2024-04-29T14:34:45.518Z

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Die C-Junioren des TSV Gau-Odernheim sind Meister der Verbandsliga. Auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtet der Verein. Foto: Klavins
Die C-Junioren des TSV Gau-Odernheim sind Meister der Verbandsliga. Auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtet der Verein. Foto: Klavins

Aufs Aufstiegsrecht verzichtet

TSV Gau-Odernheims C-Junioren sagen das Regionalliga-Abenteuer ab

Gau-Odernheim. Der TSV Gau-Odernheim hat nach langem Zögern eine Entscheidung pro Verbandsliga gefällt. Damit werden die TSVler mit den C-Junioren nicht ihr Aufstiegsrecht zur Fußball-Regionalliga wahrnehmen und überlassen dem SV Gonsenheim den Gang in die nächsthöhere Liga.

Das beschloss der Verein nach einem Meeting in einem fünfköpfigen Gremium. Der Vorsitzende Gerhard Zibell, Abteilungsleiter Jürgen Steuerwald, der zukünftige U15-Trainer Daniel Diel und die beiden Jugendleiter Kai Preuß und Andreas Lier waren sich einig und trafen diesen Entschluss einstimmig. Zwar tue das ,,sportlich weh", aber ,,es ist die vernünftige Entscheidung", erklärt Lier.

Sportliche Gründe geben den Ausschlag

Als Begründung führt er die Spielerförderung an. ,,Uns ist die sportliche Entwicklung wichtig und wir wollen nicht von Spieltag eins an auf Teufel komm raus die Klasse halten müssen." Demnach fand es Berücksichtigung, dass ein auf das Ergebnis ausgerichteter Fußball eher unerwünscht ist und die Regionalliga bei den C-Junioren die höchste Liga darstellt. Und das gebe auch den wesentlichen Unterschied zu den B-Junioren. Da nämlich hätte der Verein den Aufstieg im Falle eines Sieges im Entscheidungsspiel gegen den TSV Schott Mainz angenommen. Aufgrund der 1:3-Niederlage zerschlug sich das aber von alleine.

Für Meistertrainer Christian Stegmaier kam diese Nachricht nicht unerwartet. ,,Ich bin informiert worden und es gab immer wieder eine dahingehende Tendenz". Er äußert Verständnis: ,,Es wäre schon ein Highlight gewesen, Gau-Odernheim in der Regionalliga zu sehen. Aber ich kann es nachvollziehen. Der Aufwand ist extrem." So ist am Petersberg auch keiner über den nicht angenommenen Aufstieg ,,sauer" und so schmälert es auch nicht den Erfolg der C-Junioren.

Parallele zur Meisterschaft des 1. FC Kaiserslautern

Die Verbandsliga-Meisterschaft erinnert Lier ein bisschen an ein anderes Fußballwunder. ,,Das hat was von der deutschen Meisterschaft Lauterns 1998. Nur dass Stegmaier jünger ist, als es der Herr Rehhagel damals war." Die Parallele: Während der FCK als Zweitliga-Aufsteiger den Bundesliga-Titel holte, erspielte sich der TSV mit der letztjährigen Kreisliga-Mannschaft den ersten Platz in der Verbandsliga. Beides ist definitiv ähnlich bemerkenswert.

Der Erfolg dieses Teams zeichnete sich aber ab. Stegmaier bewies ein gutes Auge beim Scouting und stellte sich mit vielen Fußballern aus dem näheren Umkreis zwei Jahre diese fantastische Truppe zusammen. Sein Geheimnis: ,,Bei mir muss ein Spieler eine Waffe haben, etwas, was ihn besonders macht." Die Mannschaft trug ,,seine Handschrift", wie Lier sagt. Dazu gehörte auch ein ,,Angriffspressing", womit ,,wir den Gegnern Respekt eingeflößt haben und gezeigt haben, wir wollen heute", so Stegmaier. Ebenso brachte das Team die Kompaktheit auf den Platz. So passte nicht nur die zwischenmenschliche Chemie zwischen Trainerteam und Spielern, sondern auch die ,,Abstände" der Mannschaftsteile ,,waren gut." Ein Faktor für das funktionierende System stellte auch die Arbeit mit den Co-Trainern Elias Schittenhelm und Lukas Knell dar. ,,Wir haben viel in Gruppen gearbeitet. Dadurch konnten wir effektiver trainieren, die Spieler hatten mehr Ballkontakte und konnten sich besser entwickeln." Zudem sei Schittenhelm aufgrund seines sportwissenschaftliches Studium ein wichtiger Ansprechpartner in Sachen ,,Trainingssteuerung" gewesen. Und Knell habe die Stimmung ziemlich ,,aufgelockert."

Lier jedenfalls ist stolz, solche engagierten Jungtrainer zu haben und möchte die anderen im Verein aber auch nicht unerwähnt lassen. ,,Man darf die anderen nicht vergessen. Wir haben ein großes Glück mit der neuen Generation und wir werden noch viel Spaß an ihnen haben."



Aufrufe: 029.6.2016, 12:00 Uhr
Nico BrunettiAutor