2024-05-15T11:26:56.817Z

Transfers
Die Neuzugänge (v. l.) Jonas Haas, Artur Vinogradov, Max Heberlein, Tobias Kellner, Mustafa Lafci, Nico Pollmann, Tim Poschenrieder, Moritz Reng und Julian Schmidt passen kaum auf das Bild. Foto: Kleindorfer
Die Neuzugänge (v. l.) Jonas Haas, Artur Vinogradov, Max Heberlein, Tobias Kellner, Mustafa Lafci, Nico Pollmann, Tim Poschenrieder, Moritz Reng und Julian Schmidt passen kaum auf das Bild. Foto: Kleindorfer

ATSV Kelheim holt Winzerer Torjäger

Jonas „Joe“ Haas (20) will in der Bezirksliga angreifen. Mit ihm stößt ein Schwung von weiteren 15 Kickern zu den Kelheimern.

Im Städtischen Stadion könnte die Kabine eng werden. Nicht weniger als 16 (!) Neuzugänge kündigt Fußball-Bezirksligist ATSV Kelheim für die Saison 2019/20 an. Die Zahl relativiert sich mit einer Reihe von Jugendspielern aus der JFG Befreiungshalle und umliegenden Klubs. Ein Name sticht hervor: Jonas Haas. Der 20-jährige „Vollblutstürmer“, so der ATSV, verlässt seinen Heimatverein SV Kelheimwinzer und stößt zu den Grün-Roten.

„Joe“ Haas weist aktuell in der Kreisklasse Kelheim nach 23 Spielen 28 Tore auf. In der vergangenen Saison schoss er Winzer mit 34 Treffern zum Aufstieg aus der A-Klasse. „Er war und ist, seit er bei den Senioren spielt, ein absoluter Leistungsträger“, sagt sein Coach Alexander Sommer. „Sein Abgang tut uns natürlich weh. Dass er Potenzial hat, ist uns allen bewusst – sein Schritt daher verständlich.“


Von den Bambini an beim Heimatverein

Dem 20-jährigen Stürmer fiel die Entscheidung nicht leicht. „Bereits bei den Bambini habe ich in Kelheimwinzer begonnen. Meine Familie und meine Freunde sind Winzerer“, sagt er. Doch letztlich überwiege der Reiz, „es mal in einer höheren Liga zu probieren“. Mit dem künftigen ATSV-Trainer Tobias Schlauderer sowie Co-Betreuer Thomas Sommer habe er gute Gespräche geführt. „Das Konzept der Kelheimer, mehr auf junge Spieler zu bauen, hat mich überzeugt.“

Die Kreisstädter setzen auf Verjüngung durch eigene und regionale Talente. „Wir richten uns mit einem weiten Blick auf die Zukunft aus“, sagt Abteilungsleiter Thomas Wutzlhofer. Die Befreiungshalle-Kicker Luis Röhrl, Nick Stingl, Tim Gebhart, Jonas Tauber, Julian Todt, Simon Hacker und Lukas Müller, die bereits in den Seniorenbereich schnupperten, werden allesamt gehalten. Die erfahrenen Akteure sollen die Youngsters leiten.


Bezirksliga-Kicker aus Oberndorf

Ex-Jahn-Profi Schlauderer, der schon 2013 bis 2015 beim ATSV spielte, und seine Co-Trainer Sebastian Böhm und Tom Sommer dürfen zudem neun „echte“ Neuzugänge begrüßen. Neben Jonas Haas stoßen die Talente Artur Vinogradov vom TV Riedenburg, Max Heberlein und Nico Pollmann von der JFG Donautal Bad Abbach sowie der kurzzeitig zum TSV Abensberg abgewanderte Moritz Reng zu den Kelheimern Kickern.

Kreisliga-Erfahrung mit der SG Painten bringt Tobias Kellner (20) ein. Ein namhafter Rückkehrer ist Mustafa Lafci, der in seiner Jugend beim 1. FC Nürnberg kickte, und derzeit den FC Kelheim als Coach führt. Der 26-Jährige will trotz hartnäckiger Verletzungsprobleme wieder angreifen. Mit über 30 Spielen in der Bezirksliga Oberpfalz-Süd kommt Tim Poschenrieder (20) vom TV Oberndorf. Das 16-köpfige Aufgebot an Neulingen schließt Julian Schmidt (19) vom SV Ihrlerstein ab, der sich in der aktuellen Saison erste Sporen in der Kreisliga verdient.

Während einige dieser Youngsters sicher noch Schonfrist haben, wird Torjäger Haas vermutlich bald in den Fokus rücken. „Ich habe den Ehrgeiz, mich in einer Bezirksliga zu etablieren“, sagt der BWL-Student. Einige ATSV-Kicker kennt er aus gemeinsamen Jugendzeiten bei der JFG Befreiungshalle, wo Tom Sommer in der U19 auch sein Trainer war. „Jetzt will ich noch die letzten Spiele mit Kelheimwinzer genießen. Dann greife ich in Kelheim an.“

Seiner neuen Truppe wünscht er selbstredend unbedingt den Klassenerhalt in der Bezirksliga. „Ich glaube, mit Tobi Schlauderer und den vielen ambitionierten Kickern könnten wir in der nächsten Saison eine stabilere Rolle spielen.“ Er selbst möchte gerne austesten, wie weit es mit seinen Fähigkeiten auf dem Platz reicht. „Ich habe aber keine genauen Vorstellungen, ich schaue von Saison zu Saison.“


Stolz beim Heimatverein

SV-Trainer Alex Sommer sagt: „Sein Beispiel belegt die gute Arbeit in Kelheimwinzer. Joe konnte sich entwickeln und sein großes Talent zeigen.“ Die frischgewählte ATSV-Abteilungsführung sieht mit der Kaderplanung „den ersten Schritt in die Zukunft des Herrenbereichs gemacht“, so Wutzlhofer. Ein besonderes Augenmerk liege auf den charakterlichen Eigenschaften der Neuzugänge. „Hier ist das Ziel, eine große Einheit zu bilden, um sich mit einem homogenen Mannschaftsgefüge für die kommenden Jahre aussichtsreich aufzustellen.“

Aufrufe: 029.4.2019, 16:32 Uhr
Martin RutrechtAutor