2024-05-23T12:47:39.813Z

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Andreas Koch kann den Frust über die Schiri-Entscheidungen verstehen, betont aber auch, wie schwer es für Referees im Amateurfußball ist. Foto: Riedel
Andreas Koch kann den Frust über die Schiri-Entscheidungen verstehen, betont aber auch, wie schwer es für Referees im Amateurfußball ist. Foto: Riedel

Anadolus Koch: "Linienrichter waren eine Vollkatastrophe"

Coach äußert sich zu Fehlentscheidungen

Obwohl der FC Anadolu insgesamt fünfmal in zwei Spielen traf, blieb es bei zwei gegebenen Toren. Viele Fans und Spieler waren nach den gravierenden Fehlentscheidungen in der Relegation gefrustet. Trainer Koch kritisierte zwar im Nachhinein einige Pfiffe, blieb dabei jedoch gewohnt fair und sachlich.

Zum Aus seiner Kicker vom FC Anadolu fand Trainer Andreas Koch kaum Negatives, im Gegenteil, denn der Übungsleiter lobte die Stimmung auf und neben dem Feld. "Der Rahmen für das Relegationsspiel war echt toll. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Nur war der Gegner von der Spielanlage einen Ticken reifer. Insofern ist es nicht unverdient für Moosinning." Koch betonte zudem, er und Moosinnings Coach Xhevat Muriqi verstünden sich neben dem Platz sehr gut. In Kochs Aussagen findet sich keinerlei Spur von Missgunst, dafür eine Menge Lob für sein Team, das letzten Endes unter schwer nachzuvollziehenden Umständen unterlag. Denn die Referees machten es dem Pasinger Verein in beiden Spielen enorm schwer.

"Das Hinspiel war der Knackpunkt", so der 45-Jährige, der speziell "die Fehlentscheidungen um die insgesamt drei nicht gegebenen Tore" ansprach. Kurioserweise war bei einem flach getretenem Freistoß des FC Anadolu eine Abseitsstellung vom Schiedsrichtergespann erkannt worden, die bei genauerer Betrachtung wohl mindestens strittig war. Wie es erst zu genauerer Betrachtung kommen konnte? "Zufällig haben wir alle Standards per Video mitgefilmt, um zu sehen, wie sich der Gegner bewegt." Das Video des nicht gegebenen Treffers, das auf der Facebook-Seite der Münchner hochgeladen wurde, zählt derzeit mehr als 1600 Aufrufe. "Es ist schade, weil wir die Möglichkeit gehabt hätten," meint Koch, "aber wir sind einfach beschissen worden."

Doch Koch ist ein Sportsmann und weiß auch, dass Emotionen und unglückliche Entscheidungen dazugehören. "Ich sehe es fachlich und unaufgeregt und sage selten etwas. Der Schiedsrichter hat es so schwer, besonders in den Amateurligen. In beiden Spielen waren die Schiedsrichter auch gut, aber die Linienrichter waren eine Vollkatastrophe. Nur muss sich der Schiedsrichter zu hundert Prozent auf die Linienrichter verlassen."

Im Rückspiel in Moosinning wurden den Münchnern zwar keine Treffer aberkannt, doch mit einer entscheidenden Szene kippte das Spiel. In der 60. Minute, beim Stand von 2:0 für Moosinning, wird Anadolu-Stürmer Jerone Durán beim Eins-gegen-Eins vom letzten Mann umgegrätscht. Hätte der Unparteiische auf Notbremse entschieden, hätte es in der Situation eine Rote Karte sowie einen Elfmeter geben müssen. "Der Schiedsrichter meinte nur in Richtung der Türkischen Fans, dass der Ball klar gespielt wurde", so der Übungsleiter. Nicht nur für ihn "definitiv eine Fehlentscheidung". "Die Notbremse und der Elfmeter hätten beim Stand von 2:0 noch einmal pushen können." Doch der Pfiff blieb aus, Moosinning traf zum 3:0 und Anadolu muss trotz eines richtigen Fights und einem guten Hinspiel in der Bezirksliga verweilen.

Zu den Geschehnissen auf der Tribüne im Rückspiel, bei denen die Polizei eingreifen musste, wollte Koch sich nicht äußern, da die Distanz zu groß gewesen sei und er sich auf die sportlichen Aspekten des Relegationskrimis fokussieren wolle.

Aufrufe: 029.5.2018, 15:10 Uhr
Antonio Riether – Fußball VorortAutor