Apold ballert FCL aus der Kreisliga

von Matthias Spanrad Moosburg – Bereits kurz nach dem Seitenwechsel feierten Kirchdorfer Fans lautstark. „Lengdorf, wir hören nichts“, skandierte nahezu der gesamte Block des Kreisklassisten. Vom FC Lengdorf war dagegen nichts mehr zu hören. Einige Fans der Schwarz-Weißen hatten sogar vorzeitig den Moosburger Sportpark verlassen. Zu bitter war die Lehrstunde, die die Lengdorfer vom Underdog erhalten hatten. Dabei hatte die Relegations-Partie für den Kreisliga-Zwölften aussichtsreich begonnen. Spielerisch zwar nicht unbedingt überlegen, gehörten die Anfangsminuten zunächst noch den Lengdorfern, selbst wenn vieles noch Stückwerk blieb. Nach einer guten Viertelstunde münzte der Favorit den Klassenunterschied folgerichtig auch in Zählbares um: Benedikt Heilmeier hatte eine butterweiche Flanke von rechts in den Kirchdorfer Strafraum gezirkelt, die Florian Tschepe dankend annahm und zur FC-Führung einnetzte (17.). In der Folgezeit schien sich die Truppe um Spielertrainer Michael Schien aber auf dieser etwas glücklichen Führung auszuruhen. Und nach gut einer halben Stunde nahm das Unheil für den FCL seinen Lauf. Die Kirchdorfer hatten sich nach dem Rückstand nicht aufgegeben und in die Partie zurückgekämpft. Sie kauften Schiens Mannen mit temporeichem und aggressivem Fußball den Schneid ab. Zunächst servierte Kirchdorfs Spielertrainer Apold seinem Stürmer Andreas Brinninger eine Ecke maßgenau auf den Kopf (36.), kurz nach dem Seitenwechsel wuchtete Apold dann einen strammen und platzierten Fernschuss aus 18 Metern selbst ins rechte Eck (47.) – der Wendepunkt einer bis dahin rassigen Partie. Dem nicht genug, düpierte Kirchdorfs Spielertrainer die gesamte FC-Truppe und vor allem Keeper Pösl dann zweimal binnen weniger Minuten nach fast identischem Muster: Jedes Mal hatte der SCK vor dem Lengdorfer Strafraum in aussichtsreicher Position einen Freistoß zugesprochen bekommen, und zweimal zirkelte Apold das Spielgerät über die schlecht platzierte Mauer (62./74.) ins Netz. Das war die Vorentscheidung. Das 5:1 durch Stefan Lohmeier in der Schlussphase (87.) war nur noch Ergebniskosmetik. Viele Lengdorfer Akteure wirkten nach dem Abpfiff wie paralysiert. Gefehlt hatten beim Kreisligisten vor allem Agressivität, Engagment und Leidenschaft – alles, was der klassenniedrigere Gegner einrucksvoll vorgemacht hatte.