2024-05-17T14:19:24.476Z

Testspiel
SSV-Neuzugang Daniel Seemann (ganz rechts, in grün) ist verdutzt: Gerade feiern die Mössinger Landesligakicker den 2:2-Ausgleich.
SSV-Neuzugang Daniel Seemann (ganz rechts, in grün) ist verdutzt: Gerade feiern die Mössinger Landesligakicker den 2:2-Ausgleich.
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Ambitionierter SSV blamiert sich in Mössingen

Oberligist SSV Reutlingen enttäuscht 250 Zuschauer beim 2:2-Remis bei Landesligist Spvgg Mössingen, dem acht Spieler fehlten

Fußball-Landesligist Sportvereinigung Mössingen blieb in seinem dritten Testspiel auch ohne Neuzugang Karapantzos ungeschlagen und erreichte nach 0:2-Rückstand gegen den Oberligisten SSV Reutlingen Fußball, der nach der Pause von allen guten Geistern verlassen war, ein 2:2-Remis im Testspiel im BAS-Stadion an der Langen Straße. Der SSV hat jetzt sechs Mal in der Saisonvorbereitung gewonnen, dazu zwei Mal bei einem Torverhältnis von 33:3 unentschieden gespielt. Der Oberligist zeigte vor der Pause eine gute Leistung, wenngleich die siebtklassigen Mössinger vor 250 Zuschauern kompakt standen und eine gute Abseitsfalle aufgebaut hatten. Die Handschrift des neuen Mössinger Trainers Matthias Jedele war erkennbar. Nach der Pause aber war vom zwei Etagen höher angesiedelten SSV nichts mehr zu sehen. Der Reutlinger Trainer Murat Isik schimpfte: "Die zweite Halbzeit war katastrophal, in diesen 45 Minuten verloren wir gegen den Landesligisten mit 1:2. Ich habe wertvolle Erkenntnisse für das Pokalspiel am Samstag gewonnen." Nur Sven Schimmel fehlte bei den Gästen, auch Gurski wurde geschont. Zwar dominierte der SSV Reutlingen Fußball das Spiel, wobei die Mössinger Abwehr um den starken Mader immer wieder dazwischenfuhr. Beim Gastgeber waren die Neuzugänge Behane (TSV Lustnau), Genc und Wiebusch (beide SSV Reutlingen) und Tiktapanidis (SC Pfullendorf) dabei, aber Trainer Matthias Jedele musste auf acht Spieler verzichten. Der Landesligist machte mit einem 4-5-1-System die Räume eng, der SSV operierte mit einem 4-2-3-1.

Die Reutlinger kamen zu Chancen, aber Spvgg-Keeper Ali Öztürk war gegen Seemanns Freistoß und die Gelegenheit von Schiffel auf dem Posten. In der 43. Minute war der Torhüter machtlos, als Seemann flankte und Grauer traf - für Spvgg-Trainer Jedele roch das 0:1 aber nach Abseits. Nach der Pause erhöhte Bastian Bischoff (50.) per Kopf nach Seemanns Flanke auf 0:2. Doch von nun an ging es bergab bei den Gästen aus der Kreisstadt. Es gab Leichtsinnsfehler, ungenaue Pässe, es ging nichts mehr. Nur SSV-Neuzugang Hölzli traf noch das Außennetz - das wars. Innerhalb von 100 Sekunden (58. und 59. Minute) glichen die siebtklassigen Mössinger aus: Nach Durmaz Abschlag, der zu kurz war, hob Max Meier den Ball aus 40 Metern ins leere Reutlinger Tor. Dann flankte Bobic und Dane Wiebusch konnte aus drei Metern zum 2:2 einlochen. Der SSV war nicht im Bilde.

Spvgg-Trainer Matthias Jedele strahlte hinterher: "Wir machten die Räume eng, der SSV spielte lange Bälle, dabei oft ungenau. Einmal waren wir unaufmerksam und es stand 0:1. Dann lagen wir 0:2 zurück. Doch wie das Team zurückkam, war überragend. Wir boten das erhoffte gute Spiel."

SSV-Trainer Murat Isik war verärgert: "Vor der Pause spielten wir ordentlich, ließen keinen einzigen Torschuss zu und das Gegenpressing war stark. Wir ließen den Ball toll laufen, doch dann kam die zweite Halbzeit. Das war Kopfsache. Hierbei gewann ich Erkenntnisse fürs WFV-Pokalspiel am Samstag."

Die Zeit der Experimente beim SSV ist vorbei. Trainer Isik weiß jetzt, auf wen er setzen kann.

SSV Reutlingen Fußball (1. Halbzeit): Durmaz - Lübke, Hartmann, Schaschko, Schiffel - Ricciardi, Schall - Golinski, Seemann, Renner - Grauer. 2. Halbzeit: Durmaz - Lübke, Bischoff, Wiesner, Hölzli - Eiberger, Bitzer - Maier, Seemann (60.Tahtsidis) Feigl - Brandstetter.

Aufrufe: 023.7.2014, 11:00 Uhr
Wolfgang Gattiker | SWPAutor