2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht

Abwehraussetzer verhindern Dreier

VL MITTE: +++ Unnötige Niederlage +++ Semlitsch-Vertreter Alexander Otto spricht von "dummen Toren" +++

OBERLIEDERBACH. Was für ein ebenso verrücktes wie intensives und abwechslungsreiches Spiel in Oberliederbach mit sieben Toren! Allerdings mit einer völlig unnötigen 3:4 (1:2)-Niederlage für den VfB 1900 Gießen. Erst führte der VfB zurecht, dann sahen die abstiegsgefährdeten Oberliederbacher wie der Sieger aus und in der Schlussphase, in der die nun dominierenden Gießener den verdienten Ausgeich erzielten und danach sogar mehrmals vor dem Führungstreffer standen, schlug der Gastgeber noch einmal zu und feierte ausgelassen den für den Klassenhalt wichtigen Dreier.

,,Diese Niederlage hätte nicht sein müssen. Nach dem Ausgeich sind wir die bessere Mannschaft, müssen aber unsere Chancen nutzen", trauerte Co-Trainer Alexander Otto, der den familiär verhinderten Chefcoach Niko Semlitsch vertrat, den Punkten nach, ,,weil wir dumme Tore bekommen haben."

In einer von Beginn an sehr intensiv und von den Gastgebern oft überhart geführten Begegnung gelang Sven Kusebauch nach genauer Hereingabe von Max Ott die frühe 1:0-Führung (7.), über die sich allerdings die Handvoll mitgereister VfB-Fans nur kurz freuen konnte.

SG Oberliederbach - VfB 1900 Gießen 4:3

In der 13. Minute bestrafte SG-Kapitän Max Walentowitz mit dem ersten seiner drei Tore an diesem sonnigen Nachmittag die untätige Abwehr der Gäste. Beim 2:1 45.) kurz vor dem Pausenpfiff ließ sich der wie Volkan Vural in die Anfangsformation gekommene Dominik Zeller zu leicht von Walentowitz ausspielen, und der SG-Angreifer traf ins kurze Eck.

Nach der Pause signalisierte Hendrik Dechert (50.), dessen Schuss SG-Keeper Ronny Zimmer ebenso abwehrte wie den des freistehenden Michael Bathomene (56.), dass Gießen einen Zahn zulegte und vehement auf den Ausgleich drückte. Der gelang Kevin Kaguah (66.) als er einen lang gezogenen Eckball zum 2:2 eindrückte. Jetzt gaben die Gießener den Ton an, aber die Gastgeber, die ihr frühes Pressing über 90 Minuten durchhielten, gingen erneut durch Denny Piazza (71.) in Führung. Hier agierte die VfB-Abwehr ebenso konfus wie vor dem Schuss von Nikolai Pyatt (80.), den Dusan Olujic noch an den Pfosten lenkte.

Dann folgte eine aufregende Schlussphase, in der Kusebauch (82.), Dechert (85.) und zweimal Sebastian Schäfer (87.) Hochkaräter nicht nutzten und erst Kaguah eine genaue Dechert-Flanke zum 3:3 (85.) verwandelte. Und als man im VfB-Lager mit dem fehlenden Glück beim Abschluss haderte, schlug der unermüdlich kämpfende Tabellenelfte noch einmal zu. In der Nachspielzeit nutzte Walentowitz die Lethargie in der VfB-Abwehr und schloss ein Solo zum 4:3 (90+2.) ab. Es passte zu der dramatischen Partie, dass Bathomene (90+4) aus fünf Metern Torentfernung fast noch der erneute Ausgleich gelungen wäre.

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SG Oberliederbach: Zimmer - Beimel, Senftleben, Schlierbach (62. Scherer), Hame - Müller, Walentowitz, Hirschle (75. Weller), Keskin (57. Pyatt) - Wilson, Piazza.

VfB 1900 Gießen: Olujic - Ott (68. Erben), Chabou, Kaguah, Zeller - Rasiejewski (46. Bathomene), Riske, Vural (73. Özen), Kusebauch, Dechert - S. Schäfer.

Tore: 0:1 (7.) Kusebauch, 1:1 (13.) Walentowitz, 2:1 (45.) Walentowitz, 2:2 (66.) Kaguah, 3:2 (71.) Piazza, 3:3 (85.) Kaguah, 4:3 (90+2) Walentowitz - Schiedsrichter: Ulbrich (Büdingen) - Gelbe Karten: Beimel, Schlierbach/Vural, S. Schäfer - Zuschauer: 100.



Aufrufe: 019.4.2015, 22:04 Uhr
Rolf BirkhölzerAutor