2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielbericht
Kein Durchkommen: Auch der eingewechselte Beecker Daniel Sopo (in Rot) kann sich am Sonntagnachmittag nicht entscheidend Richtung Preußen-Gehäuse durchsetzen
Kein Durchkommen: Auch der eingewechselte Beecker Daniel Sopo (in Rot) kann sich am Sonntagnachmittag nicht entscheidend Richtung Preußen-Gehäuse durchsetzen – Foto: Schnieders
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Beeck läuft Münster über weite Strecken hinterher

Der FC Wegberg-Beeck unterliegt den Preußen mit 0:4. Der Gast aus Westfalen klettert an die Tabellenspitze.

REGIONALLIGA WEST

Überraschung Teil zwei nach dem 2:1-Sieg gegen die favorisierten Gäste blieb aus: Preußen Münster war gewarnt und nahm den FC Wegberg-Beeck nicht auf die leichte Schulter. 18 Spiele waren die Westfalen in der vergangenen Saison ungeschlagen gewesen, als sie sich in Beeck dem Underdog geschlagen geben mussten. Doch diesmal leistete sich der Top-Favorit keine Blöße: Mit 4:0 (1:0) siegte Münster und erklomm damit die Tabellenspitze in der Fußball-Regionalliga, während die Beecker mit einem Punkt hinter Alemannia Aachen auf Platz 18 stehen.

Für Münster könnte die Partie noch ein teures Nachspiel haben, denn die Preußen-Fans unter den trotz des Dauerregens 780 Zuschauern im Beecker Waldstadion überwanden vor dem Spiel den Zaun auf der Gegenseite und erstürmten die Haupttribüne. Da es wohl vorher Drohungen gegen die Medienvertreter aus Westfalen gegeben hatte, war die Polizei auf der Hut und drängte die westfälischen Gäste zurück in ihren Block.

Mit einem 5-4-1-System in der Defensive und einem 3-4-3 in der Vorwärtsbewegung hatte Beecks Coach Mark Zeh Münster im Mai das Leben schwer gemacht, weil seine Spieler die taktischen Vorgaben perfekt umgesetzt hatten. Und mit dieser Idee schickte der Coach auch diesmal sein Team auf den Platz. Die ersten Minuten gehörten den Gastgebern, doch als die Gäste sich kurz darauf formiert hatten, mussten die Beecker mehr reagieren statt zu agieren. Dabei ließen sie den Preußen genügend Raum, standen fast immer einen Schritt zu weit weg, liefen dem Spiel hinterher.

Früher Rückstand

Die erste Chance, das erste Tor: Nicolai Remberg (16.) schloss einen schnellen Spielzug mit einem Schuss unter die Latte ab. Münster setzte nach: Henok Teklab (26.) setzte eine Direktabnahme am rechten Posten vorbei, Gerrit Wegkamp (29.) vergab per Kopf. „Wir haben gut ins Spiel gefunden, aber dann hat Münster ganz klar die Initiative übernommen“, analysierte Zeh, der auf Innenverteidiger Sebastian Wilms (Pferdekuss) und Stürmer Shpend Hasani (verletzt) verzichten musste und dafür Yannick Leersmacher in die Defensivkette sowie erneut Jonathan Benteke nach vorne beordert hatte. Nach dem frühen Führungstor hatte Beeck sich schütteln müssen, spielte nach einer halben Stunde aber wieder gut mit. Und verpasste den Ausgleich um Zentimeter: Aus gut 18 Metern hielt Meik Kühnel (31.) aufs Gästegehäuse, und Keeper Maximilian Schulze-Niehus konnte den Gewaltschuss nur mit Mühe an die Latte lenken. Bis zur Pause flachte die Partie etwas ab.

„Es ist noch nichts verloren, es steht erst 0:1. Vielleicht machen wir den Lucky Punch“, hatte Zeh seine Jungs in der Pause motiviert. Und Beeck kam lebendiger aus der Kabine, agierte wieder selbst. Zeh hatte nicht gewechselt, sein Kollege Sascha Hildmann schickte den Ex-Beecker Joshua Holtby ins Rennen. Beinahe wäre die Prophezeihung des Beecker Coachs in Erfüllung gegangen, doch der Distanzschuss von Norman Post (54.) prallte an den Pfosten.

Dann die Vorentscheidung: Holtby flankte von rechts auf Jules Schwadorf, Jan Bach streckte sich zwar, kam aber nicht an den Ball. Schwadorf flankte auf Gerrit Wegkamp, der das 2:0 erzielte (65.). Der letzte Funken Hoffnung zerstob, als Thorben Deters nur vier Minuten später aus vollem Lauf im Nachschuss das 3:0 für Münster erzielte, nachdem Schwadorf zuvor an Zabel gescheitert war. Im Nachschuss nach einer Ecke erhöhte Luke Hemmerich (73.) auf 4:0 – drei Tore in acht Minuten. Beeck, das über weite Strecken der Partie deutlich unterlegen war und nur phasenweise hatte mithalten können, war k.o.

„Unsere Standards waren zu wenig gefährlich“, bemängelte Zeh – zurecht, denn zu selten waren Freistöße oder Ecken brauchbar hereingespielt worden. Zu selten waren die Angriffe gefährlich bis in den gegnerischen Strafraum gespielt worden, vor allem in Hälfte eins war Jonathan Benteke als einzige Spitze zu wenig eingebunden. „Nach der Pause habe ich ihn etwas zurückgenommen, da war die Anbindung besser“, reagierte der Beecker Coach, der nur mit dem Einsatz, nicht aber dem Ertrag zufrieden sein konnte.

Aufrufe: 030.8.2021, 06:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor