2024-06-17T07:46:28.129Z

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An seinem 40. Geburtstag wurde Danilo Diller von seinen ehemaligen Mitspielern des FC Thüringen Jena überrascht.
An seinem 40. Geburtstag wurde Danilo Diller von seinen ehemaligen Mitspielern des FC Thüringen Jena überrascht.

Achtung Führungsspieler! Vom Aussterben bedroht...

„In meiner mehr als 25-jährigen Laufbahn im Amateurfußball, habe ich vielleicht noch vier oder fünf solche Spieler, wie ihn gehabt“, sagt sein ehemaliger Trainer Thomas Wirth.

Danilo Diller hat Eindruck hinterlassen – meist einen sehr guten. Und das nicht nur bei seinem ehemaligen Trainer und Freund Thomas Wirth, sondern auch bei vielen Mitspielern.

„Mein erster Kapitän im Männerbereich. Es war eine Augenweide ihm beim Fußballspielen zuzuschauen. Man konnte viel von ihm auf und neben den Platz lernen“, sagt beispielsweise Markus Strobel in seiner persönlichen Top11 über Danilo. Und auch Torwart Christoph Haase schlägt in diese Kerbe: „Ein begnadeter Linksfuß. Freistöße, Elfmeter, Kopfbälle - Tore am Fließband. Ein echter Strafraumstürmer und Führungsspieler.“

Im Jahr 2005 kam Danilo Diller im gestandenen Fußballalter von 31 Jahren vom FV Rodatal Zöllnitz zum FC Thüringen Jena. „Er war ein absoluter Topfußballer und ich wollte ihn damals unbedingt zu Thüringen Jena holen. Wir haben uns vom ersten Tag an blind verstanden – das ist heute noch so“, gerät Thomas Wirth ins Schwärmen. Damals hatte der aktuelle Trainer von Preußen Bad Langensalza viele junge ambitionierte Kicker wie Haase, Strobel & Co. in seiner Truppe. Und eine solche Rasselbande braucht bekanntlich Führung. Danilo verkörperte als klassischer Zehner alle Tugenden eines Leaders. Ein Fußball-Typus, der in der heutigen Zeit stark vom Aussterben bedroht ist. „Er konnte mit seinen Worten und das war meist nicht viel was er gesagt hat, einfach seine Mitspieler mitreißen. Das hatte immer Hand und Fuß und hat immer genau den Kern getroffen. Sein Einsatz und seine Kommunikationsfähigkeit waren vorbildlich. Einen solchen Fußballer gibt es heute nicht mehr“, streicht Thomas Wirth seine Führungsqualitäten heraus.

Sein letztes Spiel für den FCT - Danilo Diller, Nummer 20.
Sein letztes Spiel für den FCT - Danilo Diller, Nummer 20.

„Man hat auf mich gesetzt und ich habe meine Rolle schnell eingenommen und mich vor allem um die jungen Spieler gekümmert“, blickt Danilo zurück. Bereits nach der Vorbereitung wurde er zum Kapitän beim FCT gewählt. „Ich scherze immer, dass Wirthi (Anm. d. Red. Thomas Wirth) die Abstimmung manipuliert hat“, so der mittlerweile 46-Jährige. Sein damaliger Coach, der nur wenige Jahre älter ist, bestreitet dies: „Ein wenig musste ich ihn damals schon mit der Wahl kitzeln. Aber ich hätte gar keinen anderen Kapitän als ihn zugelassen“, so Thomas Wirth.

>> zum FuPa-Profil von Thomas Wirth

Dabei ist Danilo ein Spieler von der „alten Schule“, wie er sagt. Ein typischer Zehner, der Torgefahr ausstrahlt, aber eher lauffaul war. Aber viel laufen musste er auch nicht, wenn er die nötigen Teamkollegen um sich hatte, die wussten seine Stärken einzusetzen. „Wenn man ihn im Strafraum angespielt hat, dann wusste man: Danilo macht das schon. Und so hat er es dann auch fünf Jahre lang gemacht.“, spricht Thomas Wirth über die Stärken des Spielers Danilo Diller. „Mein Glück war, dass ich bei all meinen Stationen auch Tore geschossen habe. Ich war nicht der Typ, der viele Zweikämpfe geführt geschweige denn viele gewonnen hat. Ich war auch kein Sprinter. Aber ich war in Tornähe immer gefährlich und hatte auch sonst ein recht passable Schusstechnik“, sagt Danilo heute und ergänzt: „Mit modernen Fußball, wie man ihn heute spielt, hatte das sicher nichts zu tun. Ich selber würde als Trainer mit dem damaligen Spieler Danilo Diller wahnsinnig werden.“

>> zum FuPa-Profil von Danilo Diller

Für die Mannschaft des FC Thüringen Jena war Danilo Diller damals Gold wert. Bis zu seinem 36. Lebensjahr schnürte er noch am Jenzig die Fußballschuhe und stieg in seiner letzten Saison mit Thomas Wirth in die Landesklasse auf. „Es waren fünf wunderschöne Jahre, die mit dem Aufstieg gekrönt wurden. Aber Landesklasse wollte ich mir mit 36 Jahren nicht mehr antun. Ich kam damals ein Altstar auf Kreisoberliga-Niveau.“

Eine enge Freundschaft verbindet Danilo Diller und Thomas Wirth bis heute. Man tauscht sich zu den eigenen Spielen als Trainerkollegen aus, bestreitet Testspiele gegeneinander und unterhält sich auch über andere Dinge. „Wir kannten uns schon, als ich noch im Nachwuchs bei SCHOTT Jena gespielt habe. Danilo hat damals ein Jahrgang unter mir gespielt. Wir waren vom ersten Tag an befreundet und sind es heute noch. Zudem haben wir großen Respekt voreinander“, sagt Thomas Wirth, der zu Danilos 40. Geburtstag gemeinsam mit Frank Schulz ein Fußballspiel zwischen seinem aktuellen Verein dem SV Gleistal und seinem Ex-Klub Thüringen Jena organisiert. Danilo kickte jeweils eine Hälfte bei jedem Team.

Als Trainer hätte Danilo Diller einen Spielertypen wie er selbst war nicht gerne unter der Regie.
Als Trainer hätte Danilo Diller einen Spielertypen wie er selbst war nicht gerne unter der Regie. – Foto: P. Loschek / SV Gleistal

Aufrufe: 030.4.2020, 18:00 Uhr
André HofmannAutor