München - Trotz der Zusage eines signifikanten Finanzpakets muss der TSV 1860 München um den neuen Geschäftsführer Marc-Nicolai Pfeifer und Sportchef Günther Gorenzel in Sachen Kaderplanung kreativ werden. Die Löwen tun sich schon schwer, die Verträge mit den eigenen Leistungsträgern zu verlängern, wie der Abgang von Aaron Berzel zu Türkgücü München zeigt. Seit Montag testet der TSV jetzt eine potenzielle kostengünstige Alternative für die Defensive.
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Fadhel Morou absolviert ein Probetraining an der Grünwalder Straße. Zuletzt stand der 23-jährige Verteidiger beim SV Wacker Burghausen in der Regionalliga Bayern unter Vertrag. Im einzigen Rückrundenspiel von Wacker stand der damalige Winterneuzugang vom FC Memmingen in der Startelf. Es sollte sein erstes und letztes Spiel bisher für Burghausen sein, Corona kam dazwischen. Auf Nachfrage von FuPa Oberbayern/Fussball-Vorort erklärte Wacker-Coach Leo Haas, dass die Zukunft von Morou noch keinesfalls entschieden ist. Dem 23-Jährigen liegt ein Angebot von Wacker Burghausen vor: „Wir haben ihn ja nicht nur für ein Spiel geholt.“ Eine Entscheidung wird laut Haas wohl im Laufe der Woche fallen.
Der Sprung zum TSV 1860 München scheint auf den ersten Blick ambitioniert. Morou kommt in seiner bisherigen Laufbahn auf 61 Einsätze in der Regionalliga Bayern für den FC Unterföhring, den FC Pipinsried und den FC Memmingen. Dennoch will der in München geborene Verteidiger mit Wurzeln in Togo jetzt offenbar schauen, ob der Sprung in die 3. Liga und das Profigeschäft möglich ist. Für den TSV 1860 München wäre Morou zweifelsohne eine billige Verstärkung. Ob er allerdings entscheidend mithelfen könnte, die Lücke nach dem Berzel-Abgang zu schließen, ist fraglich.
Sein ohnehin knappes Budget wird Löwen-Sportchef Gorenzel vermutlich weitestgehend dafür aufbrauchen müssen, den Kader aus der letzten Saison zusammenzuhalten. Eine mögliche Rückkehr des zuletzt vom FC Augsburg ausgeliehenen Tim Rieder dürfte nicht ganz billig werden. Könnte Fadhel Morou die kostengünstigere Alternative zum in der Luft hängenden Felix Weber sein? Morou wird sich entscheiden müssen: Bei Wacker Burghausen sind die Chancen auf regelmäßige Spielzeiten deutlich größer, bei 1860 könnte er unter hochprofessionellen Bedingungen trainieren.
(Jonas Grundmann)