Manfred Novaceks Gefühlsleben ist durcheinander, der Vorsitzende der DJK Agon 08 Düsseldorf weiß nicht genau, wie ihm nach der vergangenen Sportausschusssitzung zumute sein soll. Dort wurde beschlossen, dass auf der Agon-Anlage an der St.-Franziskus-Straße nach Abbau des Containerareals ein D9-Juniorenspielfeld, 54 mal 78 Meter groß, für 940.000 Euro errichtet werden soll.
Die Mehrheit im städtischen Sportausschuss ließ aber ins Protokoll schreiben, dass der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss nur dann gefasst wird, wenn die DJKler Kooperationen mit benachbarten Vereinen eingehen. „Die Nummer geht nur auf die Reise, wenn bis dahin eine Kooperationsvereinbarung vorliegt. Liegt sie nicht vor, kann man sich ausmalen, wie die Abstimmung zum Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss ausfallen wird“, sagte Sportausschussmitglied Stefan Wiedon (CDU).
Genau diese Zusage unter Bedingungen löst bei Manfred Novacek nun aber Bauchschmerzen aus. „Wir freuen uns selbstverständlich, dass wir einen Kunstrasen bekommen sollen“, sagt der Vereinsvorsitzende. „Meine Euphorie ist aber verflogen, nachdem meine Erkundigungen ergaben, dass die Kooperation nicht nur für die Nutzung des neuen D-Jugendspielfeldes gelten soll, sondern gleich auch für den gesamten Verein.“
Novacek hat sich direkt nach der Sportausschusssitzung ans Werk gemacht und mit den Vorständen des DSC 99 und des Rather SV Kontakt aufgenommen. „Die wissen beide nichts von anstehenden Kooperationen“, sagt Novacek. Er wisse jedenfalls nicht, worüber er jetzt mit den Nachbarvereinen genau sprechen soll. „Geht es doch ausschließlich um das neue Kleinspielfeld, muss beispielsweise geregelt werden, wo sich die Sportler umziehen und duschen, Umkleiden sollen ja nicht gebaut werden. Wer übernimmt die Stromkosten für die Nutzung von Flutlicht? Wenn bei uns das Licht angeht und Wasser verbraucht wird, zahlt das Agon. Wir sind keine Bezirkssportanlage, bei der die Stadt die Kosten übernimmt.“
Freude herrscht dagegen darüber, dass der Bau eines Naturrasenplatzes, der nach Novaceks Aussage kürzlich noch zur Diskussion stand, in der Sportausschusssitzung keine Beachtung fand. Doch nach dem städtischen Bedarfsbeschluss liegen ihm viele Fragen auf der Seele. Wie viel Zeit haben wir eigentlich, um den Kooperationsvertrag einzutüten? Was passiert, wenn die beiden anderen Vereine kein Interesse an einer Kooperation haben? Wie lange soll die vereinbarte Zusammenarbeit zwischen den Vereinen laufen?
Und was passiert eigentlich, wenn sich der DJK so viele Kinder und Jugendliche anschließen, dass auf der Anlage keine freien Trainingskapazitäten für die anderen Vereine mehr vorhanden sind? Ist die Kooperationsvereinbarung in diesem Fall kündbar?
„Ich habe noch Fragen genug“, sagt Novacek. „Ich führe jetzt Gespräche und suche den Kontakt zum Sportamt. Vielleicht kann man mir da ja ein paar Informationen geben, worüber und mit wem die DJK Agon kooperieren soll.“