2024-06-04T08:56:08.599Z

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Kurt Kowarz auf südafrikanischer Mission in der WM-Stadt Durban. F: Meier
Kurt Kowarz auf südafrikanischer Mission in der WM-Stadt Durban. F: Meier

Bayernliga-Trainer auf Abwegen

Rains "Ex" Kurt Kowarz über sein Südafrika-Abenteuer bei den Lamontville Golden Arrows

Bis zum Ende der vorigen Saison war Kurt Kowarz Trainer beim Bayernligisten TSV Rain am Lech. Sein Vertrag wurde nicht verlängert und so zog es den Ex-Bundesligatorwart des 1. FC Nürnberg und ehemaligen Co-Trainer des FC Augsburg in die südafrikanische erste Liga nach Durban, fernab von seinen Nationalmannschafts-Verpflichtungen bei der deutschen U-19 als Torwarttrainer unter Chefcoach Horst Hrubesch. FuPa hatte Gelegenheit mit dem Ex-Bayernliga-Trainer ein Interview zu führen - mit überraschendem Gesprächsverlauf.

FuPa: Hallo Kurt, wo erwische ich Dich gerade?
Kurt Kowarz (53):
Ich bin momentan noch in Durban in Südafrika, freue mich aber schon auf die Heimat. Ich werde im Verlauf dieser Woche zurückkehren. Mit der U19-Nationalmannschaft stehen dann zwei Länderspiele gegen Ägypten auf dem Programm am 11. November in Pirmasens und am 13. November in Dillingen. Danach bin ich wieder auf dem Trainermarkt vertreten.

Was führt dich denn nach Südafrika?
Anfang Juli 2011 bin ich von meinem Freund Ernst Middendorp kontaktiert worden, unter dem ich beim FC Augsburg Torwarttrainer war. Er hat mich gefragt, ob ich ihm kurzfristig helfen könne. Ernst, zu diesem Zeitpunkt Head-Coach bei den Lamontville Golden Arrows, der Verein ist in der WM-Stadt Durban zu Hause, einem Klub in der Premier Soccer League (PSL) in South Africa, bat mich die Funktion als Torwarttrainer vorübergehend zu übernehmen. Da ich nach meinem Abschied aus Rain keinen Verein hatte, folgte ich seinem Ruf und unterstützte ihn bei seiner Arbeit. Mein Aufgabenfeld wurde nach und nach erweitert. Ich übernahm für die gesamte Mannschaft das Fitnesstraining mit den Schwerpunkten Stabilisation und Mobilisation sowie die Koordination. Aufgrund meiner Arbeit, erhielt ich Anfang August von der Klub-Chefin Mato einen Ein-Jahresvertrag bis zum 30. Juni 2012, der die Freistellungen für die Maßnahmen der DFB U19-Nationalmannschaft beinhaltete.

Entlassung nach Prestigesieg gegen die "Kaizer Chiefs" aus Johannesburg.



Wie lief die Halbserie? Und warum kehrst du jetzt schon wieder zurück? Dein Vertrag läuft doch noch bis zum Sommer?
Der Saisonstart verlief nicht gerade erfolgreich für die Golden Arrows. Nach sechs Spieltagen hatten wir magere vier Punkte gesammelt. Ernst Middendorp stand auf der Kippe, bekam aber vor unserem schweren Auswärtsspiel am 28. September beim südafrikanischen Abonnement-Meister Kaizer Chiefs von Mato das ausdrückliche Vertrauen ausgesprochen. Wir gewannen das Match verdient mit 2:1 und hatten somit nach sieben Spieltagen annehmbare sechs Punkte. Zur Überraschung aller wurde Ernst Middendorp jedoch am nächsten Tag beurlaubt und von seinen Aufgaben freigestellt. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Flug nach Deutschland, um mit der U19-Nationalmannschaft die EM-Qualifikation in Nordirland zu spielen. Wir haben die Qualifikation übrigens als Tabellenerster geschafft.

Bist Du dann nochmal nach Südafrika zurückgefolgen?
Ja, unmittelbar nach meiner Rückkehr nach Durban am 13. Oktober wurde auch ich freigestellt und von meinen Aufgaben entbunden. Ich durfte ab sofort nicht mehr am Trainings- und Spielbetrieb der ersten Mannschaft von den Golden Arrows teilnehmen. Man hatte inzwischen mit Mushin Ertugal einen neuen Head-Coach engagiert. Und dieser hat, wie das heute ja so üblich ist, sein komplettes Trainerteam mitgebracht. Damit war meine Mission in Südafrika sozusagen beendet.


"In Südafrika wird mit harten Bandagen gekämpft."



Wie geht es jetzt für Dich weiter?
Aktuell strebe ich eine vernünftige Vertragsauflösung an, aber ich befinde mich nicht in Deutschland, sondern in Südafrika. Und hier wird mit sehr harten Bandagen gekämpft. Aber, da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt, zu einem späteren Zeitpunkt mehr dazu.
Aufrufe: 09.11.2011, 16:15 Uhr
Dirk MeierAutor