2024-04-30T13:48:59.170Z

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Geschafft: Der finale Jubel der Bank des SV Oberschopfheim. | Foto: Pressebüro Schaller
Geschafft: Der finale Jubel der Bank des SV Oberschopfheim. | Foto: Pressebüro Schaller

A-Kreisligist SV Oberschopfheim steht im Pokalviertelfinale

SV Oberschopfheim bewährt sich als Pokalschreck und zieht mit einem 2:1-Erfolg ins Viertelfinale ein +++ Siegtreffer durch Elfmeter

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Der Kreisligist untermauerte seine Rolle als Pokalschreck mit diesem Erfolg gegen den Bezirksligisten. Vor 650 Zuschauern brachte ein Elfmeter in der Nachspielzeit durch Mergim Shala die Entscheidung zum verdienten Weiterkommen.
„Shalala lala“, stimmte das im Kreis versammelte Fußballervolk in Gelb-Schwarz an. Dann hüpften sie, die Kicker des SV Oberschopfheim. Ein Ritual, das an diesem Dienstag besondere Bedeutung hatte. Mergim Shala hatte in der fünften Minute der Nachspielzeit die Verantwortung übernommen – und getroffen. Vom Elfmeterpunkt. Und das ist beim SVO gar nicht so selbstverständlich. Der souveräne Tabellenführer der Kreisliga A Nord habe in dieser Saison schon „wahnsinnig viele Elfmeter verschossen“, wie Trainer Sebastian Bruch erzählte. Ihm war es nach dem von Julian Burg vergebenen Strafstoß in der 67. Minute egal, wer antritt. „Hauptsache der Ball geht rein.“ Ging er.

Mergim Shala, der 24 Jahre alte Fußballer aus dem Kosovo, wo er einst in der Ersten Liga spielte, hatte sich das Missgeschick seines Teamkameraden Julian Burg genau angesehen. Der lief etwas zögerlich an und Gästekeeper Patrick Schultheiß tauchte in die richtige Ecke. Die Entscheidung war vertagt.

„Ich sah, der Torhüter geht nach links“ Mergim Shala

„Ich sah, der Torhüter geht nach links“, sagte Shala, der seit zehn Monaten für den SVO die Kickstiefel schnürt, „und ich schoss nach rechts.“ Für ihn waren es effektive zehn Minuten, die er im Pokalfight mitspielte. Auch das war etwas der Ausdruck eines glücklichen, wenn auch verdienten Erfolgs des Underdogs.

Gilt Emotionalität als Zeichen zuvor beherrschter Anspannung, dann standen die Gastgeber arg unter Druck. Die Gäste hatten sich taktisch darauf eingestellt, den Gegner erst einmal sein Pulver verballern zu lassen. Sie standen mit einer tief gestaffelten Abwehr und lauerten auf Fehler. Die unterliefen dem SVO auch hin und wieder im Aufbau.

Das waren jene Momente, in denen Trainer Bruch gut hörbar den Rückwärtsgang anmahnte. In der Summe addierte sich der Druck, den die SVO-Offensive gegen die körperlich stabilen Gäste erzeugte doch. Ihnen unterliefen Fehler, so auch in der dem Führungstreffer vorausgehenden Aktion. Sie bekamen den Ball nach einem Eckball nicht aus dem Strafraum. Yannick Kunzer war im rechten Moment zur Stelle. Das 1:0 (41.). Wie von der Tarantel gestochen sprang der Trainer von seinem harten Sitzplatz auf und stürmte zum Torschützen.

„Des mache ma aber nit immer“, rügte ihn der Linienrichter später – mit einem Lächeln im Gesicht. Nach dem Wechsel übernahm der Bezirksligist das Zepter der Spielgestaltung. Und kam naturgemäß zu Möglichkeiten. Deren dickste sorgte im Oberschopfheimer Lager ein zweites Mal an diesem Nachmittag für Gefühlswallungen.

Torhüter Hannes Ehrhardt holte dem frei auf ihn zulaufenden Manuel Fitz das Spielgerät in letzter Sekunde vom Fuß (53.). Nur wenig später donnerte Ex-Profi Alexander Schnetzler den Ball an die Latte. Er war es auch, der nach 85 Minuten gegen die konditionell etwas nachlassenden Gastgeber den Ausgleich köpfte. Die Entscheidung schien in die Verlängerung vertagt zu sein. Nach 90 Minuten intensivem Fußball lobte Bruch zu Recht die „tolle Willensleistung“ seiner Elf, die einen gerechten Lohn fand: Den Einzug ins Viertelfinale. Dem konnten auch die Gäste zustimmen, nachdem sich die Enttäuschung über die Entscheidung des Schiedsrichters gelegt hatte.

SV Oberschopfheim – TSV Aach-Linz 2:1 (1:0).
SV Oberschopfheim: Ehrhardt; Roth, Igbinovia, Bürkle, Kunzer, Burg, Riehle, Eiberle (68. Ruf), Wenzel (84. Shala), Oschwald (61. Schwend), Stortz. Tore: 1:0 Kunzer (41.), 1:1 Schnetzler (84.), 2:1 Shala (Foulelfmeter 90. +5). Bemerkenswert: Burg (67.) scheitert mit Elfmeter an Torwart Patrick Schultheiß (TSV). Schiedsrichter: Bartschat. Zuschauer: 650.

Aufrufe: 03.10.2017, 19:30 Uhr
Wolfram Köhli (BZ)Autor