2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

SCW-Torwart zurück zwischen den Pfosten

Fußballtorhüter Alexander von Ameln hat seine schweren Verletzungen überwunden und das Training aufgenommen.

Das Drama passierte am 23. Spieltag. Es war der letzte vor dem Saisonabbruch. Alexander von Ameln, Fußballtorhüter des SC West, verspürt in der Begegnung gegen den VfB Solingen im Fallen nach einer Parade plötzlich einen harten, dumpfen Schlag im Gesicht.

Was sich im Nachhinein als unglücklicher Zusammenstoß mit dem Knie eines Solinger Stürmers herausstellte, führte zu einem Jochbeinbruch sowie weiteren Brüchen im Augenhöhlen-, Augenwand- und Oberkieferbereich. Von Ameln hatte Glück im Unglück, so die Ärzte. Jedenfalls versichern sie ihm, dass seine Verletzungen komplikationsfrei und ohne Beeinträchtigung des Sehvermögens verheilen werden.

Die Tage und Wochen nach der Operation bringen für den 28-Jährigen viele Herausforderungen mit sich, denn vier Platten werden ihm zur Stabilisierung im Gesicht angebracht. Seine Mutter rät ihm, die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Doch in der vergangenen Woche stand von Ameln erstmals wieder für den SC West auf dem Trainingsplatz. „Wenn ich selbst Kinder hätte, dann würde ich wahrscheinlich auch so reagieren wie meine Mutter. Aber ich liebe den Sport einfach viel zu sehr, um jetzt damit Schluss zu machen“, sagt er.

Dabei liegt dem Keeper nicht nur der Fußball an sich am Herzen, sondern auch sein Verein. Dass er in Folge seiner Verletzung in Zukunft gehemmt aufspielen könnte, glaubt er nicht. „Natürlich habe ich vor Eins-gegen-Eins-Situationen oder Erschütterungen beim Fallen im Moment noch großen Respekt. Aber ich denke, dass das mit der Zeit nachlassen wird.“ Eine Carbonmaske, die im Profi-Fußball oft zum Schutz von Knochenbrüchen zum Einsatz kommt, ist für den Keeper keine Option. „Solche Masken können über 1000 Euro kosten. Die sind in meinem Fall einfach medizinisch gesehen auch nicht zwingend nötig“.

Den Beginn einer zukünftigen Spielzeit beim SC West kann der Torhüter, der vor kurzem mit seiner Freundin in die unmittelbare Nähe seines Oberkasseler Herzensvereins gezogen ist, kaum erwarten. „Ich freue mich wirklich sehr, dass es jetzt nach den Lockerungen der Corona-Einschränkungen endlich wieder möglich ist zu trainieren und die Freunde wiederzusehen.“ Für von Ameln selbst hatten weder die Corona-Krise noch seine Verletzung negative Auswirkungen auf seine berufliche Tätigkeit. Der Keeper arbeitet neben der Ausbildung zum Medienkaufmann freiberuflich für das Unternehmen Sportcast, das im Auftrag der Deutschen Fußball-Liga für Fernsehsender Bilder aus der Ersten und Zweiten Bundesliga sowie des DFB-Pokals produziert. Am Wochenende ist er darüber hinaus für die DFL im Kölner Keller tätig, dem Video-Assist-Center, das die Bundesliga-Schiedsrichter bei allen Begegnungen durch Video-Assistenten unterstützt.

Aufrufe: 019.6.2020, 22:00 Uhr
RP / Dennis HamrunAutor