2024-05-24T11:28:31.627Z

FuPa Portrait

Bahn frei für die jungen Wilden beim TuS Jöllenbeck

Mit Trainer Tobias Demmer und Manager Björn Kosmann haben beim Bezirksligisten zwei 35-Jährige das Sagen. Beide sind zudem dicke Freunde.

Beim TuS Jöllenbeck regieren die jungen Wilden. Cheftrainer Tobias Demmer (35) und Teammanager Björn Kosmann (35) lenken gemeinsam mit einem insgesamt sechsköpfigen Team die Geschicke rund um die erste Mannschaft. Beide sind seit etlichen Jahren im Naturstadion daheim und können sich einen Vereinswechsel nicht mehr vorstellen.

„Kosi kennt gar nichts anderes als Jöllenbeck“, eröffnet Demmer lachend das Gespräch. „Das stimmt, ich bin hier mit fünf Jahren angefangen, das war 1989, und offensichtlich auch immer noch hier“, stimmt Kosmann zu. „Tobi“ und „Kosi“ wirken gemeinsam seit 2001 beim TuS, erlebten als Spieler Auf- und Abstiege. „Kennengelernt haben wir uns schon vorher auf Partys, aber so richtig intensiv wurde es erst, seit dem wir beide in Jöllenbeck sind“, erzählt Demmer, der vorher beim VfL Schildesche aktiv war. Mit den Jahren wurde aus der Verbundenheit der Fußballkumpels eine echte Männerfreundschaft.

„Wir unternehmen auch privat häufig etwas zusammen“, beginnt Kosmann. „Aber irgendwann kommen wir dann trotzdem immer auf den TuS“, schiebt Demmer ein. Erst in der vergangenen Woche waren sie gemeinsam beim Konzert von Andreas Gabalier.

Bis zum Jahr 2013 waren Kosmann und Demmer als Spieler aktiv. Der eine als Außenstürmer (Kosmann), der andere „überall, nur nicht als Mittelstürmer“ (Demmer). „Kosis Flanken waren immer überragend, die würde ich mir teilweise heute noch für unser Spiel wünschen“, schwelgt Demmer in Erinnerungen. Und während beide darüber nachdenken, fällt ihnen das jährliche Turnier in Vernawahlshausen (Nordhessen) ein, wo eines morgens die Langeweile eingezogen war.

„Ich muss vorweg sagen, bei Kosi ist es so, dass er entweder alles trifft – oder nichts“, fängt Demmer an zu erzählen. An diesem Morgen, rund 35 Kilometer Luftlinie von Kassel entfernt, hatte Kosmann (am Abend vorher) wohl Zielwasser getrunken. „Da nimmt er sich den Ball, wir bolzen ein bisschen rum, er schießt barfuß mit links und die Kugel landet 40 Meter weiter in einem offenen Küchenfenster“, plaudert Demmer grinsend aus dem Nähkästchen. „Die Frau in der Küche hat sich total erschrocken und erstmal den Ball einkassiert“, so Demmer weiter. „Später haben wir ihn aber wieder bekommen“, fügt Kosmann hinzu.

Kosmanns Highlight mit Kumpel Demmer war dessen Junggesellenabschied mit zahlreichen Jungs vom TuS Jöllenbeck. „Drei Tage Malle“, sagt „Kosi“ grinsend. Weitere Details wollen beide aber lieber nicht preisgeben. Einzig von einem Trikot eines benachbarten Vereins war die Rede, von einem Kopfverband und von dem berühmt-berüchtigten „Mankini“.

Mittlerweile schnüren der Cheftrainer und der Teammanager ihre Schuhe nur noch für die Altliga der „Jürmker“. „Ein Comeback in einer anderen Mannschaft ist ausgeschlossen“, sind sie sich einig. Zu sehr genießen sie die Momente an der Seitenlinie, gemeinsam mit ihren Mitstreitern Michael Nowitzki, Christian Litzki, Sebastian Blümel und Sören Siek. „Wir sechs sind ein starkes Team“, ist sich Kosmann sicher, denn „bei Tobi ist es immer wichtig, wenn man nochmal drüber guckt.“

Einen gemeinsamen Traum haben „Tobi“ und „Kosi“ auch: „Wir hätten gerne unser eigenes, gläsernes Büro auf dem Dach unseres Vereinsheims. Von dort könnten wir die Fäden des Vereins – in welcher Position auch immer – noch besser ziehen."

Aufrufe: 012.10.2018, 13:30 Uhr
Nicole BentrupAutor