Ataspor gibt Duo die Trainerchance

Unter der Führung Rüzgars war der Wetzlarer Club nicht nur auf dem Weg zurück in die Kreisoberliga, sondern hätte auch einen Punkterekord aufstellen können. "Wäre Corona nicht dazwischengekommen bin ich sicher, dass die Mannschaft das geschafft hätte", schwärmt Cemaloglu von der Spielfreude des Teams, das nun wie alle Mannschaften Mittelhessens seit Mitte März zum Abwarten verdammt ist. Rüzgars Abgang kommt fast zur gleichen Zeit wie der von Offensivmann Ürkan Özen, den es zum SV Annerod zieht. "Auch Ürkan hat riesige Verdienste für diesen Club, seine Tore als Mittelfeldmotor waren oft entscheidend für unsere Siege. Wir werden uns sicherlich wieder begegnen und freuen uns alle darauf. Auch hier alles Gute", so Cemaloglu erneut mit warmen Worten zum Abschied.

Mit Taner Keles und Erkan Hasan soll nun ein routiniertes Duo die starke Arbeit Rüzgars fortführen. Angst, personell künftig schlechter aufgestellt zu sein, hat der neue Coach nicht: "Erkan und ich sind schon lange im Geschäft und gut vernetzt. Ich hoffe, dass wir aus unserem Kontaktnetz demnächst einige junge Spieler für uns gewinnen können und bin da sehr zuversichtlich." Entgegen anderslautender Gerüchte, die sich auf den teils spielerisch hochkartigen Kader Ataspors beziehen, ist im Club nicht das große Geld zu finden: "Wir wollen, dass das Drumherum stimmt, der Weg soll weitgehend ohne Geld funktionieren", so Keles, und Cemaloglu präzisiert: "Die Jungs spielen hier, weil sie befreundet sind, ncht wegen großer Kohle. Die gibt es woanders. Wir sind eine Gemeinschaft, und kein Spieler ist hier größer als der Verein". Das bedeute dann auch, dass jeglicher Verlust über die engen Kontakte und mithilfe der innigen Team-Atmosphäre gleichwertig ersetzt werden solle, Ziel in der KOL wären laut des Sportlichen Leiters aber erst einmal 40 Punkte. "Taner und Erkan sind super Typen, der Verein steht hinter ihnen und sie haben sich die Chance redlich verdient. Wir wollen da keinen Druck machen"; erklärt Cemaloglu.

Keles steht als Zehner für Offensivfußball und will diesen auch fördern. Doch zunächst sei wichtig, dass die 0 steht. "Wir wollen einen Kader mit gesunder Mischung aus Jung und Alt. Wenn wir fünf erfahrene Spieler als Gerüst haben, können wir um diese Spieler herum richtig was aufbauen", so der Plan des neues Coaches. Er hält sich selbst täglich fit, um bei Trainingsstart mit gutem Beispiel voranzugehen. "Denn dann haben wir im Training nicht nur konditionell viel Arbeit vor uns, vorausgesetzt wir wollen in der KOL schnell Fuß fassen", so Keles.

Er ist sicher, dass der als Torwarttrainer erfahrene Cemaloglu zudem noch für die neue Ligaebene mehr als taugliche Keeper präsentieren wird. "Cüneyt hat da die besten Connections", lacht er und gibt den Telefonhörer an seinen Vereinskollegen zurück, dem noch eine Danksagung wichtig ist. Und im Internet haben wir ja Platz: "Natürlich sind uns erst einmal die Zuschauer und Sponsoren wichtig, ohne die kein Spielbetrieb möglich wäre. Aber heute will ich zwei Personen besonders herausstellen. Einmal Züfikar Babayigit, der "Franz Beckenbauer" von Ataspor. Er ist Kopf und Seele des Vereins, ohne den hier gar nichts laufen würde. Und dann möchte ich auch noch unserem Präsident Müfit Özcan danken, der ebenfalls enorm viel Herzblut und Engagement ins Vereinsleben steckt. Und an alle Fußbalfreunde der Region: Denkt dran, es gibt etwas Wichtigeres im Fußball, und das ist die Gesundheit!"

Auf folgendem Foto sind zu sehen: Von rechts nach links: Präsident Müfit Özcan, dann Erkan Hasan, Zülfikar Babayigit,Cüneyt Cemaloglu und Taner Keles.