter rundum zufrieden

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Nach rund neun Stunden stand am Sonntagabend um 19.21 Uhr der neue (und alte) Bayeri­sche Futsal-Hallenmeister der männli­chen U 17-Junioren fest. In der Hel­mut- Ott-Halle in Auerbach setzte sich der 1. FC Nürnberg unter der Lei­tung von Co-Trainer Ahmet Koc vor rund 400 begeisterten Zuschauern durch — glücklich, aber nicht unver­dient.

Im Finale gegen die Spielvereini­gung Greuther Fürth (ebenfalls U17-Bundesliga Süd/Südwest) stand es nach regulärer Spielzeit 2:2. Timo­thy Tillman brachte die Fürther in Führung, doch nach zwei Toren von Erik Engelhardt führte der „Club“ mit 2:1. Tillman glich zum 2:2 aus und in der dramatischen Schlussminute verschossen beide Teams jeweils einen Zehn-Meter-Strafstoß. Als ers­ter Schütze im Sechsmeterschießen parierte Nürnbergs Torhüter Simon Kunze den Schuss von Fürths Till­man. Danach verwandelten alle Akteure auf beiden Seiten. Tim Hüttl war es, der den entscheidenden Ball zum 7:6 (2:2, 5:4) versenkte und die „Clubberer“ jubeln ließ.

Vor dem Finale zeigten beide Teams vor der Zuschauertribüne zwei große Banner mit der Aufschrift „Bayeri­scher Fußball-Verband gegen Rassis­mus“ und Hallenmoderator Andreas Hahn verlas eine entsprechende Bot­schaft. Nach der Bayern-Hymne rollte der Ball.

Der Weg ins Endspiel war für beide mittelfränkische Rivalen unterschiedlich. Im ersten Halbfinale führten die „Löwen“ aus München durch Daniel Stodic (1:0) und Christoph Daferner (2:1 per Zehnmeter) gegen den späte­ren Turniersieger und E.on-Cup-Sie­ger 2015 1. FC Nürnberg. Doch Dafer­ner vergab danach einen Zehnmeter und auf der Gegenseite glich Erik Engelhardt zum 2:2 aus. Da der Nürn­berger Philipp Harlass eine Zehn-Meter-Chance ausließ, ging es ins Sechsmeterschießen auf Handballto­re. Club-Keeper Kunze parierte die Versuche von Skodic und Torhüter Michael Marx, während 60-Schluss­mann Marx nur den Schuss von Robin Heußer parieren konnte.

Im zweiten Semifinale ließ Bundesli­gist Sp Vgg Greuther Fürth den überra­schend starken Landesligisten SC Ein­tracht Freising mit 2:0 abblitzen, wobei Matthew Loo mit seinem sechs­ten Turniertor die Weichen stellte.

In der Vorrunden-Gruppe A domi­nierte der TSV 1860 München (Rekord­sieger des Turniers mit acht Trium­phen zwischen 2003 und 2012) mit einem Remis und vier Siegen — wenn auch dreimal knapp. Platz zwei und somit den Einzug ins Halbfinale sicherte sich Freising (das nur gegen „60“ hauchdünn verlor) mit vier Sie­gen. Bundesligist Unterhaching, der mit einem Unentschieden und einer Niederlage ins Turnier startete, blieb nur Gruppenplatz drei. Der punktgleiche Bayernligist Erlangen/Bruck begann mit zwei Remis und einem Sieg, verlor aber dann zweimal. Underdog Pfarrkir­chen aus der Kreisliga ärgerte die „Löwen“ am Sonntagmittag (1:1) und holte gegen Landesligist Schweinfurt sowie Bundesligist Unterhaching mehr als nur achtbare Unentschieden. Deswegen wurden die sieglosen „Schnüdel“ aus Schweinfurt mit nur zwei Zählern Letzter.

