Ammerthal im Lernprozess

FuPa: Hallo Robert, Ihr steht auf Platz sieben. Bist Du mit dem bisherigen Abschneiden zufrieden?
Robert Ziegler: Nur bedingt. Sicher müssen wir nach unseren Möglichkeiten zufrieden sein. Aber es wäre deutlich mehr möglich gewesen. Immer wenn wir auf dem Sprung nach vorne waren, dann mussten wir Rückschläge und Niederlagen gegen Mannschaften hinnehmen, die hinter uns in der Tabelle stehen. Das ist uns drei Mal passiert und zwar gegen Erlangen-Bruck II, gegen Ansbach und gegen Deggendorf. Die Mannschaft befindet sich in einem Lernprozess, der noch nicht abgeschlossen ist.

Abwehrverhalten nach Standards: Verbesserungswürdig

FuPa: Dennoch ist in Ammerthal einiges entstanden. Wie beurteilst Du die Situation im und um den Verein?
Ziegler: Es ist so, dass es hier sehr viele ehrenamtliche Helfer gibt. Wir profitieren von einer positiven Grundeinstellung uns gegenüber. Auch die zahlreichen Zuschauer kommen gerne, unterstützen uns nach Kräften. Weniger optimal ist die finanzielle Ausstattung. Wir haben sicherlich einen der geringsten Etats der Landesliga Mitte. Dadurch fehlt uns der Spielraum und es fehlt daher sicher auch etwas die Qualität. Zum Beispiel: Wir haben in den letzten drei Spielen fünf Gegentore nach Standards kassiert. Das ist ein Punkt, den es zu verbessern gilt.

FuPa: Aber Du hast in Ammerthal in Deinem vierten Jahr doch einiges bewegt, oder?
Ziegler: Ja, sicher. Als ich kam da waren wir Abstiegs-Kandidat aus der Bezirksoberliga Oberpfalz. Wir sind dann auf Anhieb Vizemeister geworden. Inzwischen haben wir uns zwischen den Konkurrenten Amberg und Etzenricht in der Region etabliert. Sportlich brauchen wir uns vor diesen beiden Vereinen inzwischen nicht zu verstecken. Aber uns fehlt noch etwas die Konstanz. Dazu bräuchte ich aber noch den einen oder anderen Spieler, denn mir stehen im Grunde nur 15 Feldspieler zur Verfügung. Dadurch kann ich keinen richtigen Druck aufbauen. Ich habe dadurch weniger Variationsmöglichkeiten. Ich möchte aber festhalten, dass Andi Schöll, der in der vorigen Saison hier Trainer war, einen sehr guten Job gemacht hat.

Verstärkungen im Winter: "Wahrscheinlich finanziell nicht möglich"

FuPa: Was müsste sich dazu in Ammerthal ändern?
Ziegler: In erster Linie die finanziellen Voraussetzungen. Dann könnten wir noch ein oder zwei Spieler holen. Aber das wird wahrscheinlich nicht möglich sein. Ich rechne in der Winterpause nicht mit Verstärkungen. Ich muss aber klar sagen, dass hier in Ammerthal alle Zusagen eingehalten werden, was sehr positiv für das Image des Vereins ist.

FuPa: Wie lautet die Zielsetzung für die Rest-Saison in Ammerthal?
Ziegler: Wir wollen die Saison ordentlich zu Ende bringen und uns im Mittelfeld der Tabelle etablieren. Es hat sich so entwickelt, dass man uns in der Landesliga auf der Rechnung hat. Man nimmt die DJK Ammerthal inzwischen wahr. Spielerisch sind wir recht stark. Jetzt gilt es vor allem den siebten Platz aus der Vorsaison zu bestätigen. Die Liga ist aber sehr eng. Wenn man zwei Spiele verliert, wie wie zuletzt, dann muss man gleich den Blick nach unten richten. Aber ich hoffe, dass wir uns von der unteren Tabellenregion auch im neuen Jahr fernhalten können.

Robert Zieglers Werdegang:
Der ehemalige Stürmer spielte selbst sogar in der Bayernliga. Seine Stationen waren: 1. FC Nürnberg II, BSC Erlangen, SpVgg Bayreuth und 1. SC Feucht, wo Ziegler sieben Jahre blieb. Von 2003 bis 2005 war der gebürtige Nürnberger zwei Jahre Spielertrainer beim TSV Gräfenberg. Es folgte ein knappes Jahr als Coach in der Bayernliga beim 1. SC Feucht. Von 2006 bis 2009 war Ziegler bereits drei Jahre Coach der DJK Ammerthal, wurde drei Mal in Folge Vizemeister und schaffte 2009 über die Relegation gegen den SV 1873 Nürnberg-Süd den erstmaligen Landesliga-Aufstieg. In der Saison 2009/10 war Ziegler noch einmal in Feucht in der Bezirksoberliga Mittelfranken tätig, ehe er im Sommer nach Ammerthal zurückkehrte.