2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Gleich zweimal kam es zum Derby zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und dem FV Illertissen, beim Auftakt und im Spiel um Platz drei. Spatz Gianluca D’Onofrio (Mitte, weißes Trikot) und Akaydin Furkan (Nr. 26) nutzten die Chance, sich zu präsentieren.
Gleich zweimal kam es zum Derby zwischen dem SSV Ulm 1846 Fußball und dem FV Illertissen, beim Auftakt und im Spiel um Platz drei. Spatz Gianluca D’Onofrio (Mitte, weißes Trikot) und Akaydin Furkan (Nr. 26) nutzten die Chance, sich zu präsentieren.
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AL-KO Cup vor dem Aus

Nur 2300 Zuschauer in der Ratiopharm Arena: Veranstalter macht finanzielles Minus

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Drittligist SG Sonnenhof Großaspach gewinnt im finalen Elfmeterschießen die zweite Auflage des Fußball-Hallenturniers um den AL-KO Cup. Der SSV Ulm 1846 schlägt im kleinen Finale Illertissen.

Nur 2300 Zuschauer kamen, die Veranstalter machten eine finanzielles Minus. Ein drittes Turnier wird es wohl nicht mehr geben. Etliche spannende Spiele, darunter drei Begegnungen, die erst im Neunmeterschießen entschieden wurden, 59 Treffer in der regulären Spielzeit plus weitere 15 Tore in der Zusatzschicht, mit dem Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach einen Überraschungssieger, Platz drei für Lokalmatador SSV Ulm 1846 Fußball vor dem bayerischen Nachbarn FV Illertissen – auf den ersten Blick war das zweite Hallenfußball-Turnier um den AL-KO Cup eine Erfolgsgeschichte.

Dennoch ist fraglich, ob das Turnier eine dritte Auflage erfährt. Der Etat für das eintägige Spektakel beträgt 150 000 Euro. Da aber am Donnerstag lediglich 2300 Zuschauer kamen – bei der Premiere vor einem Jahr waren es noch 3700 Fans – schrieben die Veranstalter, die Hamburger Agentur Match IQ und die Ratiopharm Arena, Rote Zahlen. Der SSV Ulm 1846 Fußball ist an dem finanziellen Minus nicht beteiligt. „Für uns bestand kein Risiko. Wir waren nur für den geregelten Ablauf in der Halle zuständig“, versichert Anton Gugelfuß, der für den sportlichen Bereich zuständige Vorstand des SSV Ulm 1846 Fußball.

„Die Bedingungen sind eigentlich ideal. Aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir so einen Einbruch beim Publikumszuspruch haben werden. Wir werden mit einem Verlust aus der Veranstaltung gehen und tendieren klar zu einem Nein für nächstes Jahr. Wobei ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ganz ausschließen möchte“, sagte Nils ­Janzen von Match IQ.

Weiteres Manko der zweiten Auflage: Die Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und SpVgg Greuther Fürth, die jeweils eine fixe Antrittsprämie von circa 15 000 Euro kassierten, waren fast ohne Profis angereist. Gerade die Roten Teufel, die mit ihrer ersten Garnitur und dem neuen Trainer Norbert Meier beim parallel stattfindenden Harder-Cup in Mannheim spielten, enttäuschten maßlos. „Wir haben dem Veranstalter offen kommuniziert, dass wir wie jedes Jahr in Mannheim zugesagt haben, als die Anfrage aus Neu-Ulm kam“, behauptet FCK-Sportdirektor Uwe Stöver. Titelverteidiger SpVgg Greuther Fürth hatte nur drei Zweitliga-Profis dabei, erreichte aber mit etlichen talentierten Regionalliga- und A-Junioren-Spielern das Finale, wo sie sich Großaspach im Neunmeterschießen mit 2:3 (2:2 nach regulärer Spielzeit) geschlagen geben mussten. Die Lauterer befanden sich da schon längst auf der Heimreise.

Zwiespältig war auch das Abschneiden des SSV Ulm 1846 Fußball. Trainer Stephan Baierl hatte kurzfristig auf Olcay Kücük (Grippe) und Vinko Sapina verzichten müssen. Letzterer zog sich beim einzigen Hallentraining eine Reizung im Knie zu und fällt wohl eine Woche aus, also auch beim Trainingsstart am Montag. Nach dem 2:4 im Auftaktspiel gegen den FV Illertissen, bei dem die Spatzen nahezu körperlos spielten, steigerten sich die Ulmer und bezwangen in einer robust geführten Begegnung Kaiserslautern mit 5:0. Damit standen die Spatzen – anders als im Vorjahr – im Halbfinale. Dort gab es gegen Fürth (wie in der Bundesliga-Saison 1999/2000 gegen Leverkusen) eine 1:9-Klatsche. „Das hätte nicht sein müssen, die anderen Spiele waren aber alle ordentlich“, sagte Gugelfuß nach dem „Leverkusen reloaded“. Obwohl die Spatzen ohne Pause ins Spiel um Platz drei mussten, gewannen sie gegen Illertissen im Neunmeterschießen 4:3 (5:5).

Illertissen war mit zwei Gruppensiegen ins Halbfinale gekommen und leistete dort Großaspach heftigen Widerstand. „Wir sind nach zweimaligem Rückstand zurückgekommen“, war Trainer Ilija Aracic stolz auf sein Team, das sich im Neunmeterschießen („das ist ein Glückspiel“) sowohl Großaspach als auch im Spiel um Platz drei dem SSV 46 geschlagen geben musste. „Die Arbeit mit der Mannschaft macht viel Spaß. Ich werde sie wohl auch in der nächsten Saison trainieren“, geht Aracic von einer Vertragsverlängerung aus.



Alle Infos zum AL-KOCup 2017 unter www.fupa.net/liga/al-ko-cup

Aufrufe: 06.1.2017, 20:06 Uhr
SWP / Von Gerold Knehr und Detlef GroningerAutor