2024-05-02T16:12:49.858Z

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Beim 1. FC Bad Kötzting war Antonin Dvorak der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld
Beim 1. FC Bad Kötzting war Antonin Dvorak der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld – Foto: Dirk Meier

Antonin Dvorak - ein Ausnahmekönner

Der tschechische Spielgestalter verbrachte zwei Jahrzehnte seiner erfolgreichen Karriere in Ostbayern - seine ersten Stationen waren der FC Wallersdorf und die SpVgg Hankofen-Hailing

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Mit der SpVgg Hankofen-Hailing stieg er in die Landesliga auf, mit dem SSV Jahn Regensburg in die Regionalliga. Als Spielertrainer führte er den 1. FC Zandt von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga: Antonin Dvorak (45) schafft es, sich im ostbayerischen Fußball einen hervorragenden Namen zu machen.
Antonin Dvorak lebt heute in Strizovice ungefähr zehn Kilometer von Pilsen entfernt. Der bei Viktoria Pilsen ausgebildetet Mittelfeldfußballer gehörte bereits in seinem letzten Junioren-Jahr zum Kader der ersten Mannschaft, die damals den Aufstieg in die 1. Liga packte. Der Youngster blieb jedoch ohne Punktspiel-Einsatz und wechselte dann in die zweite Liga zum FK Blsany, bei dem er von 1993 bis 1996 unter Vertrag stand. In dieser Zeit wurde er an die Drittliga-Klubs FK Chomutov, 1. FC Pilsen und FK Cesky Brod ausgeliehen. Von Sommer 1996 bis Ende 1998 spielte Antonin in der vierten Liga für den FK Chlumčany. Dann erfolgte sein Wechsel nach Deutschland. In der Winterpause 1998/99 zog es den Tschechen nach Niederbayern und zwar zum FC Wallersdorf in die damalige Bezirksoberliga. “Das war meine erste Station in Deutschland und wir haben über die Relegation noch den Klassenerhalt geschafft. Ich hatte zwar damals noch Probleme mit der Sprache, bin aber sehr gut aufgenommen worden und das hat mir diesen für mich damals doch sehr großen Schritt deutlich einfacher gemacht", erinnert sich der Techniker an die Zeit am Grabenweg zurück. Auch in seiner zweiten Saison beim FCW konnte Antonin Dvorak mithelfen, die Bezirksoberliga zu erhalten.
Durch seine starken Leistungen war der Tscheche schon einigen anderen Klubs aufgefallen, so auch dem damaligen Ligakonkurrenten SpVgg Hankofen-Hailing. Mit Neuzugang Antonin Dvorak holte Hankofen im Folgejahr die Meisterschaft und stieg erstmals in die Landesliga Mitte auf. Der Tscheche, der am liebsten hinter den Spitzen spielte, bleib drei Jahre in Hankofen. “Das war eine schöne wie auch erfolgreiche Zeit in Hankofen. Wir hatten eine richtig gute Truppe, die attraktiven Offensivfußball gespielt hat", informiert Dvorak. 2003 wechselte der Spielgestalter in den Landkreis Cham und der sollte dann etliche Jahre seine fußballerische Laufbahn bleiben. Erste Station war für ein Jahr der damalige Landesligist ASV Cham unter dem damaligen Trainer Karsten Wettberg. Immerhin wurde es am Ende Platz sechs mit 50 Punkten. Antonin hatte in 26 Spielen neun Treffer erzielt.
In dieser Saison 2003/04 wurde der 1. FC Bad Kötzting in der gleichen Liga Meister und stieg erstmals in die Bayernliga auf. Der FCK schnappte sich den vielseitigen Antonin Dvorak, der am Roten Steg zu den überragenden Akteuren gehörte. “Sportlich wie menschlich hatte ich in Bad Kötzting eine super Zeit. Wir hatten zwar gleich nach dem Aufstieg sportlich Probleme, haben uns dann aber gefangen und sind am Ende sogar noch Sechster geworden”, blickt der 1,80 Meter große Kicker zurück. Das zweite Jahr verlief noch besser, am Ende sprang ein hervorragender fünfter Rang heraus. In beiden Spielzeiten lenkte Antonin Dvorak die Geschicke auf dem Platz, erzielte jeweils zehn Tore, und wurde im zentralen Mittelfeld von Arbeitsbiene Anton Prancl unterstützt. “Wir hatten mit Petr Stoilov und meinem Bruder Petr aber auch zwei super Stürmer", betont der sympathische Böhme.


