2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Im FuPa-Interview der Woche spricht Adriano Fragomeli über seine Knipserqualitäten, die Corona-Unterbrechung und darüber, wie man sich in Gimbsheim für eine mögliche Rückrunde fit hält.
Im FuPa-Interview der Woche spricht Adriano Fragomeli über seine Knipserqualitäten, die Corona-Unterbrechung und darüber, wie man sich in Gimbsheim für eine mögliche Rückrunde fit hält. – Foto: Stock.adobe / Fragomeli

Auf den Spuren von Nils Petersen

Nachspielzeit mit Adriano Fragomeli: Edeljoker des SV Gimbsheim mit Traum-Quote +++ "Wir müssen uns in diesen Tagen irgendwie fit halten"

GIMBSHEIM. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heutiger Gast: Adriano Fragomeli (28). Als Edeljoker wandelt Fragomeli auf den Spuren von Einwechsel-Ikonen wie Nils Petersen oder Alexander Zickler: Der 28-Jährige wurde in der aktuellen Spielzeit fünf mal eingewechselt und schoss seinen SV Gimbsheim dabei mit fünf Treffern auf Platz zwei der Landesliga Ost.
Adriano, das ist jetzt deine vierte Saison in Gimbsheim. Du bist ursprünglich aus der Gegend. Wie ist es, für deinen Heimatverein auf dem Platz zu stehen?

Als ich hierher gewechselt bin, hat Gimbsheim noch Bezirksliga gespielt und ich hatte mir erhofft, mehr Spielzeit zu bekommen als bei der Wormatia. Dann sind wir im ersten Jahr direkt in die Landesliga aufgestiegen, das war natürlich ein tolles Erlebnis. Ich bin wirklich sehr zufrieden hier, da ich viele Leute noch von früher kenne und das Mannschaftsklima sehr angenehm ist.

Du wurdest in dieser Spielzeit fünf Mal eingewechselt und hast fünf Tore gemacht. Wie fühlt man sich, wenn man als Joker so wichtig fürs Team ist?

Klar fühlt man sich auf der einen Seite gut, wenn man dadurch seiner Mannschaft zum Sieg verhilft und dann auch noch so spät im Spiel trifft. Andererseits würde ich mir natürlich wünschen auch mal in der Startelf stehen zu dürfen (lacht). Die Mannschaft steht aber ganz klar im Vordergrund. Durch mein Tempo ist es für die Verteidiger sehr schwer mit mir mitzuhalten, vor allem wenn das Spiel in die Endphase geht. Das spielt mir natürlich in die Karten, so sind mir auch die meisten Treffer gelungen.

Wie siehst du die aktuelle Situation und was wäre dein Vorschlag, wie man eine Fortsetzung der Saison fair gestalten könnte?

Schwer zu sagen. Ich denke am fairsten wäre es, wenn man die Tabelle so einfriert wie sie ist. Problem dabei wäre allerdings, dass dann keine Spiele mehr stattfinden und wir dadurch komplett aus dem Rhythmus kommen würden. Jedem von uns fehlt der Ball am Fuß und das Gefühl auf dem Platz zu stehen, aber meiner Meinung nach hat das ganze keine Zukunft mehr. Niemand, weder Spieler, noch Trainer wissen wie sich der Virus entwickelt und ob dieses Jahr noch gespielt werden darf.

Wie siehts mit der Trainingssituation in Gimbsheim aus? Habt ihr einen individuellen Plan und wie hältst du dich in diesen Zeiten fit?

Wir haben jeden Tag einen Plan von einem Personal Trainer, den wir einhalten sollen. Darin enthalten sind sowohl Krafttraining, als auch Übungen zur Mobilität. Das Trainerteam hat die Mannschaft in drei Gruppen unterteilt, in denen wir eine „Laufchallenge“ absolvieren. Das ganze funktioniert mit Punkten pro Kilometer und ist quasi ein teaminterner Wettkampf. Grade jetzt ist es sehr wichtig, sich fit zu halten und sich nicht komplett gehen zu lassen, weil man nie weiß, wann und ob die Saison fortgesetzt wird. Wenn das alles dann auch noch Spaß macht, dann halten sich alle dran und bleiben auch in Form. Bei uns läuft das sehr gut.

Platz 2. der Tabelle. Wie zufrieden bist du mit der bisherigen Leistung der Mannschaft und welche Ziele habt ihr euch gesetzt?

Mit dieser Platzierung können wir wirklich sehr zufrieden sein, gerade weil es ja anfangs nicht gut aussah. Mit der Zeit haben wir uns aber immer besser eingespielt und sind als Team aufgetreten. Wir haben uns durch starke Spiele immer mehr Selbstbewusstsein geholt. Jetzt muss das Ziel ganz klar sein, die Aufstiegs-Playoffs zu erreichen und in Form zu bleiben.

Wie gestaltest du derzeit deine freie Zeit jetzt? Hast du Hobbys, die vielleicht vorher zu kurz gekommen sind?

Ich verbringe aktuell viel Zeit mit meiner Familie, da ich ja jetzt unter der Woche und auch am Wochenende mehr Zeit habe. Nebenbei bin ich bei der freiwilligen Feuerwehr, aber auch da heißt das gleiche Problem wie beim Fußball: Corona. Trotz alledem sitzen wir dort auch oft daheim vor dem Computer und sehen uns durch den Bildschirm. Obwohl man sich mit anderen Dingen beschäftigen kann, fehlt einem der Fußball schon enorm.

Wie sehen deine persönlichen Ziele für die restliche Spielzeit aus?

Im Vordergrund steht wie gesagt die Mannschaft. Ich will natürlich weiterhin so viele Tore wie möglich schießen und auf meine gewünschte Spielzeit kommen. Wenn wir dann auch noch die Aufstiegs-Playoffs erreichen, wäre schon mal ein Riesen Meilenstein geschafft, aber um diese Leistung zu erbringen, müssen wir auch im Lockdown hart an uns arbeiten, vielleicht noch härter als vorher.

Aufrufe: 025.1.2021, 18:00 Uhr
Michel StoyAutor