2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SG Spiesheim (rechts Hendrik Meitzler gegen Tristan Reichow) und der TSV Armsheim konkurrieren in der A-Klasse um Platz fünf, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt.	Archivfoto: pakalski-press/Axel Schmitz
Die SG Spiesheim (rechts Hendrik Meitzler gegen Tristan Reichow) und der TSV Armsheim konkurrieren in der A-Klasse um Platz fünf, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt. Archivfoto: pakalski-press/Axel Schmitz

Abstiegsangst beim TSV Armsheim

Eduard Panhof sieht Trainerwechsel als Weckruf fürs Team +++ „Wiegen uns in trügerischer Sicherheit“

ARMSHEIM. Die Standortbestimmung fiel extrem besorgniserregend aus: „Wir stehen dicht am Abgrund und keiner hat es richtig gemerkt. Der fünfte Platz, auf dem wir im Moment in der Tabelle stehen, ist Augenwischerei“, sagt Eduard Panhof, der Abteilungsleiter des A-Klassisten TSV Armsheim. Vor dem Hintergrund musste der Verein handeln. Er entschloss sich am Montag, sich von Trainer Heiko Meisenheimer zu trennen (wir berichteten).

Heiko Meisenheimer das „Opfer des Corona-Modus“

„Menschlich war es für uns die schwierigste Trennung der Welt“, sagt Panhof. Man könne Meisenheimer überhaupt keine Vorwürfe machen: „Er ist letztlich das Opfer des Corona-Modus“, kommentiert Panhof. Wäre eine klassische Runde gespielt worden, hätte sich die Situation so wahrscheinlich nie zugespitzt. Er, Panhof, müsse aber ans Wohl des Vereins denken – auch wenn das Entscheidungen beinhalte, die weh tun.

Der aktuelle fünfte Platz der Mannschaft, der zum Einzug in die Aufstiegsrunde berechtigt, sei trügerisch. Panhof hält es für nicht ausgeschlossen, dass sein Team noch von der SG Spiesheim auf den sechsten Rang verdrängt wird. Das hätte fatale Folgen. Der TSV fände sich in der Abstiegsrunde wieder. Das wiederum hätte die Konsequenz, dass die beiden finalen Spiele dieser Hauptrunde für die Armsheimer von existenzieller Bedeutung werden. Da geht es gegen die Kellerkinder TSG Gau-Bickelheim und TG Westhofen. Würden die nicht gewonnen, der TSV stünde in der Abstiegsrunde schon mit dem Rücken zur Wand, ehe sie überhaupt begonnen hat.

Überdies sei der Leistungstrend der vergangenen Wochen abwärts gerichtet gewesen. „Wir haben keins der sieben letzten Punktspiele gewonnen“, sagt Panhof. Das hätte sich in den beiden letzten Spielen unter Meisenheimer ändern können. „Aber was, wenn nicht?“, skizziert Eduard Panhof das Dilemma, in dem der Vorstand steckte. Unter Abwägung aller Faktoren habe man sich zur Trennung von Heiko Meisenheimer durchgerungen. Auch als Signal an die Mannschaft, die nun hoffentlich realisiere, wie ernst die Lage ist.

Die beiden verbleibenden Spiele kehrt Eduard Panhof zurück auf die Trainerbank seines Heimatvereins. „In der Winterpause werden wir uns dann mit der Mannschaft zusammensetzen und die Trainerfrage besprechen – ob wir eine interne oder eine externe Lösung bevorzugen“.

Für den TSV Armsheim ist der Klassenverbleib existenziell. Er verfügt über ein sehr junges Team mit vielen talentierten Fußballer. Panhof befürchtet, dass die im Fall eines Abstiegs den TSV verlassen könnten. Diese Szenario hat den Vorstand unter Zugzwang gesetzt. Der Druck war erheblich. Die erfolgreiche, jahrelange Jugendarbeit des Vereins stand auf dem Spiel.

Die Verbitterung Meisenheimers wegen dieser Trennung sei nachvollziehbar. „Wir hoffen aber, dass er sich, wenn sich der Schock über die Nachricht gelegt, noch persönlich von der Mannschaft verabschiedet.“ Den Vorwurf Meisenheimers, dass man ihm nicht den Grund für die Trennung gesagt habe, wies Panhof zurück.



Aufrufe: 03.12.2021, 11:20 Uhr
Claus RosenbergAutor