2024-04-30T13:48:59.170Z

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Auch im Trikot des Karlsruher SC war Anton Fink (links) regelmäßig erfolgreich. Hier bejubelt er am 37. Spieltag der Saison 2018/19 zusammen mit Teamkollege Marco Thiede das Tor zum 3:0 gegen Preußen Münster.
Auch im Trikot des Karlsruher SC war Anton Fink (links) regelmäßig erfolgreich. Hier bejubelt er am 37. Spieltag der Saison 2018/19 zusammen mit Teamkollege Marco Thiede das Tor zum 3:0 gegen Preußen Münster. – Foto: Friso Gentsch/dpa

Anton Fink: Maisacher Rekordtorjäger der 3. Liga kämpft sich zurück und denkt nicht ans Aufhören

Ex-Löwe will beim SSV Ulm seine Profikarriere fortsetzen

Der Maisacher Anton Fink ist der Rekordtorschütze der 3. Liga. Momentan kämpft er sich beim Regionalligisten SSV Ulm an seine alte Form heran.

Maisach/Ulm – Was Gerd Müller bis zur Ablösung durch Robert Lewandowski für die Bundesliga war, ist Anton Fink für die 3. Liga. Mit 136 Treffern führt er einsam und allein die ewige Torschützenliste an. Verbessern kann der in Maisach aufgewachsene Stürmer seine Ausbeute momentan aber nicht, nachdem er vor eineinhalb Jahren einen Schritt zurück gemacht und sich dem Regionalligisten SSV Ulm angeschlossen hat.

Dort rappelt sich der 34-Jährige gerade langsam wieder aus einer Formkrise heraus, kommt aber nur zu sporadischen Einsätzen.

Anton Fink: Rekordtorschütze des Chemnitzer FC

Sein Vertrag bei den Donaustädtern läuft zum Saisonende aus. Fink würde gerne bleiben, doch sicher ist das noch nicht. „Dazu gehören beide Seiten“, sagt Fink. Zumal der SSV Ulm in der Regionalliga Südwest momentan auf Aufstiegskurs ist und Fink im Falle einer Drittliga-Rückkehr seinen Rekord noch ausbauen könnte.

Seine Glanzzeit in der 3. Liga erlebte der Rekordschütze beim Chemnitzer FC, für den er zwischen 2012 und 2017 117 Pflichtspieltore erzielte und maßgeblich am Höhenflug des Ost-Vereins in der 2. Bundesliga mitwirkte. In Chemnitz wird er mit seinen 117 Treffern als erfolgreichster Torschütze in der Vereinsgeschichte gefeiert.

„Der Trainerwechsel hat mir gut getan, ich habe schon einen gewaltigen Sprung gemacht.“

Anton Fink über seine Situation beim SSV Ulm.

72 Zweit- und 324 Drittliga-Spiele stehen in Finks Vita. Nach seiner Rückkehr zum Karlsruher SC, bei dem er in seiner Karriere insgesamt dreimal einen Vertrag unterschrieben und 2011 mit einer Million Euro auch den höchsten Marktwert hatte, entschloss sich der zweifache Vater vor einem Jahr zum Wechsel in Regionalliga nach Ulm. „Nach eingehender Beratung mit meiner Familie. Denn ich hatte auch andere Angebote, wollte aber bei Frau und Kind bleiben.“

Mittlerweile ist er in der Donaustadt sesshaft geworden und fühlt sich wohl. Perfekt wäre das Glück aber erst, wenn’s auch sportlich wieder wie am Schnürchen läuft. Nach einem „schweren letzten Jahr“ unter Trainer Holger Bachthaler hat er nun mit dessen Nachfolger Thomas Wörle, Ex-Coach der Bundesliga-Frauen vom FC Bayern, eine neue Perspektive. „Der Trainerwechsel hat mir gut getan, ich habe schon einen gewaltigen Sprung gemacht.“ Fit werden für einen Start-Elf-Platz ist momentan das Ziel. Bislang wird Fink in Ulm nur sporadisch eingesetzt.

Anton Fink strebt Berufslaufbahn nach der Karriere im Fußball an

Weshalb auch sein in Maisach lebender Vater Helmut trotz jetzt relativ kurzer Entfernung nur selten ins 100 Kilometer entfernte Ulmer Donaustadion fährt. Umgekehrt ist es genauso: Zwar verfolgt Anton Fink jede Woche im Internet die Kreisliga-Ergebnisse des SC Maisach, wo er mit dem Fußballspielen begann, ehe er als Neunjähriger zum TSV 1860 wechselte („Auch der SC Olching interessiert mich brennend“). Doch live vor Ort im Grubenstadion war er zuletzt vor eineinhalb Jahren.

An ein Karriere-Ende denkt der 34-Jährige, der bislang von größeren Verletzungen verschont geblieben ist, noch lange nicht. Aber Gedanken über die Zukunft macht sich Anton Fink schon. Eine Rückkehr in den gelernten Beruf – während seiner Juniorenzeit bei den Münchner Löwen hatte er eine Ausbildung im Logistikbereich erfolgreich abgeschlossen – strebt er nicht an.

Eher schon „kann ich mir gut vorstellen, im Fußballgeschäft zu bleiben“. In welcher Funktion, lässt Fink offen. Zumindest den Trainerschein hat der beste Drittliga-Torschütze aller Zeiten („Auf diesen Titel bin ich schon stolz“) noch nicht auf der zeitnahen To-do-Liste. (Peter Loder)

Aufrufe: 028.10.2021, 08:48 Uhr
Peter LoderAutor