2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Knapp vier Jahre spielte Christian Bauer für den SSV Jahn Regensburg.
Knapp vier Jahre spielte Christian Bauer für den SSV Jahn Regensburg. – Foto: Andreas Webel

Auf Chris Bauer wartet seine letzte Station

Der 36-Jährige verabschiedet sich aus Hainsacker und sucht ab Sommer nochmal eine neue Herausforderung auf dem Platz.

Christian Bauer ist herumgekommen in seiner Fußballerlaufbahn. Ein Jahrzehnt war Bauer fünft- und sechstklassig unterwegs, trug unter anderem die Kapitänsbinde des SSV Jahn II. 2012 machte man ihn beim Jahn zum Teammanager. Profi war Bauer dort wie auch später nie.

Im Nachhinein bereut der 36-Jährige diesen Umstand nicht. Ganz im Gegenteil, die Dankbarkeit für die Menschen und Erlebnisse überwiegt. „Ich bin echt froh, glücklich und stolz auf das, was ich in meiner Karriere gesehen habe und sehen durfte. Letztendlich müssen viele Faktoren zusammenkommen, um Profi zu werden. Nicht zuletzt das Quäntchen Glück. Und in der Summe hat es nicht sein sollen“, sagt Bauer. Seine Entscheidungen hätte er immer eigenständig getroffen. „Es waren auch schlechte dabei, aber die gehören dazu.“

Für Christian Bauer naht nun ein weiterer Abschied von einer seiner Mannschaften. Nämlich von der SpVgg Hainsacker, für die er seit 2018 am Ball ist und die er zum Saisonende nach drei Jahren verlässt. Günter Brandl, der jetzige „Co“ beim Drittligisten 1860 München, hatte Bauer damals von Neutraubling nach Hainsacker gelotst. Der Mittelfeldantreiber stieg bei der SpVgg als spielender Co-Trainer ein und steuerte auf dem Platz bislang 15 Tore in 44 Bezirksligaspielen bei. Dass Brandls Weggang ein Mitgrund für die eigene Entscheidung war, daraus macht Bauer keinen Hehl. Sein Entschluss, noch einmal einen Tapetenwechsel zu wagen, reifte in ihm über den Winter. „Das wird dann meine letzte Station als aktiver Spieler werden und da möchte ich einfach nochmal etwas anderes sehen“, so Bauer. Am Wochenende teilte er dem Verein seinen Entschluss mit.

An der Seite von Günter Brandl und später Armando Zani war Bauer (links) bei der SpVgg Hainsacker als spielender Co-Trainer tätig.
An der Seite von Günter Brandl und später Armando Zani war Bauer (links) bei der SpVgg Hainsacker als spielender Co-Trainer tätig. – Foto: Florian Würthele


Wohin es ihn verschlägt, lässt der gebürtige Bernhardswalder „völlig offen. Letztendlich muss die Chemie passen. Es muss Spaß machen. Ich mache jetzt nichts mehr, wovon ich nicht überzeugt bin.“ Unabhängig von der Ligazugehörigkeit möchte Bauer noch einmal „guten Fußball“ in einer Mannschaft, „wo ein gewisser Anspruch da ist“, spielen. Ob als Spielertrainer, Co-Trainer oder rein als Spieler sei eher sekundär. Was nach der aktiven Karriere kommt, auch das lässt Bauer auf sich zukommen: „Da habe ich noch nichts spezielles im Kopf.“ Dem Fußball möchte er auf jeden Fall erhalten bleiben. „Gerade meine Zeit beim Jahn oder auch in Gmünd war extrem lehrreich. Irgendwo möchte man das doch an die nächste und übernächste Generation weitergeben“, sagt Bauer, der sich im Trainer-, Funktionärs- oder Jugendbereich fast alles vorstellen kann.

Zeit seiner Karriere ist Christian Bauer von größeren Verletzungen verschont geblieben und fühlt sich nach wie vor „körperlich gut“, wie er sagt. Diese Konstitution verdankte er über die Jahre auch seiner Disziplin und seinem Trainingsfleiß. Auch wenn er weiß, dass mit jetzt 36 bald Schluss sein wird mit dem aktiven Gekicke. „Realistisch sind noch irgendwas zwischen ein und drei Jahre.“

Im Moment hofft Bauer einfach nur darauf, bald wieder mit seinem Teamkollegen auf dem Platz stehen zu können. Der Glaube daran schwindet bei ihm allerdings mehr und mehr. „Ich glaube, dass wir erst im Juli oder August auf den Platz zurückkehren und da die ersten Spiele möglich sind.“ Ein Abbruch der Saison ist aus Bauers Sicht „unausweichlich“. Alles andere mache auch wenig Sinn: „Nach so einer langen Pause ist die Verletzungsgefahr, gerade im Amateurbereich, groß. Die Kluft der Fitness geht einfach so weit auseinander. Für alle ist die aktuelle Situation unbefriedigend“, überlegt Bauer.

Aufrufe: 019.3.2021, 10:00 Uhr
Florian WürtheleAutor