In der Gruppe B hielt die Spannung bis zum letzten Vorrundenspiel an, da erst das Aufeinandertreffen zwischen der U16 des SSV Jahn Regensburg und dem letztjährigen Turnierzweiten SK Lauf die Entscheidung über die Halbfinalteilnehmer erbrachte. Der Jahn hätte gegen die mutigen Laufer (im ersten Gruppenspiel 4:3-Sieger gegen Hof, danach drei kla­re Niederlagen) gewinnen müssen, um als Zweiter weiterzukommen. Doch die Truppe von Neu-Trainer Tayfun Karaca (ehemaliger Spieler in Auer­bach und Michelfeld, wohnhaft in Plech) gewann ohne Druck mit 2:0 gegen hektische Regensburger, die allerdings mit einem Innenpfosten­treffer auch Pech hatten. Die Tore für den Sportklub, der mit rund 40 Kilometern die kürzeste Anfahrt zum Austragungsort in der nördli­chen Oberpfalz hatte, erzielten ab­schließend Niklas Beyer und Maxi­milian Danninger. Damit gelangen den Laufern im­merhin zwei Siege. Nach dem 4:3-Er­folg im Auftaktspiel gegen Bayern Hof waren die Laufer von den späteren Finalisten aus Nürnberg und Fürth auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Gegen den „Club“ unterlag Lauf mit 0:5, gegen Greuther Fürth mit 6:2. Danach folgte auch noch eine 1:4-Pleite gegen Thannhausen. Insge­samt reichte es im Gesamtklassement diesmal nur zu Rang neun.

Lautstarker Anhang

Die beiden Bundesligisten 1. FC Nürnberg und Sp Vgg Greuther Fürth (nur mit einem U 17- und U16-Spieler angetreten) überlebten auch deswe­gen die Gruppenphase, weil der von ihrem lautstarken Anhang (mit Trom­meln und Tröten) unterstützte TSG Thannhausen zwei Unentschieden und nur eine Niederlage zum Verhäng­nis wurden. Hinter den Laufern reihte sich Hof ein, die in fünf Gruppenspie­len (drei knappe und zwei deutliche Niederlagen) keinen einzigen Punkt ergattern konnten.

Auffallend war das technisch hohe Niveau aller Teams und das Bestre­ben, den sprungreduzierten Ball schnell nach vorne zu spielen — und das in Kombination mit einer hohen Laufbereitschaft und mit überdurch­schnittlichem Spielverständnis.



Stimmen zum Turnier:

Thomas Baumgärtner (Vertreter des Turniersponsors E.on Energie Deutschland): „Es ist eine große Freude, diese Veranstaltung zu unterstützen. Ich bin richtig beein­druckt und begeistert. Ein herzli­ches Dankeschön an den Ausrichter JFG Auerbacher Land.“

Joachim Neuß (Bürgermeister der Stadt Auerbach): „Es war eine wun­derbare Veranstaltung für die Stadt Auerbach. Mein großer Dank gilt allen Spielern. Ich habe beeindru­ckenden Fußball gesehen. Aus geo­grafischer Sicht war es das beste Finale, dass wir bekommen hätten können.“

Kristina Hofbauer (Mitglied im Verbandsjugendausschuss des Baye­rischen Fußball-Verbandes): „Wir haben heute ein schönes Turnier gesehen mit insgesamt 125 Toren. Es war echt ein Fußball-Krimi mit dem Sechsmeterschießen und dem 1. FC Nürnberg als glücklichen Sieger. Einen Applaus hat der Ausrichter JFG Auerbacher Land verdient. Dan­ke an die Zuschauer, dass ihr diese tolle Stimmung in die Halle gebracht habt.“

Ahmet Koc (Trainer des Turnier­siegers 1. FC Nürnberg): „Es war ein Super-Turnier. Wir haben die Vor­runde glücklich überstanden. Die Mannschaft hatte den genauen Auf­trag, das Turnier zu gewinnen. Insge­samt war es vom Gefühl her schon hochverdient. Wir als 1. FC Nürn­berg wollen solche Dinger wie die Süddeutsche Meisterschaft in zwei Wochen auch gewinnen. “

Richard Schleicher (Vorstand Sport des Ausrichters JFG Auerba­cher Land): „Von den Spielen her war es Fußball auf höchstem Niveau. Die Spiele gegen unterklassi­ge Mannschaften hatten auch gutes Niveau und waren spannend. Von den Zuschauern her war der Besuch überragend – damit hatten wir gar nicht gerechnet den ganzen Tag über. Die Organisation und die Leute, die mitgeholfen haben, waren geni­al. Das haben auch die Mannschaf­ten bestätigt. Das ist ein Lob, dass einem schon freut.“

Aufrufe: 024.2.2015, 10:28 Uhr
Ralph Strobl (NN Pegnitz)Autor