2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
– Foto: Hans Krämer

Als aus der Lust eine Last wurde

Kreisliga A: Die SG Veldenz/Burgen hat mit den Spätfolgen der Extra-Schichten im Pokal zu kämpfen.

Zunächst bärenstark, dann aber wacklig: In der auf den vergangenen Mittwoch verlegten Partie gegen den SV Gonzerath bot die SG Veldenz/Burgen nach Ansicht von Spielertrainer Sascha Kohr eine „richtig gute, wenn nicht sogar eine der besten Halbzeiten in dieser Saison“ – und führte bereits nach 23 Minuten mit 2:0. Als Marius Lorenz mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend früh im zweiten Durchgang das 3:0 erzielt hatte, sah alles nach einem souveränen Sieg der Spielgemeinschaft aus. Doch schon wenig später verkürzte der Gast vom Hunsrück nach einem Fauxpas im Veldenz/Burgener Spielaufbau und kam kurz vor Schluss nach einem doppelt abgefälschten Freistoß sogar noch zum 3:2. Es folgten hektische Minuten. Am Ende war Kohrs Team aber der verdiente Sieger.

Sieben Punkte beträgt derzeit der Rückstand auf Spitzenreiter SV Hetzerath. Dort hatte es am Sonntag ein 1:1-Unentschieden gegeben. Kohr ist überzeugt davon, dass „wir dort ohne unsere ganzen verletzten oder angeschlagenen Spieler gewonnen hätten“. Besonders schmerzlich wurden und werden die Offensivkräfte Michael Mayer und Pierre Swoboda sowie Matthias Lichter vermisst. Auf Lukas Kaiser musste Coach Kohr zwischenzeitlich auch drei Wochen lang verzichten. „Bei unserem schmalen 16-Mann-Kader wiegen solche Ausfälle umso schwerer“, sagt Kohr, der die SG mittlerweile in der fünften Saison trainiert. Die Ursache für vielen Verletzungen in den vergangenen Wochen und einige unnötige Punktverluste – hier nennt er vor allem die Nullnummer Anfang Oktober bei der SG Traben-Trarbach – sieht der 37-Jährige in den Pokalstrapazen: „Diese Spiele haben uns komplett zerstört.“ Alleine im September kam man so auf acht Partien.

Mit den Überraschungen im Rheinlandpokal gegen die klassenhöheren Bezirksligisten SV Lüxem (3:2) und SG Baustert (3:2) ließ man zwar aufhorchen, der Substanzverlust inklusive des mit 2:4 verlorenen Drittrundenduells gegen die SG Wallenborn und den Begegnungen im Kreispokal war aber immens. Aus der Lust am Cup-Wettbewerb wurde so zunehmend eine Last.

Eventuell noch den Tabellenführer Hetzerath einzuholen, ist für Kohr aktuell kein Thema: „Die sind sehr konstant unterwegs. An Hetzerath vorbeizukommen, wird wohl eher nicht mehr klappen.“

Der volle Fokus ist bei Veldenz/Burgen zunächst auf das Derby gegen die SG Neumagen-Dhron/Trittenheim gerichtet. Kohr trifft alte Weggefährten, mit denen er 2014/15 als Spielertrainer den Sprung in die Bezirksliga schaffte. Sein damaliger Goalgetter Christoph Bechtel ist jetzt Trainer beim kommenden Gast. „Neumagen steigert sich oft am Gegner. Deshalb erwarte ich sie gegen uns auch gut“, sagt Kohr. Die Offensivkräfte Mayer und Swoboda saßen zuletzt beim 3:2 über Gonzerath zwar schon wieder auf der Auswechselbank. Eingesetzt hätte Kohr sie aber nur im äußersten Notfall: „Normalerweise sind sie noch nicht soweit.“

Froh ist der SG-Trainer, trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Simon Steinke und Stefan Macht immer noch auf zwei starke Schlussmänner zurückgreifen zu können: Dem erst 20-jährigen Darren Krappe bescheinigt er sogar Rheinlandligaformat, und auch der 42-jährige Dirk Mittler (vormals Schuprass) habe bereits in einigen Partien seinen Mann gestanden. Wer gegen Neumagen-Dhron zwischen den Pfosten steht, will Kohr kurzfristig entscheiden.

Aufrufe: 05.11.2021, 18:22 Uhr
Andreas ArensAutor