2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Stefan Zaumsegel.
Stefan Zaumsegel.

Aufstiegsnachricht beim Elternabend

RELEGATION ZUR KLA ALSFELD: +++ TV/VfR Groß-Felda: Nach unerwartetem Aufstieg plant Trainer Bernd Schäfer mit neuen Spielern und verändertem System +++

FEldatal (chn). Als der SV Hattendorf in der vergangenen Woche doch noch für die spektakuläre Wende in der Aufstiegsrelegation gesorgt hatte und entsprechend – dank eines 4:1-Erfolgs gegen die SG Birklar – von der Alsfelder A-Liga in die Kreisoberliga Gießen Süd berufen wurde, knallten nicht nur beim siegreichen Langhof-Team die Sekt- und Kronkorken. Auch im knapp 23 Kilometer entfernten Groß-Felda machte sich nach und nach Jubelstimmung breit, denn der hier ansässige TV/VfR profitierte ebenfalls von der Hattendorfer Beförderung. Als Tabellendritter der zurückliegenden B-Liga-Spielzeit rückt das Team von Trainer Bernd Schäfer nach und nimmt nunmehr den frei gewordenen Platz des SV Hattendorf in der höchsten Alsfelder Spielklasse ein.

Wie Schäfer bereits in der vergangenen Woche im OZ-Interview verriet, hatte er mit diesem Aufstieg – in Anbetracht des ersten Hattendorfer Relegationsspiels, das die Vogelsberger mit 0:3 bei den Sportfreunden Burkhardsfelden in den Sand gesetzt hatten – keineswegs mehr gerechnet. Beim Hattendorfer Triumph gegen Birklar war der Übungsleiter, ein Hattendorfer Ausscheiden erwartend, schon gar nicht mehr zugegen. Doch es sollte alles anders kommen. Die frohe Nachricht ereilte ihn schließlich via Whatsapp bei einem Elternabend – unverhofft, aber immerhin schnell.

Klar, eine Aufstiegsparty konnte so schnell – am vergangenen Mittwoch, nach dem SVH-Sieg – nicht aus dem Boden gestampft werden, man war schließlich unlängst von einem weiteren Jahr in der B-Klasse ausgegangen. Doch ist anzunehmen, dass zumindest am zurückliegenden Wochenende noch einmal gebührend gefeiert wurde. „Irgendwie muss noch was improvisiert werden, da wird uns aber noch was einfallen“, versprach Schäfer letzte Woche.

So überraschend die A-Liga nun ihre Pforten öffnete, so gerne nimmt man dieses Comeback – nach nur einem Jahr in der B-Klasse – in Groß-Felda an. „Man kann eigentlich nur ein positives Fazit ziehen“, blickt Bernd Schäfer auf die Saison 2017/18 zurück, stellt aber zugleich mit Blick auf die beiden Top-Teams der Alsfelder Kreisliga B fest: „Am Ende muss man auch anerkennen, dass Kirtorf und Weickartshain noch besser gespielt haben.“

Dennoch: Die Ausbeute des TV/VfR lässt sich durchaus sehen: Satten 22 Siegen stehen jeweils vier Remis und Niederlagen gegenüber. Immer wieder startete Groß-Felda längere Serien, so etwa zu Beginn der Restrunde, als man gleich zwölf Partien in Folge ungeschlagen blieb. Und das, obwohl der Verein zuvor in der Winterpause den Abgang seines bis dato besten Stürmers, Niklas Zeuner (FSG Grünberg), und unter anderem den verletzungsbedingten Ausfall seines zweitwichtigsten Goalgetters, Steven Güttler, zu verkraften hatte. „Da war es nicht unbedingt zu erwarten, dass wir dann doch noch relativ souverän Platz drei holen würden. Dafür haben wir uns sehr gut verkauft“, meint Bernd Schäfer.

Bekanntlich reichte es für die Feldataler – trotz einer starken Runde – am Ende nicht für einen der beiden begehrten direkten Aufstiegsränge. In der Relegation hieß der Gegner dann FSG Lumda/Geilshausen – und diesem musste man sich nach einem 0:0-Remis im Hinspiel abschließend mit 1:4 beim zweiten Aufeinandertreffen geschlagen geben. Aus eigener Kraft war die Tür zur A-Liga entsprechend nicht aufzukriegen. Und auch aus Hattendorf, der letzten Hoffnung, schien anfänglich keine Schützenhilfe zu kommen. Doch dieser Schein, wie eingangs erwähnt, trog gewaltig: Am Ende aller Pflichtspiele der Saison hat der Alsfelder Fußballkreis doch noch zwei jubelnde Aufsteiger mehr vorzuweisen.

Natürlich freut man sich beim TV/VfR auf die anstehenden Herausforderungen, die man keineswegs unterschätzen will. „Mit Sicherheit wird man nun ein anderes Spielsystem spielen, als wären wir noch in der B-Liga geblieben“, spricht Schäfer – der sich bereits jetzt über drei sichere Neuzugänge freuen darf, wobei Abgänge bislang noch kein Thema sind – schon einmal die Zeit nach der wohlverdienten Sommerpause an. „Außerdem arbeiten wir noch an dem einen oder anderen Neuzugang“, so der Übungsleiter weiter. Ferner ergänzt Schäfer: „Wenn dann noch all unsere Verletzten zurückkommen würden, dann hätte man auch noch weitere ‚gefühlte‘ Neuzugänge.“

Doch nicht nur auf seine alten, neuen und wiederkehrenden Spieler setzt Bernd Schäfer bei der Rückkehr in die A-Klasse. Wichtig sei auch die beachtliche Anhängerschaft. Alleine zum Relegations-Auswärtsspiel nach Geilshausen seien mindestens 150 TV/VfR-Anhänger mitgereist. „Die waren schon sensationell. Die brauchen wir auch in der neuen Saison“, hofft Groß-Feldas Übungsleiter auf Unterstützung „von außen“.



Aufrufe: 012.6.2018, 08:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor