"Bärchen" packt dreimal zu und trifft selbst vom Punkt

„Wir haben seit 14 Tagen darauf hingearbeitet, dass wir etwas schaffen, was für den Mannsberg, für Einheit, für diese junge Mannschaft etwas besonderes ist“, sagte Einheit-Trainer Frank Rosenthal auf der Pressekonferenz. Kurz gesagt, das haben die Einheit-Kicker geschafft. Der Held des Tages war Einheit-Keeper André „Bärchen“ Helmstedt. Im Elfmeterschießen wuchs er über sich hinaus. Er hielt drei Elfmeter und verwandelte einen selbst.

Davor durchlebten beide Mannschaften, die Fans und Verantwortlichen eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, war für beide Mannschaften alles dabei. Am Ende aber jubelten die Wernigeröder und die Halberstädter durchlebten schwere Minuten.

Korsch sieht glatt Rot

Nach kurzem Abtasten zum Beginn dann der erste Aufreger, Niclas Eheleben setzte sich im Strafraum der Germanen rustikal gegen den heraus gekommenen Lukas Cichos durch. Schiedsrichter Frank Hildebrandt pfiff die Szene ab. Dann eilte Germanias Innenverteidiger Patrick Baudis heran und stieß Eheleben um. Danach gab es eine heftige Rudelbildung. Kevin Hildach, der ein paar Worte mit Germanias Keeper Lukas Cichos gewechselt hatte, wurde anschließend von Stefan Korsch zu Boden gestoßen. Hildebrandt und Assistenten sortierten sich dann und gaben Einheit zwei Gelbe, Baudis Gelb und Korsch glatt Rot.

Danach waren die Karten neu verteilt. Bis zum Ende der zweiten Halbzeit ging eine offene Partie über die Bühne, in der die Germanen kurz vor Schluss durch einen Pfostentreffer von Julian Weigel die größte Chance hatten. In der Verlängerung nahm der Wahnsinn dann seinen Lauf. In der letzten Minute der ersten Hälfte bekamen die Halberstädter eine Ecke. Die köpfte Patrick Baudis zur Erleichterung aller Germanen in das Tor.

Dörnte gleicht vom Punkt aus

Gleich darauf wurden die Seiten gewechselt und auf Einheit wettete jetzt kaum noch jemand. Paul Grzega hätte dann alles klar machen müssen, als er nach Fehlpass der Einheit-Abwehr ganz allein auf das Tor zulief. Er schoss vorbei. In der letzten Minute bekam Germanias Marcel Kohn im Liegen den Ball an den Arm – Elfmeter. Die Germanen konnten es nicht fassen. Gino Dörnte sagte mit trockenem Schuss danke. Dann ging es sofort in das Elfmeterschießen.

André Helmstedt hielt gleich den ersten Elfer. Wenig später fasste er wieder zu. Aber zwei seiner Mannschaftskollegen zeigten Nerven und vergaben. Als Fabian Wenzel als fünfter Schütze dann die Gäste in Führung gebracht hatte, ging Helmstedt selbst zum Punkt. „Einige Jungs waren unsicher, da habe ich gesagt, ich schieße den Fünften“, kommentierte er später die Szene. Er fackelte nicht lange und machte den Ausgleich. So ging auch das Elfmeterschießen in die Verlängerung. Nach einem Treffer auf jeder Seite, parierte Helmstedt seinen dritten Elfmeter. Den schoss der Pechvogel Marcel Kohn.

Hess sorgt für die Entscheidung

Jetzt trat Mika Hess an den Punkt. Er schoss in die linke Ecke. Lukas Cichos machte sich ganz lang und war auch am Leder. Aber der Ball war zu platziert und hart geschossen.
Danach gab es nur noch Jubel bei den Einheit-Fans und der Mannschaft. Die Party dauerte bis weit in die Nacht und die Vorfreude auf das Halbfinale ist schon da.

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