Aktuelle Stimmen zur neuen Situation

17.03.2020

Tobias Haitz, Spielführer SG Stolberg:

"Zunächst wünsche ich allen Betroffenen Gute Besserung. Ich hoffe, dass jeder die Situation sehr ernst nimmt und wir alle gemeinsam das Nötigste tun, um die Ausbreitung aufzuhalten. Dazu gehört auch, dass wir den Fußball erstmal ganz hinten anstellen. Ich bin ehrlich und denke da überhaupt nicht an den Sport, sondern in erster Linie an die Gesundheit, aber auch an alle Menschen dort draußen, die gerade riesige Verluste erzielen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass man hochsensibel damit umgeht. Was in dieser Saison jetzt noch kommt oder auch nicht, ist denke ich jedem egal, denn Fußball spielen können wir immernoch und sind wir mal ehrlich: In der aktuellen Situation macht es auch keinen Spaß. Ich finde die Entscheidung mehr als gut, dass wir erstmal nicht trainieren, geschweige denn spielen. Solange dort auch keine 100%ige Klarheit herrscht, was den Virus angeht, sollten wir das auch nicht tun. Meiner Meinung nach hätten wir das ganze Thema etwas früher aufgreifen sollen, aber das können wir nicht mehr ändern. Jetzt gilt es das Beste & Vernünftigste daraus zu machen."

Jan Daßen, Trainer Nachwuchsbereich der Sportfreunde Siegen:

"Auch in Siegen wurde der Spiel- und Trainingsbetrieb bis zum 19 April eingestellt. Grundsätzlich befürworte ich diese Entscheidung, da Fußballspiele mit ca. 20-25 Kindern, Trainern, Eltern und Großeltern nicht sonderlich dazu beitragen, die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Ich begrüße auch das Vorgehen des Landes NRW endlich flächendeckende Entscheidungen zu treffen. Jedoch hoffe ich, dass zumindest der Trainingsbetrieb eventuell etwas früher wieder aufgenommen werden kann. Viele Mannschaften im Leistungsbereich befinden sich mitten in ihrer wichtigen Vorbereitung. Außerdem brenne nicht nur ich, sondern auch jedes Kind in NRW darauf, nach der Winterpause wieder Meisterschaftsspiele draußen auf dem Platz zu spielen.

"Die Entscheidung den Spiel- und Trainingsbetrieb einzustellen war richtig. Diese Regelung nun (erstmal) bis zum 19.04.20 zu verlängern ist, aufgrund der aktuellen Lage auch unumgänglich und vernünftig. Es geht jetzt nicht darum, wann wir wieder spielen - es geht jetzt erstmal darum, die Gesundheit, das Wohl aller Menschen zu schützen! Wir werden nun schauen und abwarten müssen, wie sich das Ganze weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es ja in der gesamten Welt täglich neue Entwicklungen; niemand kann aktuell sicher sagen, wie es morgen bzw. in den nächsten Wochen aussieht. Aus sportlicher Sicht wäre es sicherlich für alle (von der Bundesliga bis zur Kreisliga) am Besten und Fairsten, wenn die Saison regulär zu Ende gebracht werden könnte, sei es mit englischen Wochen oder einer Verlängerung der Saison, da eine sportliche Entscheidung über Auf- und Abstieg fallen sollte."

Frank Küntzeler, Trainer DJK Arminia Eilendorf:

Für uns sind die getroffen Maßnahmen des FVM und der Stadt absolut nachvollziehbar und werden von unterstützt! Es gilt speziell auch den Empfehlungen der Experten zu folgen. So werden z. B. unsere Umkleideräumlichkeiten mit Desinfektionsmittel ausgestattet. Sportlich lassen wir den Ball ruhen und die Jungs werden einige Läufe im Wald, alleine und abseits anderer Menschen, absolvieren.
Derzeit ist der Fußball nachrangig! Interessante Diskussionen führen wir derzeit wie der Umgang mit der Saison sein wird, wenn nicht weitergespielt werden kann: Optionen sind Tabelle der Hinrunde, aktuelle Tabelle, keine Wertung....Erstmal hoffen wir aber, dass alle gesund bleiben!

Lars Lüdeke, Spieler SV Falke Bergrath II:

"Die Entscheidung ist in meinen Augen mehr als richtig, da so die Spieler, Trainer, Betreuer, Eltern und Fans geschützt werden. Sicherlich ist es schade, gerade mit Blick auf den beginnenden Frühling, dass der Trainings- und Spielbetrieb eingestellt wurde, aber so kann eine weitere Ausbreitung verhindert werden.
Klar ist die Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Saison mehr als unbefriedigend, da wir uns als Team etwas mehr vorgenommen hatten, insbesondere in der Rückrunde. Dennoch bleibe ich dabei, dass die Entscheide richtig ist, da man jeden Tag von neuen Schlagzeilen und Entwicklungen überrascht wird."

Lena Daßen, Trainerin Jugendsport Wenau E2:

Anfangs fand ich es sehr ärgerlich, mein Team hatte einen guten Lauf, wir sind stark in die Saison gestartet. Meine ersten Gedanken waren, dass ich wieder bei Null anfangen müsste, wenn der Trainingsbetrieb so lange eingestellt wird. Dadurch habe ich mich in den ersten Momenten geärgert. Danach war aber relativ schnell klar, dass dies die richtige Entscheidung ist! So sehr wir Fußball auch lieben, es ist nicht das Wichtigste! Alle müssen jetzt daraufhin arbeiten, dass sich der Virus zumindest verlangst ausbreitet und ich denke, dass das Wohl der Gesellschaft wichtiger ist als Fußball!