Beim Stachesrieder SV ließ Dvorak seine Laufbahn ausklingen
Beim Stachesrieder SV ließ Dvorak seine Laufbahn ausklingen – Foto: Simon Tschannerl
Durch die beiden guten ersten Bayernliga-Jahre waren die Spieler aus dem Kötztinger Kader für andere Klubs interessant geworden. Der SSV Jahn Regensburg, der in die Bayernliga abgestürzt war, bediente sich beim Klub vom Roten Steg und holte neben Moses Bambara und Petr Stoilov auch die Dvorak-Brüder in die Bezirkshauptstadt. Denkwürdig war der 30. August 2006, als die beiden Dvorak’s mit dem Jahn nach Bad Kötzting zurückkehrten und die Pfingstrittstädter vor 2.800 Zuschauern dem Jahn mit 3:0 die erste Saisonniederlage beibrachten. Florian Treske, Markus Wensauer und Christopher Oretan hießen damals die Torschützen. Das Rückspiel gewann Regensburg mit 4:1 Toren. Am Ende wurde der Jahn Meister und stieg in die Regionalliga Süd auf, was damals die dritte Liga war. Trainer beim Jahn war damals Günter Güttler. “Von Günter habe ich für mein späteres Trainerleben viel gelernt, das war für mich persönlich also eine ganz wichtige Zeit”, erinnert sich Antonin Dvorak.
Doch in Liga drei hatte der Jahn keine Verwendung mehr für ihn und so wechselte Antonin für ein Jahr zur SpVgg SV Weiden in die Bayernliga. Weiden wurde 2008 Achter, doch danach zog sich Dvorak mit knapp 34 Jahren aus dem bayerischen Amateur-Spitzenfußball zurück, wurde dann für fünf Jahre Spielertrainer beim 1. FC Zandt. “Der 1. FC Zandt war auch eine sehr schöne Station. Uns gelang der Aufstieg aus der Kreisklasse über die Kreisliga bis in die Bezirksliga. Wir waren also sehr erfolgreich. In Zandt war damals Jürgen Kellner der Macher, ohne den dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre”, sagt Dvoark über diese fünf Jahre.
Mit 38 Jahren suchte Antonin Dvorak noch einmal eine neue Herausforderung und wurde Spielertrainer beim Stachesrieder SV. Der kickte 2013 noch in der Kreisklasse, konnte 2015 mit Antonin Dvorak den Aufstieg in die Kreisliga packen. 2018 verließ Antonin Dvorak nach fünf Jahren Stachesried, musste da allerdings den Abstieg in die Kreisklasse über die Relegation hinnehmen. “Das war der einzige Abstieg in meiner Karriere", seufzt der Ex-Profi, aktuell die U15 von SK Pilsen Petrin, dem zweitgrößten Verein in Pilsen, trainiert und dort seinen Sohn Antonin unter seinen Fittichen hat. "Ich interessiere mich nach wie vor für Fußball und wenn es zeitlich geht, dann schaue ich mir auch schon mal Viktoria Pilsen an. Ich verfolge aber nach wie vor auch die Wege meiner früheren Klubs in Deutschland sehr genau", informiert der als Physiotherapeuth arbeitende Dvorak.




Aufrufe: 022.6.2020, 09:30 Uhr
Dirk Meier Autor