2024-05-17T14:19:24.476Z

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Der Anfang vom Aufstieg: Christoph Hartmüller (mit der Mütze) nach dem Südwestpokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. F: Dinger
Der Anfang vom Aufstieg: Christoph Hartmüller (mit der Mütze) nach dem Südwestpokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. F: Dinger

Hartmüller wechselt nach Pfeddersheim

Trainer verlässt den TSV Gau-Odernheim, um die Nachfolge Heidenmanns anzutreten

Gau-Odernheim. Die TSG Pfeddersheim hat einen neuen Trainer. Christoph Hartmüller hat dem Oberligisten nach mehreren Tagen Bedenkzeit zugesagt. Er verlässt den TSV Gau-Odernheim, wo er in den vergangenen drei Jahren sehr erfolgreich arbeitete.

Nachdem Marc Heidenmann unter der Woche seinen Abschied beim Oberligisten TSG Pfeddersheim verkündet hatte, geisterte ein Name besonders laut als Nachfolger durch die Welt: Christoph Hartmüller vom TSV Gau-Odernheim.

Das Gerede war durchaus begründet. Die Pfeddersheimer hatten den Pädagogen aus Mainz tatsächlich angefragt - der bat sich allerdings ein paar Tage Bedenkzeit aus. Am Ende dieser Gedankenspiele stand die Antwort: "Ja, ich gehe zur TSG". Unterschrieben wurde die Vereinbarung am Samstagnachmittag in Pfeddersheim. Seiner Mannschaft beim TSV hatte Hartmüller am Freitagabend Bescheid gegeben. "Ein sehr emotionales Ereignis", sagt er.

Leicht ist dem 32-Jährigen die Entscheidung nicht gefallen. Sicher, die Aufgabe Oberliga reizte ihn. Das hat er in der Vergangenheit häufig gesagt. Andererseits spürte er aber auch eine sehr enge Verbundenheit mit seinen Spielern beim TSV Gau-Odernheim. Sie so kurz vor Saisonbeginn vor den Kopf zu stoßen, bereitete ihm Bauchschmerzen. Auch dem Petersberger Verein fühlt er sich verpflichtet. Dort hatte er seine erste Chance bekommen, als Trainer zu arbeiten. Das dankte er mit großem Engagement und einem unvorhersehbaren Aufschwung, an dessen Ende nun steht, dass der TSV RWO Alzey als Nummer eins im Kreis Alzey abgelöst hat.

Der TSV Gau-Odernheim steht aber auch für die Philosophie des "Ausbildungsvereins". Die haben sich die TSVler ganz groß auf die Fahne geschrieben. Aus ihren Reihen bekam Ali Bülbül keine Steine in Weg gelegt, als er damals zu Wormatia Worms ging. Später auch nicht, als sich Schott Mainz um den wertvollen Angreifer bemühte. Auch Jugend-Trainer haben die TSVler ziehen lassen, weil sie deren Karriere nicht im Weg stehen wollten. Christian Stegmaier ist heute Coach im Nachwuchsbereicht des 1. FC Kaiserslautern, Florian Diel bei Mainz 05. Luca Vanni betreut künftig den Nachwuchs von SV Gonsenheim.

Zudem war niemand gram, als der verdiente Torhüter Daniel Diel ankündigte, zu dieser Saison nach Pfeddersheim zu wechseln. Auch das könnte Hartmüller ein wenig bewegt haben, auf das Angebot der TSG einzugehen. Beide sind dick befreundet, bestreiten inzwischen sogar gemeinsam Triathlons. Es hätte sogar sein können, dass Diel unter der neuen sportlichen Leitung in die Rolle des Cotrainers aufsteigt. Erfahrungen hat er in dieser Richtung reichlich, wenn auch im Jugendbereich. De facto bringt Hartmüller allerdings Steffen Klein als Cotrainer mit. Klein ist gegenwärtig DFB-Stützpunkttrainer in Göllheim. Bis vorletzte Saison assistierte er Hartmüller in Gau-Odernheim.

Die höherklassige Fußball-Welt wurde auf den TSV Gau-Odernheim, Torhüter Daniel Diel und Trainer Hartmüller infolge des Südwestpokalspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern aufmerksam. Einmal wegen der Leistung, die der Verbandsligist gegen die Profis vom Betzenberg trotz der Niederlage auf den Platz zauberten. Zum anderen aber auch wegen der jüngeren Geschichte. Hartmüller hatte die Elf in einem Rutsch aus der Bezirksliga in die Verbandsliga geführt. Und das auch unter Berücksichtigung der Prämisse, dass Spieler aus der eigenen Jugend in den Kader integriert werden müssen.

Wie nun der TSV Gau-Odernheim die große Lücke stopft, die Christoph Hartmüller mit seinem Wechsl hinterlässt, ist offen. Marc Heidenmann hatte mit seinem Wechsel von der TSG Pfeddersheim zu Mainz 05 das große Stühlerücken begonnen.

Aufrufe: 08.6.2019, 14:50 Uhr
Claus RosenbergAutor