2024-05-22T11:15:19.621Z

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F: Bauer
F: Bauer

Außenseiter Raspo bleibt der Sieger der Herzen

Bezirksligaaufsteiger unterliegt nach der Viertelfinal-Sensation im Halbfinale trotz zunächst beherzten Auftretens der Alemannia mit 1:4. Und Titelverteidiger Hertha Walheim schlägt den Ligakonkurrenten SV Eilendorf knapp mit 3:2.

Drei mal Landesliga – SV Eilendorf, Walheim, Alemannia II – und Bezirksligist Raspo Brand – so lautete gestern Abend die Besetzung des Halbfinales bei der Fußball-Stadtmeisterschaft um den Sparkassen-Cup in Hahn.

Am Kitzenhausweg hatte man die Enttäuschung nach dem Ausscheiden des Veranstalters FC Inde Hahn gegen Raspo Brand im Viertelfinale überwunden, die Halbfinals wurden mit Spannung erwartet. Gleich das erste Spiel war ein Derby-Knaller. Der SV Eilendorf und Hertha Walheim kreuzten die Klingen, zahlreiche Zuschauer waren Zeugen des Geschehens. Die Hertha begann druckvoll, Eilendorf überließ dem Gegner die Initiative, verlegte sich zunächst aufs Kontern und hatte die große Möglichkeit zur Führung, als nach zehn Minuten Martinez-Walbert alleine auf Walheims Torhüter Rohrberg zulief. Sein Schuss strich aber knapp am linken Pfosten vorbei. Doch Walheim blieb dran, hielt das Engagement hoch und ging nach schönem Zuspiel durch Manuel Krebs in Führung (17.). Eilendorf verstärkte die Bemühungen, die erarbeiteten Möglichkeiten brachten aber noch nichts Zählbares ein. Das Spiel war umkämpft, Spielfluss wollte nicht entstehen. Nach einem Abwehrfehler in der Hintermannschaft der Walheimer nutzte Alirazaq Gitimu die Gunst der Sekunde zum Ausgleich kurz vor dem Halbzeitpfiff. Ein Torwartfehler eröffnete die zweite Hälfte, Walheim führte 2:1 nach 53 Minuten. Nach diesem Weckruf war Eilendorf präsenter, Walheim verlor den Zugriff aufs Spiel, der SV drängte auf den Ausgleich und schlug sich selber. Ein Missverständnis in der Abwehr brachte den Walheimern die 3:1 Führung durch Treu, ein Wirkungstreffer. Doch der Druck wurde wieder aufgebaut, das Resultat war das Eilendorfer 3:2 durch Dennis Körner (82.). Die Einbahnstraße führte in Richtung des Walheimer Tores, doch die Querlatte verhinderte den Ausgleich. Ein letzter Kopfball vom gut spielenden Hans Bresser flog über das Tor, der SV Eilendorf war knapp gescheitert und Titel-verteidiger Walheim stand als erster Finalteilnehmer fest.

Die Rollen im zweiten Halbfinale zwischen Alemannia Aachen II und Raspo Brand waren klar verteilt, der „Underdog“ kam aus Brand, hatte aber im Viertelfinale Turnierfavorit Inde Hahn besiegt und eine ausgesprochen intensive Duftnote hinterlassen. Und genau so begannen die Grün-Weißen von der Rombachstraße das Spiel. Die Initiative ging von Raspo aus. Erst allmählich vertieften die Schwarz-Gelben ihre Bemühungen, ohne zwingend zu werden. Der Neu-Bezirksligist aus Brand interpretierte seine Rolle frech, gab keinen Ball verloren und gestaltete das Spiel aktiver als der Landesligist. Ein Konter führte dann zur Aachener Führung durch Elvis Masovic, Brand wurde klassisch überspielt. Doch die Brander Spielauffassung war beeindruckend: Ohne Druck-verlust wurde der Rückstand akzeptiert und die Spielrichtung beibehalten. Aachen hatte Mühe im Aufbauspiel, weil Brand den Gegner gut markierte, keine Zeit bei der Ballannahme ließ und selber immer wieder kreativ tätig wurde. Vornehmlich die Brüder Delany und Dennis Arigbe zeichneten sich durch Ideenreichtum beim Aufbauspiel aus. Das vermeintliche Brander Ausgleichstor wurde wegen eines Handspiels nicht anerkannt, es wäre verdient gewesen.

Die kalte Dusche folgte prompt, Roland Kapinga verlängerte eine Hereingabe von der linken Seite per Kopf zum 2:0 für Aachen ins Tor. Am Geschehen änderte sich nichts, Delany Arigbe zeigte eine schöne Einzelleistung über die linke Seite, seine Hereingabe wurde per Eigentor zum Anschlusstreffer versenkt. Nach der Pause spielte die Alemannia mit, die Partie wurde offener. Wiederum Kapinga erhöhte auf 3:1. Eine Vorentscheidung? Aachen agierte jetzt abgeklärt, überließ den Brandern nicht mehr die Initiative drängte auf die Entscheidung. David Vrzogic war es vorbehalten, mit dem 4:1 für klare Verhältnisse zu sorgen. Die Brander Kraftreserven waren nun aufgebraucht, die Alemannia Chef im Ring und Gegner von Hertha Walheim im Finale.

Die Beanspruchung aller Mannschaften in der Schlussphase des Turniers ist durchaus bemerkenswert, immerhin absolvierten die Mannschaften in den letzten sechs Turniertagen jeweils drei Spiele über die volle Distanz. Umso erstaunlicher war die Qualität der Spiele, die gezeigten Leistungen sprachen für den leistungsorientierten Ansatz im Turniermodus. Die Zuschauer dürfen sich auf einen spannenden Finalsamstag freuen.

Aufrufe: 05.8.2016, 16:00 Uhr
Peter Schopp | AZ / ANAutor