2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligavorschau
...und Christopher Erb, Spielertrainer der SG Stockhausen/Blankenau. 	Foto: Zinn
...und Christopher Erb, Spielertrainer der SG Stockhausen/Blankenau. Foto: Zinn

Als Favoriten sieht jeder den anderen

KLA LAUTERBACH/HÜNFELD: +++ TSV Ilbeshausen und SG Stockhausen/Blankenau im direkten Duell um den Platz an der Sonne +++

Ilbeshausen/Stockhausen. „Da muss normal jeder kommen, der mit Fußball was am Hut hat“, trifft Christopher Erb den Nagel auf den Kopf. Wie beim Spielertrainer der SG Stockhausen/Blankenau und dessen Schützlingen ist auch im Lager des TSV Ilbeshausen die Vorfreude riesig. Schließlich treffen am Samstag (16 Uhr) in Hochwaldhausen zum TSV-Oktoberfest nicht nur Derbyrivalen, sondern auch die aktuell erfolgreichsten Teams der Fußball-Kreisliga A Lauterbach/Hünfeld aufeinander.

Als entscheidend für den weiteren Saisonverlauf stufen aber weder Erb noch sein Ilbeshäuser Trainerpedant André Wohnig diese Partie ein. Schließlich gebe es mit den Verfolgern DJK 1. FC Nüsttal, TSG Mackenzell und SG Michelsrombach/Rudolphshan weitere starke und ambitionierte Kontrahenten im Rennen um die Topplatzierungen. In anderen Fragen unseres Interviews sind sich die beiden Verantwortlichen nicht ganz so einig.

Wie groß ist die Vorfreude auf die Partie?

Wohnig: Prinzipiell freuen wir uns auf jedes Fußballspiel. Selbstverständlich freut man sich auf ein Derby noch ein bisschen mehr. Wenn dann auch noch der Erste auf den Zweiten trifft, ist das schon etwas Besonders und die Vorfreude auf die Partie steigt mit jedem Tag.

Erb: Vorfreude auf so ein Duell, in dem man sich mit einem richtig guten Gegner messen kann, ist gerade da immer richtig groß. Ich hoffe, dass die Leute vorher mal die Tabelle lesen und sehen, dass der Erste gegen den Zweiten spielt: Was will man denn mehr? Da muss normal jeder kommen, der mit Fußball was am Hut hat. Auch da sollte eine gewisse Vorfreude vorhanden sein. Für uns geht es aber auch am Samstag nur um drei Punkte, nicht mehr und nicht weniger.

Wer und warum geht als Favorit ins Spiel?

Wohnig: Für mich ist die SG Stockhausen/Blankenau der klare Favorit. Sie konnten in der letzten Saison einige Erfahrungen in der Kreisoberliga sammeln, die ihnen diese Saison zu Gute kommen. Zudem sind sie quasi komplett geblieben und konnten im Sommer noch einige Spieler für sich gewinnen.

Erb: Also, ich glaube, ohne mich da weit aus dem Fenster zu lehnen und Sprüche zu klopfen, will und vielleicht sogar „muss“ Ilbeshausen dieses Jahr hoch. Dieses Ziel war jetzt schon, glaub ich, zwei Jahre auf der Agenda. Mit Sicherheit ist das intern auch das Thema und das beantwortet die Frage des Favoriten für diese Partie klar mit Ilbeshausen. Zumal unsere Ansprüche und Zielsetzungen in dieser Serie vom ersten Treffen vor der Saison schon ganz nüchtern betrachtet und realistisch eingeordnet wurde und wir damit bis heute genau richtig fahren. Nach einem Abstieg ist eben nicht alles Gold, was glänzt. Wir machen weiter, Schritt für Schritt, bauen unsere eigenen Leute ein und versuchen, unsere Gegner einfach ein bisschen zu ärgern.

Wo sehen Sie die besonderen Stärken des Kontrahenten?

Wohnig: Stockhausen/Blankenau ist eine sehr kompakt agierende Mannschaft die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angriff und Abwehr hat. Rund um die erfahrenen Spieler Gunter Eidmann und natürlich Spielertrainer Christopher Erb haben sie es geschafft, junge Spieler erfolgreich zu integrieren. Die Mannschaft kommt eigentlich über ihre Geschlossenheit, aber Timo Schäfer mit seinen 13 geschossenen Toren und Christopher Erb sollten wir nicht gerade alleine über den Platz laufen lassen.

Erb: Ilbeshausen ist eine ausgeglichen gute Mannschaft. Da speziell einen auszufiltern, finde ich schwierig.

Wie ist der Gegner zu knacken, auf was kommt es bei Ihrem Team an?

Wohnig: Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren und vor allem wieder besser, geschlossener auftreten. In den letzten Wochen habe ich so das Gefühl, dass der eine oder andere glaubt, dass es schon irgendwie von alleine geht. Aber gerade das Spiel gegen die FSG Vogelsberg II sollte nochmal jedem gezeigt haben, dass wir in jedem Spiel arbeiten und an unsere Grenzen gehen müssen.

