2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
...mal zweikampforientiert: Sven Kusebauch im vehementen Einsatz.	Fotos: Schepp
...mal zweikampforientiert: Sven Kusebauch im vehementen Einsatz. Fotos: Schepp

Großes Lob nicht nur für Trainer Rahmani

VL MITTE: +++ Sven Kusebauch steht als Führungsspieler stellvertretend für den Höhenflug von TuBa Pohlheim +++

POHLHEIM. „Das ehrt mich unheimlich, dass ich und damit ein Defensivspieler mit dieser Auszeichnung bedacht wurde, denn meistens stehen ja doch die im Fokus, die drei oder vier Tore schießen.“ Ein wenig stolz war er doch, der Sven Kusebauch, dass er in dieser Woche nach seinem klasse Auftritt im Verbandsliga-Derby zum „Spieler der Woche“ des Gießener Anzeigers auserkoren wurde. Stolz darf der 28-Jährige auf seine Leistung und die seiner Mannschaft FC TuBa Pohlheim auch sein, die nach dem 2:1-Derbysieg beim FC Gießen II die Tabelle der Verbandsliga Mitte anführt. Und das als Aufsteiger!

Einen Grund, an dem vor der Saison ausgegebenen Ziel Klassenerhalt bereits nach acht Spieltagen etwas zu ändern, sieht Pohlheims Nummer 17 trotz des starken Auftakts aber nicht. „Wir hatten vor der Saison schon einige Veränderungen im Kader und mussten schauen, ob und wie alles zusammenpasst. Dass wir jetzt in der Tabelle oben stehen, ist super, freut uns und natürlich würden wir gerne auch in diesen Regionen bleiben. Aber bis zum Winter schauen wir wirklich nur von Spiel zu Spiel und wollen die Euphorie sowie unser großes Potenzial weiter ausnutzen“, betont Kusebauch, schiebt aber nach. „Sollten wir dann immer noch vorne zu finden sein, wäre es Quatsch, weiterhin den Klassenerhalt als Ziel zu verfolgen.“

Für den bisherigen Höhenflug des Aufsteigers, der nach wie vor ungeschlagen ist (fünf Siege, drei Remis), macht der Defensivspieler neben der Tatsache, dass die sportliche Leitung bei den Sommer-Neuzugängen neben der Qualität auch darauf geachtet hat, dass diese menschlich ins Team passen, vor allem den Trainer verantwortlich: Sherwin Rahmani. Dieser übernahm seinen Ex-Verein, den er in der Saison 2017/18 schon in die Gruppenliga geführt hatte, und wusste sofort, worauf es bei TuBa ankommt. „An der Disziplin hat es doch des Öfteren mal gemangelt. Das in den Griff zu bekommen, war sehr wichtig. Aber er wusste auch die Führungsspieler anzusprechen und einzubinden, alte Hierarchien zu festigen, aber auch neue aufzubauen. Wir haben momentan einfach unglaublich viel Lust auf Fußball, und ich glaube, dass er uns in der kurzen Zeit schon auf ein neues Level gehoben hat“, lobt der Ex-Spieler des VfB 1900 und FSV Fernwald seinen Coach.

Doch auch mit sich selbst ist Kusebauch wieder deutlich zufriedener, nach zwei berufsbedingten Jahren in München kann der „Sechser“ wieder regelmäßig trainieren, was nicht nur seiner Spielweise zugutekommt. „Ich lebe von der Physis und davon, Zweikämpfe zu führen. Dafür ist regelmäßiges Training unheimlich wichtig“, weiß der Defensivspieler, der zuletzt für den FSV Fernwald aktiv war. „Aber um Führungsspieler zu sein, muss man auch im Training mit gutem Beispiel vorangehen. Das ist jetzt wieder möglich.“

Die Führungsqualitäten Kusebauchs und seine Ruhe am Ball werden auch am Sonntag von Nöten sein, wenn TuBa zum Topspiel den Tabellenzweiten FC Waldbrunn empfängt, der sich bislang als zweites Überraschungsteam herauskristallisiert hat. Vor allem die Offensive um den bislang 13-fachen Torschützen Steffen Moritz beeindruckt, ebenso wie die unglaubliche Tordifferenz (29:9). „Die Namen von Waldbrunn sagen mir zwar recht wenig, aber deswegen haben wir nicht weniger Respekt. Wir nehmen sie absolut ernst. Dennoch glaube ich schon, dass wir ihnen auf unserem eher schlechten Platz in Holzheim doch wehtun können“, sieht Kusebauch in der bescheidenen Sportstätte einen Vorteil. Und wenn der 27-Jährige und seine Teamkollegen an die bisherigen Leistungen anknüpfen, könnte der Liganeuling noch eine Weile an der Tabellenspitze bleiben. Um im Winter vielleicht doch die Ziele korrigieren zu müssen.



Aufrufe: 012.9.2019, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor