2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Volkhard Patten

Acht Teams kämpfen um den Aufstieg (1)

KLA Bergstraße: Spannung im Kampf um die Spitze / Ausgangspositionen unterschiedlich

Einen packenden Aufstiegskampf bekommen in dieser Saison die Fans in der Kreisliga A Bergstraße zu sehen. Gleich acht Teams stehen in unmittelbarer Tuchfühlung zur Tabellenspitze. Spitzenreiter SSV Reichenbach (38 Punkte) trennen vom Tabellenachten SV Winterkasten (32) lediglich sechs Zähler. Wir haben die Teams im Aufstiegsrennen unter die Lupe genommen und uns in zwei Teilen mit der Frage beschäftigt, wer bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs die besten Chancen für den Aufstieg in die Kreisoberliga hat. Heute: Die Plätze acht bis fünf.

8. SV Winterkasten (32 Punkte aus 17 Spielen)

Auf den ersten Blick hat der SV Winterkasten im Oktett der Aufstiegskandidaten die schlechtesten Karten. Doch wenn man die Tabellenkonstellation genauer betrachtet fällt auf, dass das Team zwei Spiele weniger als die Konkurrenz ausgetragen hat. So könnte man im Idealfall nach Punkten mit dem SSV Reichenbach und Azzurri Lampertheim gleichziehen. Gerade in den noch ausstehenden Heimspielen sieht Trainer Uwe Reibold eine große Chance: „Rein sportlich betrachtet ist unsere Situation gar nicht so schlecht. Wenn wir unsere beiden Nachholspiele daheim gewinnen, sind wir an der Tabellenspitze dran. Seit September konnten wir nur noch Auswärtsspiele bestreiten und setzen somit voll und ganz auf die Rückrunde, in der wir von den letzten 13 Ligaspielen zehn zuhause haben. Wenn wir bedenken, dass wir letztes Jahr die zweitbeste Heimmannschaft der Liga gewesen sind, ist diese Saison noch sehr viel möglich.“ Auch einen möglichen Aufstieg würde Reibold, der den SVW im Sommer verlässt, gerne noch mitnehmen: „Die Situation lässt uns alle Möglichkeiten, oben anzugreifen. Holen wir in den kommenden drei Begegnungen gegen Lörzenbach, Lindenfels und TSV Reichenbach mindestens fünf Punkte, sind wir wieder mitten drin im Aufstiegskampf. Mit dieser Einstellung, nochmal voll anzugreifen, sind wir auch in die Wintervorbereitung gegangen“, so Reibold.

Tatsächlich könnte es bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs noch einmal steil nach oben gehen. Mit 24 Punkten aus zwölf Partien stellt man bereits das auswärtsstärkste Team der Liga. Mit den noch zehn ausstehenden Heimspielen hat man zudem ein dickes Pfund im Aufstiegskampf in der Hand. Und so könnte der SV Winterkasten ein heißer Tipp für den Aufstieg sein und die Konkurrenz im Endspurt überflügeln.


Platz 7: FC Ober-Abststeinach (33 Punkte nach 19 Spielen)

Kreisoberliga-Absteiger FC Ober-Abtsteinach möchte nach Möglichkeit wieder zurück in die KOL. Passend dazu gibt Trainer Daniel Pfeifer die Richtung für den Rest der Saison vor: „Wir haben den Aufstieg nicht abgeschrieben. Auch mit dem Hintergrund, dass wir daran glauben, eine deutlich bessere Rückrunde zu spielen, als das in der Vorrunde der Fall gewesen ist. Wir müssen und werden sehr fokussiert sein, falls die Saison nochmal weitergehen wird.“ Neuzugänge wie Jannik Oberle (kam vor Saisonbeginn von der SG Unter-Abtsteinach), der über Verbandsligaerfahrung verfügt oder Stürmer Maximilian Gärtner (kam vor der Saison von Eintracht Wald-Michelbach II), der zuverlässig seine Tore machte, zeigen, dass man beim FCO gewillt ist, schnell wieder in die Kreisoberliga zurückzukehren.

