2024-06-17T07:46:28.129Z

Halle
Duell um die Futsal-Krone: Der Ingelheimer Lukas Pieper (links) nimmt es mit drei Bretzenheimern auf und hat am Ende mit seinem Team die Nase vorne. Foto: Photoagenten/Axel Schmitz
Duell um die Futsal-Krone: Der Ingelheimer Lukas Pieper (links) nimmt es mit drei Bretzenheimern auf und hat am Ende mit seinem Team die Nase vorne. Foto: Photoagenten/Axel Schmitz

Aus dem Schatten getreten

Futsal: Das Bezirksligateam der Spvgg. Ingelheim setzt sich bei der Kreismeisterschaft in Saulheim durch

SAULHEIM - Auf dem ersten Blick ist es keine Überraschung: Die Spielvereinigung Ingelheim hat die Futsal-Kreismeisterschaft Mainz-Bingen für sich entschieden. Nicht ganz den Erwartungen entsprach es aber dennoch. Denn den ersten Platz holte sich nicht die Ingelheimer Verbandsligavertretung, sondern die zweite Mannschaft aus der Bezirksliga. Entsprechend stolz zeigte sich Trainer Matthias Jordan über die Leistung seines Teams: „Kompliment. Die Jungs haben das Konzept gut umgesetzt. Hinten haben Thorsten Heinen und Lukas Pieper gestanden und vorne haben wir den Ball gut laufen lassen. Deshalb haben wir verdient gewonnen.“

Indirekt bringt Jordan also auch schon den Schlüssel des Erfolges zum Ausdruck: Weg vom Glanzfußball, hin zum erfolgsorientierten Spiel. Die Ingelheimer zeichneten sich durch ihre Diszipliniertheit auf dem Hallenboden der Ritter-Hundt-Halle aus. Im Finale bewies die Jordan-Elf dann auch noch Moral: Nach dem 0:1-Rückstand durch einen fantastischen One-Touch-Spielzug der TSG Bretzenheim, stellten Lukas Pieper, Patrick Schön und Alessandro Battaglia im Handumdrehen auf 3:1.

Croatia Mainz gelingt großer Coup

Frederic Samtleben wurde zudem zum besten Spieler des Turniers gewählt. Und das obwohl sein (Ingelheimer) Team schon im Viertelfinale die Segel strich. Es war der große Coup in Saulheim: B-Ligist HNK Croatia Mainz warf den großen Favoriten durch ein Tor in der letzten Minute aus dem Turnier. Trainer Jürgen Collet blickte auch leicht verwirrt, schien kurz orientierungslos. Scheinbar hatte er kaum damit gerechnet: „Die haben es clever gespielt und bei unserer jungen Mannschaft haben wahrscheinlich die Nerven geflattert.“ Die Ehrung für Samtleben ist der Vorrunde geschuldet: 5:0 gegen Ockenheim, 7:1 gegen die Freunde Afghanistan und 4:1 gegen Hassia Bingen II – Ingelheim und der starke Samtleben schienen auf dem besten Weg. Bis Croatia kam, die durch ihre große Emotionalität Leben in die Bude brachten und Spaß bereiteten. Durch ein 4:0-Sieg über den SV Bretzenheim sicherte sich HNK immerhin auch den dritten Rang.

In der Gruppenphase ließ Croatia auch schon aufhorchen, nachdem der B-Ligist in Gruppe C den Vorjahressieger FSV Saulheim hinter sich ließ. Das frühzeitige Aus des FSV hatte jedoch auch mit zwei Ausfällen zutun: Mit Daniel Weyl und Jan Mück fehlten zwei der besten Hallenspieler. Nichtsdestotrotz „hätten wir die Gruppenphase überstehen müssen“, so FSV-Coach Manuel Helmlinger. „Aber wir kamen nicht so richtig rein, kamen nicht ins Kombinationsspiel.“ Etwas besser präsentierte sich die SG Partenheim. Im Viertelfinale stoß die SG gegen die TSG Bretzenheim (1:3) aber an seine Grenzen. „Da haben wir gesehen, dass das ein anderes Kaliber ist. Wir hätten es ihnen aber auch schwieriger machen müssen“, analysierte SG-Trainer Marc Kornely. In Gruppe A landete sein Team übrigens nicht vor der ersten Mannschaft von Hassia Bingen. Andreas Paulus, Trainer der zweiten Hassia-Elf, klärte auf: „Wegen der Verletzungsgefahr und den Aufstiegsambitionen nimmt die erste Mannschaft auf keinem Hallenturnier teil. Wir haben die zweite Mannschaft in zwei Mannschaften aufgeteilt.“

Italclub Mainz droht Ärger

Ärger vom Verband steht B-Ligist Italclub Mainz ins Haus, der Donnerstagabend seine Teilnahme zurückzog. Heinz Krollmann aus dem SWFV-Kreisvorstand erklärte dazu: „Das gibt eine Strafe Das lassen wir uns nicht gefallen. Wir haben gehört, sie nehmen in Rüsselsheim auf einem Parallelturnier teil, weil es da mehr Geld gibt.“ Durch einen tragischen Tod im direkten Umfeld hingegen nahm SKC Barbaros Mainz nicht teil, wofür Krollmann vollstes Verständnis aufbrachte. Merkwürdig nur: Barbaros war ebenfalls beim Turnier in Rüsselsheim am Start.

FUTSAL-KREISMEISTERSCHAFT MAINZ-BINGEN

Vorrunde, Gruppe A: 1. Spvgg. Ingelheim II 8:2 Tore/9 Punkte, 2. SG Partenheim 5:5/3, 3. UDP Mainz 5:8/3, 4. Hassia Bingen I 2:5/3.

Gruppe B: 1. TSG Bretzenheim 7:0/6, 2. FSV Saulheim II 1:2/3, 3. Freunde Afghanistan II 0:6/0 (SKC Barbaros Mainz hat wegen eines Todesfalles im direkten Umfeld kurzfristig abgesagt, SV Italclub Mainz hat wegen eines anderen Turniers abgesagt).

Gruppe C: 1. SV Bretzenheim 12 6:3/6, 2. HNK Croatia Mainz 3:3/4, 3. Spvgg. Viertäler 4:5/4, 4. FSV Saulheim I 3:5/2.

Gruppe D: 1. Spvgg. Ingelheim I 16:2/9, 2. Hassia Bingen II 5:5/6, 3. Fidelia Ockenheim 3:8/3, 4. Freunde Afghanistan 4:13/0.

Viertelfinale: Spvgg. Ingelheim II – FSV Saulheim II 1:0, TSG Bretzenheim – SG Partenheim 3:1, SV Bretzenheim 12 – Hassia Bingen II 1:0, Spvgg. Ingelheim I – Croatia Mainz 0:1.

Halbfinale: Spvgg. Ingelheim II – SV Bretzenheim 12 1:0, TSG Bretzenheim – Croatia Mainz 1:0.

Spiel um Platz drei: SV Bretzenheim 12 – Croatia Mainz 0:4.

Finale: Spvgg. Ingelheim II – TSG Bretzenheim 3:1.

Aufrufe: 019.1.2015, 06:00 Uhr
Nico BrunettiAutor