2024-06-03T07:54:05.519Z

Interview
Da war die Welt noch in Ordnung beim FC Schatthausen und Stephan Anweiler (2.v.r.). F: Pfeifer
Da war die Welt noch in Ordnung beim FC Schatthausen und Stephan Anweiler (2.v.r.). F: Pfeifer

Anweilers schlaflose erste Nacht

Trainer bedankt sich explizit bei seiner Mannschaft für die Unterstützung +++ "Meine Erklärung war nicht erwünscht"

Seit 2011 war er Trainer bei der 2. Mannschaft des FC Schatthausen. Vergangene Saison hatte seine Elf die meisten Tore im Fußballkreis Heidelberg geschossen und gleichzeitig die wenigsten bekommen. Die Meisterschaft in der Kreisklasse C und der Aufstieg in die Kreisklasse B erreichte der FCS souverän. Doch dann folgte in der Sommerpause die Entlassung von Stephan Anweiler (wir berichteteten). Nun folgt ein ausführliches Interview mit Anweiler.
Vor vier Wochen wurden Sie in Schatthausen entlassen, wie lange haben Sie gebraucht um das Ganze zu verdauen?

Stephan Anweiler: Die Nacht nach der Entlassung war natürlich mit wenig Schlaf verbunden. Aber nachdem dann eine Woche rum war und ich immer mehr erfahren habe, was die Verantwortliche sagen und die Spieler denken, war es recht einfach zu verdauen. Kann es was schöneres geben als eine komplette Mannschaft, die hinter einem steht? Und das kommt nicht nur von den Spielern die immer gespielt haben. Das zeigt, dass ich in den drei Jahren sehr viel Gutes geleistet habe.

Vergangene Saison holten Sie mit Ihrer Mannschaft den Titel in der Kreisklasse C und sind souverän in die Kreisklasse B aufgestiegen. Nun die Entlassung. Für einen Außenstehenden stellt sich da nur eine Frage: Wie konnte es so weit kommen?

Anweiler: Das ist recht einfach im Nachhinein klarzustellen. Die Platz-Diskussion gibt es seit März und da einige der Spielausschüsse sich wenig bis gar nicht blicken gelassen haben, kam es so zu Kommunikationsproblemen. Dazu kam das manche persönlich was interpretiert haben, wo es gar nichts persönlich zu interpretieren gab. Christoph Maier (Spielausschuss und Spieler) und ich haben in drei Jahren eine Mannschaft aus dem Boden gestampft, die vor einem Jahr mit Platz 4 das bisher beste Ergebnis erzielt hatte. Letztes Jahr dann die Krönung mit Meisterschaft, den meisten Toren und der besten Abwehr im Kreis Heidelberg.

Wie wurden Sie über Ihre Entlassung unterrichtet?

Anweiler: Ich wurde Dienstagabends angerufen und sollte dringend kommen, da es wichtig wäre. Die fünf Spielausschüsse saßen zusammen und mir wurde in einem Satz gesagt, dass sie eben abgestimmt haben und sich entschieden hätten von mir zu trennen. Meine Frage darauf war nur ´War´s das´? ´Ja das war's´, gab es dann noch den leichten Ansatz einer Erklärung. Mein Schlusssatz war nur, dass man sich immer zwei Seiten anhören sollte. Aber mittlerweile bin ich mir sicher, dass das gar nicht gewünscht war. Darauf gab ich meine Sachen ab und verließ das Gelände.

Kann es ein Zurück geben, wenn man Sie fragen würde?

Anweiler: Ich denke, dass der Verein das überhaupt nicht will. Nach den ganzen Wochen und dem Wissen was da alles gelaufen ist, denke ich nicht, dass es ein Zurück gibt. Zumal man mit Alexander Kralj einen hat, der meine Arbeit erfolgreich weiterführen kann. Zwar wollte der Verein ihn vor der Runde nicht als Co-Trainer einstellen und wir (Maier und ich) mussten eine externe Lösung finden, aber jetzt scheinen sie ganz froh zu sein ihn zu haben.

Sportliche Eckdaten zu Stephan Anweiler

30 Jahre

Spieler: von 1997 bis 2010 FV Nußloch

2010 bis Anfang August FC Schatthausen

Trainer: 2009 - 2011 C-Jungend FV Nußloch

2011 - 2014 FC Schatthausen II

Erfolge: Platz 6 2012

Platz 4 2013 bestes Ergebnis einer zweiten Mannschaft bis dato in Schatthausen

2014 Meister in der Kreisklasse C

Aufrufe: 02.9.2014, 14:58 Uhr
bzAutor