Um den direkten Wiederaufstieg zu realisieren, muss bei den Odenwäldern aber eine deutliche Leistungssteigerung her, betont Trainer Pfeifer. Ein Trumpf könnte die starke Abwehr sein, die in 19 Spielen bislang nur 26 Gegentreffer zugelassen hat. Auch die Erfahrung im Kader könnte sich gerade zum Ende der Saison auszahlen. Schafft man es, zuhause stärker zu werden (Zehnter der Heimtabelle) und bleiben alle Spieler fit, kann der FCO eine entscheidende Rolle um den Aufstieg spielen.


Platz 6: TSV Reichenbach (35 Punkte aus 18 Spielen)

Mit Tabellenplatz sechs muss sich aktuell der TSV Reichenbach zufriedengeben, allerdings hat man im Vergleich zur Konkurrenz auch eine Partie weniger ausgetragen. Sollte das Nachholspiel in Winterkasten gewonnen werden, könnte man von den Punkten her mit Lokalkonkurrent SSV Reichenbach und den zweitplatzierten Lampertheimern gleichziehen. Eine Situation, die Trainer Christian Bauer durchaus positiv bewertet: „Gegen einen möglichen Aufstieg wird sich hier beim TSV keiner wehren. In den letzten fünf Jahren standen wir des Öfteren unmittelbar vor dem Aufstieg und haben es, bis auf die letzten beiden Jahre, jeweils auf der Ziellinie verspielt. Mit dem einen Spiel mehr in der Hinterhand ist für uns noch so einiges möglich“, so Bauer. Schmerzhaft war für Bauer und seine Mannschaft allerdings die 1:4-Heimpleite im Derby gegen den SSV Reichenbach. Ansonsten spielt man allen voran auf eigenem Platz eine konstante Runde und schnuppert auch aus diesem Grund in dieser Saison wieder am Aufstieg.

Um diesen endlich zu realisieren muss der TSV allerdings auf fremdem Platz stärker werden. Drei der bisher vier Saisonniederlagen kassierte man auswärts, unter anderem gegen die direkte Konkurrenz Aschbach (1:2) und Azzurri Lampertheim (0:3). Die Gelegenheit, diese Bilanz ins Positive zu drehen, hätten die Odenwälder nach der Pause, wenn es zum Nachholspiel in Winterkasten und beim Lokalrivalen SSV Reichenbach geht. Gerade gegen den SSV hat man nach dem 1:4 noch eine Rechnung offen. Mit der Elf von Trainer Christian Bauer ist aber auch in dieser Saison bis zum Schluss zu rechnen, wenn es um den Fleischtopf "Aufstiegsplatz" geht.


Platz 5: TSV Aschbach (36 Punkte aus 19 Spielen)

Wie Phönix aus der Asche hat sich der TSV Aschbach in dieser Saison in das obere Tabellendrittel gespielt. In der abgelaufenen Spielzeit 2018/19 kämpfte man lange um den Ligaverbleib und beendete die Saison letztlich auf dem 13. Platz. Ein gelungener Schachzug des TSV war es, zum Ende der letzten Saison Sandro Riebel als Trainer einzustellen. Unter ihm gelang nicht nur den Klassenerhalt, sondern auch die Etablierung in der Spitzengruppe der Liga in der aktuellen Saison. Doch mit dem Aufstieg will der 29-jährige Coach eigentlich gar nichts zu tun haben: „Qualität ist in der Mannschaft definitiv vorhanden. Das war letztes Jahr nicht anders als in dieser Saison. Nun können wir es endlich auch auf dem Platz abrufen. Doch der Aufstieg ist bei uns in Aschbach kein Thema. Uns ist es wichtig, eine gute Rolle in der Kreisliga A zu spielen und nach einer hektischen letzten Saison, die fast mit den Abstieg in die B-Liga geendet hätte, wieder in ruhigere Tabellenregionen zu gelangen“, so Riebel.

Der TSV ist der Minimalist im Aufstiegskampf - viele Spiele gewann Aschbach knapp, das belegt auch die Tordifferenz (+6). Dass es in diesem Jahr so gut läuft, kommt auch für den Club selbst etwas überraschend. Aber durch Riebels ruhige und besonnene Art ist es dem Trainer gelungen, eine Mannschaft zu formen, die es an guten Tagen auch mit den Spitzenteams der Liga aufnehmen kann. Und auch wenn es am Ende nichts werden sollte mit der Kreisoberliga, werden derzeit in Aschbach die Weichen für eine positive Zukunft gestellt.

Aufrufe: 014.4.2020, 15:39 Uhr
Pascal WinklerAutor