Erb: Das wichtigste, um dem Gegner das Leben schwer zu machen, wird sein, dass wir die extrem gute Abwehr (wenig Gegentore) immer wieder beschäftigen und uns neue Lösungen einfallen lassen, um Torgefahr zu erzeugen. Ich hoffe, Stärken und Schwächen ausfindig gemacht zu haben – und jetzt gilt es, dies auf dem Rasen umzusetzen. Man kennt sich ja auch mittlerweile ganz gut. Ganz so blind laufen wir ja auch nicht rum, wenn man auf die Tabelle schaut. Meine Jungs sind gut! Wir müssen es eben nur abrufen.

Wie sieht’s personell bei Ihnen aus?

Wohnig: Jens van der Es wird definitiv ausfallen. Dennis Koller liegt mit einer Erkältung flach – und wir müssen sehen, ob er bis zum Spiel wieder fit ist. Bis zum Samstag ist es noch ein bisschen hin, aber ich hoffe, dass kein weiterer Spieler ausfällt.

Erb: Personell ist es bei uns weiter – wie vergangene Saison auch – in soweit schwierig, dass wir kein Spiel mit der gleichen Elf spielen können. Jetzt ist Kapitän Tobi Schrimpf im Urlaub, Michi Eidmann ist weiter verletzt. Wer genau alles im Aufgebot steht, sehen wir Freitag nach dem Abschlusstraining. Bis dahin wird noch bisschen was passieren, wie ich uns kenne. Steffen Krah und Tobi Dehler werden hoffentlich wieder dazustoßen.

In der Vorwoche trennten sich die Verfolger Nüsttal und Mackenzell mit 1:1. Wäre dies ein wünschenswertes Ergebnis für das anstehende Topspiel?

Wohnig: Ein wünschenswertes Ergebnis wäre natürlich ein Sieg für uns. Siege sind immer wichtig. Ein Sieg im Topspiel würde uns sicherlich noch einen Schub verpassen – und für das anschließende Oktoberfest wäre ein erfolgreiches Ergebnis sicherlich auch von Vorteil. Wir sind zwar aktuell Tabellenführer, aber die Saison ist noch lang und die Liga ist dieses Jahr noch einmal ausgeglichener als letzte Saison. Deshalb würde ich jetzt auch noch keinen Tipp abgeben wollen, wer am Ende ganz oben stehen wird. Die ersten sechs Mannschaften sind nach elf Spielen gerade mal sechs Punkte auseinander, da kann noch einiges passieren – und die Mannschaften hinter diesen sechs Teams würde ich auch noch nicht ganz abschreiben wollen.

Erb: Wenn die Partie unentschieden ausgeht, würde das für uns weiterhin eine super Serie bedeuten, weil wir weiter länger ungeschlagen sind. Und egal, wer gewinnt oder wir gewinnen – deshalb ist weder die Meisterschaft entschieden, noch werden wir bei einer Niederlage unsere Mannschaft abmelden oder uns im Keller verkriechen. Klar will man gewinnen. Wer mich kennt weiß, dass ich alles für den Erfolg abverlange und für diesen alles tue, sonst wären meine Jungs da Samstag auch fehl am Platz! Aber ich bin auch weiter der Meinung, dass egal was da passiert in Ilbeshausen, gerade mit Michelsrombach und Mackenzell zwei richtig gute Mannschaft ganz oben mitspielen bis zum Schluss; nicht nur Ilbeshausen, Nüsttal oder Stockhausen/Blankenau.

Erstmals bilden (überwiegend) Lauterbacher und Hünfelder Teams eine A-Liga. Wie bewerten Sie diese Premiere?

Wohnig: Einen besonderen Reiz sehe ich nicht unbedingt und man muss ja leider feststellen, dass in den letzten Jahren einige Mannschaften hin und her geschoben wurden. Wir hatten uns eigentlich schon auf die Derbys mit der SG Grebenhain/Bermuthshain und dem SV Nieder-Moos gefreut, die durch die strikte Einteilung aber leider in die Schlüchterner Liga eingeteilt wurden. Alles in allem läuft der Ligabetrieb aus meiner Sicht aktuell aber sehr gut.

Erb: Durch die „neue“ Einteilung hat die Qualität der Liga mit Sicherheit einige Schippen draufgepackt, was für mich erstmal sportlich eine super, herausfordernde Sache ist. Dadurch, dass ich früher schon auf dem einen oder anderen Sportplatz dort gespielt habe, trifft man den einen oder anderen Bekannten wieder, was dem Ganzen dann natürlich allgemein gut tut. Die Jungs lernen so auch mal anderes kennen und so muss man sagen, das diese Einteilung der Liga sicher nichts Negatives bedeutet hat.



Aufrufe: 010.10.2019, 23:00 Uhr
Kai Kopf (Lauterbacher Anzeiger)Autor