Der Auftritt am Mittwochabend in der zweiten Runde des Niederrheinpokal beim Essener Landesligisten SV Burgaltendorf – von Beginn an müde (1:3). Gestern am Sonntag zeigten die Sportfreunde im weitgehend freundlichen Frühherbst, dass es noch schlechter geht: Bei TuRU Düsseldorf unterlagen die Sportfreunde mit 0:4 (0:1). Die Mannschaft, die von vielen aufgrund ihres hohen spielerischen Potenzials zu den Top-Teams der Klasse gehört, blieb alles schuldig. Besonders in Sachen Bereitschaft, Leidenschaft und Einsatz lagen Welten zwischen den Hausherren und den Gästen. Mit zehn Punkten aus sechs Partien und Rang sieben ist die Ausbeute nun ebenfalls nicht mehr gut, sondern allenfalls sehr durchschnittlich. Das Torverhältnis (14:15) ist sogar negativ.
Für Francisco Carrasco war der Termin rundum gelungen. Trotzdem verkniff sich der neue TuRU-Coach den ganz großen Jubel – aus Respekt vor seinem alten Verein. Der hatte ihm auf der Zielgeraden der vergangenen Saison allerdings nicht zugetraut, die Rolle als Chefcoach auf Dauer zu übernehmen, und stattdessen Ex-Trainer Salah El Halimi überredet, seine Fußball-Pause zu beenden. „Aber natürlich ist es so, dass ich mich über die drei Punkte freue“, sagte Carrasco, der bis Juni immerhin viereinhalb Jahre an der Sandstraße gearbeitet hatte – zum großen Teil als rechte Hand von Salah El Halimi. Der konnte diesmal zum tristen Geschehen nichts sagen, weil er nach seiner Bandscheiben-Operation noch nicht wieder zur Verfügung steht.
Das Unheil begann aus der Sicht der Gäste in der sechsten Minute, als Daniel Rey Alonso, ein Ex-Baumberger, nach einem Eckball per Kopfball zum 1:0 für Düsseldorf erfolgreich war. Vernünftige Antworten fanden die Sportfreunde selten, ehe sie wenigstens mal eine Kostprobe ihrer Qualitäten abgaben. Die Flanke von Louis Klotz landete bei Robin Hömig, der das Spielgerät direkt aus der Luft nahm – und aus 18 Metern Entfernung die Latte traf (30.). Halbe Chancen für Tim Knetsch (42.) und Hömig (43.) schienen darauf hinzudeuten, dass der zweiten Abschnitt eine Wende bringen könne.
Baumberg bekam tatsächlich die Chance zum Ausgleich, denn Vedran Beric leistete sich ein Foul an Hömig, das der Unparteiische korrket mit einem Strafstoß ahndete. Louis Klotz traf an – und hatte Pech, denn das Spielgerät landete am linken Pfosten (63.). „Das war aus meiner Sicht die entscheidende Szene“, fand SFB-Co-Trainer Michael Rentmeister. Anschließend musste er erleben, wie die Sportfreunde von einer Verlegenheit in die nächste taumelten und die TuRU zunächst den zweiten Gegentreffer erzielte – großzügig unterstützt von den Baumbergern, die nach einem im Sande verlaufenen Konter zum großen Teil auf eine Rückwärtsbewegung verzichteten. Vorne durfte TuRU-Stürmer Takumi Yanagisawa dafür im Nachschuss das 2:0 (71.) erzielen.
Wenig später legte der starke Düsseldorfer Kapitän Saban Ferati das 3:0 (75.) hinterher, als er zuerst Slalom mit ein paar SFB-Defensivkräften spielte und dann über den rechten Innenpfosten ins Tor traf. Der zum Spiel passende Schlusspunkt: Baumbergs Torhüter Jannik Hinsenkamp wehrte den Strafstoß ab, aber Sahin Ayas durfte im zweiten Versuch den 4:0-Endstand besorgen (86.). Kurz darauf pfiff der Unparteiische ab und bei den meisten Baumbergern herrschte viel Ratlosigkeit. „Es ist im Moment sehr schwierig“, fand Co-Trainer Rentmeister. Das war natürlich auf die personelle Lage gemünzt. Vielleicht ist Baumberg aber tatsächlich auf dem Weg in eine handfeste Krise.